Living History Der Fall Ulfhednar und die Folgen

Ulfhednar als Reiterkrieger des Frühmittelalters in eigenen Rekonstruktionen. © Ulfhednar / Ausstellung Eine Welt in Bewegung

Der Eklat in Paderborn markiert die Imageprobleme der Gruppe Ulfhednar. Ein Forum stellt die Frage: „Lebendige Wissenschaft oder verdeckte Propaganda?“ Die Debatte könnte weitere Konsequenzen haben. Aber welche?

Darsteller im Brennpunkt

Was seit einigen Wochen grummelt, wirft Schatten auf die Living-History-Szene. Pessimisten könnten sagen: Sowieso schon vorhandene Gräben werden womöglich noch tiefer. Der vor gut acht Jahren gegründete und heute rund 50 Mitglieder – vornehmlich in Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern – umfassenden Living-History-Gruppe Ulfhednar wird die Verbreitung von rechtem Gedankengut vorgeworfen. Sie steht im Brennpunkt der Ereignisse.

Nicht mal heftigste Kritiker streiten den Männern und Frauen um Ulfhednar-Chef Arian Ziliox eine hohe Kunstfertigkeit bei der Produktion von Rekonstruktionen ab. Dieser gute Ruf auf fachlicher Ebene verschlimmere aber die angeblich von Ulfhednar ausgehende Gefahr, finden sie. Mainz, Krefeld, Bonn, Berlin oder Ellwangen – die Liste der Museumsstandorte, die Ulfhednar buchten oder deren Rekonstruktionen verwendeten, ist lang. Ebenso die Zahl der Fernsehproduktionen, bei denen Ulfhednar-Mitglieder mitwirkten. Die Gruppe transportiere „bedenkliche Aussagen“ in die Öffentlichkeit, meint Karl Banghard, Leiter des Freilichtmuseums Oerlinghausen. Und das vor allem bei Auftritten in den großen Vitrinenmuseen, die ein sich immer schneller drehendes Ausstellungskarussell mit Living-History-Programmen bestücken wollen. Die dabei eine „Einkaufsmentalität“ an den Tag legen, die zu wenig auf die Hintergründe der Gruppen achte.

Die Sache mit dem Germanenkult

Ulfhednar ist unter anderem spezialisiert auf die Darstellung von Wikingern und Kelten. Und die Gruppe hegt eine so heftige Vorliebe für germanische Kulturen, dass Kritiker sie für regelrecht missionarisch halten. Besonders merowingerzeitliche Rekonstruktionen weisen oft mehr oder minder klare Darstellungen von Sonnensymbolen auf: als Swastika, Hakenkreuz oder ähnlichen Formen. Mit diesen Darstellungen eckte die Gruppe zunehmend bei Wissenschaftlern, Museumschefs und anderen Reenactors an. Mit der Folge, dass vor allem Freilichtmuseen aus dem europäischen Verband EXARC Ulfhednar nicht mehr für Auftritte buchten.

Hinzu kommen musikalische Ableger von Ulfhednar wie die thüringische Pagan-Metal-Band „Menhir“. Die Musiker werben mit ihrer Reputation als Living-History-Akteure. Ihnen wird Germanenkult und ein Hang zum vorchristlichen Heidentum vorgeworfen. In manchen Kreisen hat Ulfhednar deshalb das Image einer rechtslastigen Vereinigung weg. Da halfen andere Stimmen wenig, wie die eines Keltendarstellers, der die Gruppe von gemeinsamen Auftritten her kennt (Name liegt der Redaktion vor): „Ich habe keine Anzeichen von Rechtsradikalismus feststellen können.“

SS-Tätowierung in Paderborn

Ulfhednar manövrierte sich auch selbst in eine Entwicklungsspirale, die in einen Missgriff seitens der Gruppe und schließlich in die jüngst stattgefundene Podiumsdiskussion mündete: Ulfhednar galten bis zum 28. April dieses Jahres bei vielen deutschen und internationalen Museen als Koryphäen ihrer Zunft. Das Historische Museum Paderborn buchte Ulfhednar just für diesen Tag anlässlich der Eröffnung seiner Ausstellung „Eine Welt in Bewegung“ rund um die Merowingerzeit. Die vorsommerliche Hitze war groß, nach erfolgtem Auftritt zog ein Darsteller sein Hemd aus – und zeigte eine Tätowierung mit dem verbotenen Nazispruch „Meine Ehre heißt Treue“.

