Geschichtspodcast 9 Neue Welt für Archäologiefans

Archäologie-Portal: Ordnung im Informationsdschungel. © chronico

Portal wird umgekrempelt: Im Gespräch mit Andreas Brunn von „Archäologie online“ über die unendlichen Weiten im archäologischen Netz / Oni Wytars und die musikalische Entdeckungsreise rund ums Mittelmeer / Museumsschau für März.

Hinter den Kulissen von „Archäologie online“

Großer Bahnhof mit James Cameron: Der US-Regisseur stellte Ende Februar seine Dokumentation „Das Jesus-Grab“ vor. Darin soll angeblich das Grab Jesu Christi zu sehen sein. Die PR-Show zieht sicher so manchen Fan von Literatur a la Dan Browns „Sakrileg“ in ihren Bann. Die Faktenlage ist allerdings mehr als dürftig. Die archäologische Fachwelt hat längst abgewunken – die Geschichte enthält mehr Nebel als wirklichen Durchblick.

Für mehr Durchblick in die Vergangenheit wollen Archäologen sorgen, seit es ihren Berufsstand gibt. Und vor allem für mehr Öffentlichkeit für seriöse Forschungen. Im Internet bei all den Angeboten den Überblick zu behalten, ist indes gar nicht so einfach. Schön, wenn es für interessierte Menschen ein Portal gibt, das Fakten und Berichte und vor allem Quellen präsentiert. Genau das gibt es seit 2000 mit „Archäologie online“. Und das stellen wir in dieser Podcastepisode vor und gucken mal genauer hinter die Kulissen.

Der Ursprung des Portals liegt in den 1990er Jahren an der Freiburger Universität. Dort trafen sich die damaligen Archäologiestudenten Andreas Brunn, Christoph Steinacker und Thilo Jordan. Ihr Vorhaben: Die wissenschaftlichen Themen zu sichten, zu ordnen und schließlich zu präsentieren. Es gibt im Portal neben einem redaktionell betreuten Magazinteil zu aktuellen Themen auch einen Wegweiser durchs Netz: Der „Guide“ listet mehrere tausend Links. Eine spezialisierte Suchmaschine und ein Diskussionsforum komplettieren die Grundausstattung des Portals. Ganze Artikelserien zu archäologischen Fragen sind inzwischen erschienen. Und das interessiert längst nicht nur das archäologische Fachpublikum.

Im Februar 2007 erschien „Archäologie online“ im komplett neuen Outfit. Nach sechs Jahren Betrieb war eine Auffrischung von Optik und Technik fällig, sagt Mitinitiator Brunn. Rund neun Monate baute das Team am Relaunch. Was „Archäologie online“ kann und wohin die Reise noch geht – all das habe ich Andreas Brunn im Skypeinterview gefragt. Brunn arbeitet heute beim Landesamt für Denkmalpflege in Sachsen-Anhalt. Das Gespräch dreht sich auch um die archäologische Szene, das Verhältnis von experimenteller Archäologie und Reenactment und die Aufgaben der Montanarchäologie. Im Geschichtspodcast neun ist das Interview in voller Länge zu hören.

Oni Wytars und der Sound vom Mittelmeer

Oft ist vom Brückenschlag zwischen Ost und West die Rede. Das deutsche Ensemble Oni Wytars (mit internationaler Besetzung) zelebriert ihn schon seit Jahren mit seiner Musik. Oni Wytars befasst sich vorrangig mit Musik aus dem Mittelmeerraum in der Zeit vom 13. bis Ende des 15. Jahrhunderts. Das Ensemble bedient sich ausgiebig aus diesem reichen Erbe und formt das Gefundene zu erstklassig arrangierten Programmen. Und das seit 1983.

Minnesang, jüdische Musik, arabische Rhythmen oder byzantinische und andalusische Klänge – Oni Wytars hat sich ein breites Repertoire erspielt. Und setzt dabei trotz aller Interpretation auf historisch belegte Instrumente und ein authentisches Arrangement. Die Gruppe mixt die Klänge nicht bis zur Unkenntlichkeit, im Gegenteil: Das Wesen der alten Musik bleibt erhalten.

In dieser Podcastepisode präsentieren wie Einspielungen von drei Stücken. Sie machen deutlich, wie virtuos sich die Band in die unterschiedlichsten Traditionslinien hineinhören und sie auch umsetzen kann. Die Lieder stammen von den Alben „Lux orientis“ (orientalische Stücke, gemeinsam mit Poeta Magica eingespielt, „Von Byzanz nach Andalusien“ (der Name ist Programm) und dem Konzertprogramm „Friedrich II. Stupor Mundi“.

Die Alben und die Band mit ihrem wunderbaren Repertoire stellen wir im März ausführlich im Magazin auf chronico.de vor.

Ensemble Oni Wytars

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