Leitausstellung zum Jubiläum „Hildesheim 1200“ Hildesheim im Mittelalter - Die Wurzeln der Rose

Ausstellungsmotiv © Roemer- und Pelizaeus-Museum

Man schrieb das Jahr 815, als ein neuer Bischofssitz gegründet wurde, der die Basis für eine der ältesten und weit ausstrahlenden Siedlungen Norddeutschlands legte: Hildesheim.

Die Gründung spiegelt sich im Mythos der bis heute blühenden „Tausendjährigen Rose“ am Hildesheimer Dom wider. In den Ästen dieses Rosenstrauchs fand Kaiser Ludwig der Fromme der Legende nach ein kostbares Reliquiar wieder, das er während einer Jagd verloren hatte, und ließ aus Dankbarkeit an dieser Stelle zu Ehren der Gottesmutter Maria eine Kapelle bauen – Ausgangspunkt für das Bistum Hildesheim. 1200 Jahre später feiern Bistum und Stadt Hildesheim gemeinsam Geburtstag und das Roemer- und Pelizaeus-Museum widmet diesem Jubiläum eine besondere Ausstellung.

Vom 31. März bis 4. Oktober 2015 können Besucher im Roemer- und Pelizaeus-Museum die Spuren des Mittelalters und die Wirkung dieser Epoche bis in die moderne Zeit verfolgen und die historischen „Wurzeln der Rose“ entdecken. Die Schau verknüpft die Kulturgeschichte Hildesheims mit der sozialen und politischen Geschichte der Stadt bis Mitte des 14. Jahrhunderts. Neue archäologische Funde und kostbare Exponate zeichnen den konfliktreichen Weg vom Bischofssitz zur Bürgerstadt im frühen und hohen Mittelalter nach und veranschaulichen die intensive Wechselwirkung zwischen Bistum und Stadt.

Den Kern der Ausstellung bilden archäologische Funde aus den Sammlungen des Roemer- und Pelizaeus-Museums, der Stadtarchäologie sowie der Grabung im Bereich des Hildesheimer Doms, die zum größten Teil noch nie ausgestellt wurden. Herausragende Leihgaben aus Museen, Bibliotheken und Archiven, Kirchengemeinden und privaten Sammlungen verdeutlichen die europaweiten künstlerischen, kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen Hildesheims im frühen und hohen Mittelalter. Urkunde und Objekte aus den Beständen des Stadtarchivs Hildesheim, der Dombibliotheken, des Dommuseums und des Bistumsarchivs veranschaulichen die Strukturen des Zusammenlebens im mittelalterlichen Hildesheim und die Konflikte, die sich zwischen Bistum und Bürgertum über die Jahrhunderte entwickelten.

Als eine Expedition in die „unbekannte Stadt zu unseren Füßen“ erlaubt die Ausstellung dem Besucher, von den sichtbaren Bauten, Straßen und Strukturen in das Verborgene vorzudringen. Die Rückbindung an das heutige Stadtbild zeigt, dass europäische Geschichte gleichsam vor unserer Haustür stattgefunden hat und auch jetzt noch spürbar ist. Damit wird die besondere Rolle Hildesheims als kirchliches und weltliches Zentrum im mittelalterlichen Norddeutschland deutlich. 15 Stationen in der Ausstellung korrespondieren mit den „RosenOrten“ im Hildesheimer Stadtbild: Bekannte und verborgene Orte erzählen ihre Geschichten und ermöglichen einen Blick in die Gegenwart der Vergangenheit (weitere Informationen unter „Begleitausstellungen“). Moderne Medien, Elemente zum aktiven Erforschen des Mittelalters und ein breitgefächertes Rahmen- und Vermittlungsprogramm runden das Ausstellungserlebnis ab.

Informationen zur Ausstellung im Internet: www.hildesheim-im-mittelalter.de