Ziliox distanzierte sich später von dem tätowierten Mann. Man habe ihn nicht so gut gekannt, wird er sagen, und auch dies: „Er tritt nicht mehr mit uns auf. Was passiert ist, tut uns leid.“ Für viele, die Ulfhednar ohnehin schon mit Misstrauen begegneten, war damit das Fass übervoll. Der Ur- und Frühgeschichtler Albrecht Jockenhövel von der Universität Münster verbreitete zum Archäologentag Mitte Mai in Mannheim eine schriftliche Warnung vor Ulfhednar. Die Protestnote richtete sich auch an die Verantwortlichen in den großen Museen. Also an jene, die mit Reenactors zusammenarbeiten und jene, die das Budget für Aufträge und Auftritte verwalten.

Jockenhövel verwies auf mit Hakenkreuzen versehene Borten an Tuniken und Satteldecken von Ulfhednar. Und auf die Gruppenstandarte, die ebenfalls ein abgewandeltes Hakenkreuz trage. Das wiederum von Formen und Farben umgeben ist, die einen Historiker (Name liegt der Redaktion vor) an das Zeichen der SS-Leibstandarte „Adolf Hitler“ erinnert. „Das Hakenkreuz ist bei Ulfhednar ist omnipräsent, und das ist bedenklich“, sagt er. Darin ist er sich mit Professor Jockenhövel einig, der findet, in dieser „geballten“ Zusammenschau „wird ohne Zweifel eine Botschaft über die Hakenkreuz-Symbolik in die Öffentlichkeit transportiert“. Will heißen: eine ideologisch geprägte Botschaft.

Die Sache mit dem Hakenkreuz

Jockenhövels Mannheimer Erklärung löste eine Diskussionsflut in der Living-History-Szene aus. Davon blieben auch die Wissenschaftler und Museumsleute nicht unberührt, die mit dieser Szene zu tun haben. Es ging um archäologische Belege für oder gegen die angeblichen oder tatsächlichen Hakenkreuzdarstellungen bei Ulfhednar; um die Frage nach Sinn oder Unsinn, ein derart belastetes Symbol überhaupt zu verwenden – und die Frage, ob Darsteller, gleich welcher Couleur, private Glaubensbekenntnisse oder Weltanschauungen in ihre Programme einarbeiten dürfen.

Die „Schuld“ von Arian Ziliox und seiner Gruppe schien für viele erwiesen. Dass Ulfhednar die Verwendung des Sonnensymbols als Geschichtsdarstellung verteidigte, die sachlich nichts mit einer Verherrlichung des Faschismus zu tun habe, mochte ihnen kaum noch jemand abnehmen. In einer, womöglich naiv wirkenden, Trotzigkeit beharrt die Gruppe seit Jahren darauf, Hakenkreuze zu verwenden. Das war Wasser auf den Mühlen der Kritiker.

Aber es gab auch einzelne Stimmen, die von „Rufmord“ sprachen und übertriebenen Vorwürfen. Mit Ulfhednar werde ein Konkurrent um den doch recht kleinen Kuchen, sprich: Museumsaufträge, ausgeschaltet, sagt jemand, der die Szene kennt (Name liegt der Redaktion vor). Und er spricht davon, dass – Indizien hin oder her – auch für Ulfhednar die Klausel gelte: „Im Zweifel für den Angeklagten.“ Die Paderborner zumindest erkundigten sich vor der Auftragserteilung beim Verfassungsschutz über Ulfhednar – ohne Befund.

