Tagung Textilien im Mittelalter
Von Marcel Schwarzenberger
publiziert am in Geschichtsszene
Um mittelalterliche Webkunst geht es bei einer internationalen Tagung im Museum für Angewandte Kunst in Köln.
Die Veranstaltung mit dem Titel “Beziehungsreiches Gewebe: Textilien im Mittelalter” findet von Freitag, 24. November, bis Sonntag, 26. November, statt. Die Tagung ist eine Kooperation der Universitäten Gießen und Köln und stellt Webtechniken und deren Wirkungsästhetik in den mittelalterlichen Gesellschaften in den Mittelpunkt. Die Vorträge nähern sich dem textilen Medium aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Nur selten werden Bildteppiche, Paramente und andere Textilien in ihren symbolischen Kodierungen und in ihrer spezifischen Stofflichkeit und Medialität gewürdigt: Als Gewebe und mobile Träger von Geschichten weisen Stoffe einerseits eine große Nähe zum Text, aber auch zu anderen Bildmedien auf. Die Bedeutung mittelalterlicher Textilien für kirchliche, höfische und städtische Repräsentationsbedürfnisse sind zwar erkannt worden, und mit der Aufwertung der Kunst aus Frauenklöstern ist auch deren umfangreicher Textilbestand in das Blickfeld der Forschung geraten. Obwohl also das Spezialwissen wächst, finden aber kaum Dialoge zwischen den kulturwissenschaftlichen Disziplinen und zwischen Fachleuten aus Universitäten und Museen statt. Im Museum für Angewandte Kunst in Köln – und damit in unmittelbarer Nähe zu historischen Textilien – sollen die verschiedenen Ansätze in einem “Round Table”-Gespräch mit Textilspezialistinnen und -spezialisten der musealen Sammlungen und den Kollegen anderer geisteswissenschaftlicher Disziplinen kritisch debattiert und die aufgenommenen Fäden weitergesponnen werden.
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