Ziliox selbst sagte in einer Stellungnahme vom 27. Mai: „Niemand in unserer Gruppe ist Mitglied in einer Rechtspartei, noch in irgendeiner rechten Szene aktiv.“ Zwar behauptet dann auch er, der Fall diene dazu, „Kontrolle über den Living-History-Bereich auszuüben“. Als Zentrum der Kritik machte er aber weniger geschichtsnahe Kreise verantwortlich, sondern vielmehr eine „Kampagne der Antifa“. Ob er damit in den Augen auch gutwilliger Reenactors und Wissenschaftler übers Ziel hinausgeschossen ist, muss sich noch zeigen.

Museumsleute werden hellhörig

Den vorläufigen Höhepunkt markiert die Podiumsdiskussion am 29. Juni in Paderborn. Der große Saal im Bürgerhaus nahe dem Museum ist bis auf den letzten Platz besetzt. Interessierte Laien, Living-History-Darsteller und vor allem Vertreter von Museen quer durch die Bundesrepublik – insgesamt fast 100 Zuhörer – waren angereist. Ziliox ist dabei, Jockenhövel ließ sich aus Termingründen entschuldigen.

Es beginnt: Eine Diskussion, die auf dem Podium und im Publikum kaum jemanden unberührt lässt. Und eine, die seitens der Paderborner Veranstalter durchaus auch eine Gesamtbetrachtung der Living-History-Szene sein soll. „Es geht nicht um Kritik, sondern um Aufklärung“, sagte Museumsleiter Norbert Börste vorab auf chronico-Anfrage. Aufklärung also über die Grenzziehung zwischen „Lebendiger Wissenschaft“ (Living History in Museen) sowie „neuheidnischem Gedankengut und blankem Rechtsradikalismus“, schrieb Börste in seiner Einladung.

Statistisches Material über rechtsextreme Tendenzen in der Living History gibt es mangels Erhebungen nicht. Und so konzentriert sich das Geschehen freilich vor allem auf Ulfhednar. Auch Banghard hat keine „Unterwanderung“ der Szene durch die Rechte ausgemacht. Es gebe vereinzelte Fälle, aber „keine steigende Tendenz“, hatte er zuvor chronico gesagt. Dafür zieht der Museumschef aus Oerlinghausen nun eine Menge Bildmaterial über Ulfhednar-Auftritte heran. Fotos mit Hakenkreuzdarstellungen auf Kleidern, Schwertgriffen oder Schilden. Bilder von einer Kriegerstatue bei einem Menhir-Konzert, die ein Hakenkreuz auf der Stirn trägt. Und er spricht davon, dass sich Ulfhednar-Mitglieder oft über Dinge wie „Ehre“ und „Treue“ auslassen würden. Diese Werte, warnt Banghard, bekämen durch die Reenactment-Auftritte von Ulfhednar „einen seriös anmutenden Charakter“. Ihm gehe es nicht einmal darum, welche „politische Selbsteinschätzung“ die Gruppe hege. Problematischer sei, „dass sie verzerrte Geschichtsbilder transportiert“. Und das zu vermeiden, sei eben die Aufgabe von Museen. Komme es dort zu Auftritten mit fragwürdigen Inhalten, sei das bedenklicher als etwa auf „Mittelaltermärkten“, sagt Banghard.

„Sonnensymbol ist politisch aufgeladen“

Banghard lehnt Hakenkreuzdarstellungen indes nicht grundsätzlich ab. Gegen belegte Sonnensymbole sei nichts einzuwenden. „Nach welchen Qualitätskriterien beurteilen Museen die Gruppen eigentlich?“, fragt Harald Baer, Theologe in der Katholischen Sozialethischen Arbeitsstelle in Hamm. Das Hakenkreuz sei „politisch aufgeladen“ und könne nicht mehr „als bloßes Sonnensymbol“ verwendet werden. „Das ist quasi unumkehrbar“, sagt er. Dem stimmt die Bremer Landesarchäologin Uta Halle zu: „Selbst mit Belegen gehört es nicht in Museumsausstellungen.“

Das wiederum will Wilfried Menghin, pensionierter Ex-Direktor des Berliner Museums für Vor- und Frühgeschichte so nicht im Raume stehen lassen. „In korrektem Rahmen, etwa als Ziersymbol, stört es nicht“, sagt er. Allerdings dürfe die Replik einer Swastika-Darstellung nicht stilisiert werden. „Es muss der archäologische Befund erkennbar sein.“ Banghard hatte Ulfhednar unter anderem vorgeworfen, eine solche Stilisierung des Symbols auf der Vereinsfahne in der Art vorgenommen zu haben, dass das Hakenkreuz stärker zur Geltung komme. Stärker als im Vorbild zu sehen, auf das sich die Gruppe beruft: die Darstellung auf einem Riemenverteiler aus Niederstotzingen (Grab 9). Diese Fahne werde zurzeit neu genäht, sagt Ulfhednar-Chef Ziliox.

Archäologin Halle kommt erneut auf die Ideologie zu sprechen. „Wichtig ist doch die Frage, was steckt bei den Gruppen dahinter?“ Baer legt nach und kreidet „neuheidnischen Gruppen“ eine verquere Geschichtsdarstellung an, wenn sie einschlägige Symbole benutzen. „Da wird oft Konstruktion und nicht Rekonstruktion betrieben.“ Im Publikum werden Stimmen laut, die in ihrer Quintessenz nach „ideologiefreier Living History“ verlangen. Ziliox steht in diesem Moment auf verlorenem Posten. Wiederum betont er, keine „rassischen“ oder „völkischen“ Ansichten zu verbreiten. „Und ich bin kein Christenfeind“, ruft er in Richtung Baer, der Neuheiden pauschal eine „Christentumsfeindlichkeit“ unterstellt. Die Emotionen kochen hoch, eine Frau zeigt sich entsetzt über die „schamlose Verwendung des Hakenkreuzes“ bei Ulfhednar.

Haben Museen versagt?

Wiederum distanziert sich Ziliox nicht von seinem Vorgehen. In anderen Ländern, unter anderem in Osteuropa, gehe man viel unbefangener mit den ursprünglichen Bedeutungen der Sonnensymbole um, sagt er. „Es gibt Funde, also auch die Chance, offen damit umzugehen.“

Menghin pocht auf die Bedeutung der Living History für die Wissenschaft. „Wir sind darauf angewiesen“, sagt er. Für die praktische Umsetzung von Funden in wirklichkeitstreue Nachbildungen hätten die Museumsleute ohnehin kaum Zeit. Eine besondere Vorliebe für Ulfhednar-Rekonstruktionen mit Swastika darf man Menghin keineswegs unterstellen. Auch er verwahrt sich gegen allzu beliebige Nutzung. Er vermisse aber schlicht „das Augenmaß“ bei der Diskussion. Und er würde Ulfhednar nach wie vor engagieren.

Michael Schmauder, Kurator im Rheinischen Landesmuseum Bonn, platzt angesichts vieler Vorwürfe der Kragen. Jockenhövels öffentliche Erklärung bezeichnet er als „undemokratisch.“ Eine Anzeige gegen den Tätowierten von Paderborn wäre der richtige Weg gewesen. „Aber man kann nicht eine ganze Gruppe in Sippenhaft nehmen“, wettert er. Auch er halte nichts von einer Anhäufung von Hakenkreuzen auf der Ausrüstung der Darsteller. Doch mit der nun angebrochenen Diskussion bestehe die Gefahr, dass jeder, der eine Swastika zeige, „gleich als rechts oder völkisch gilt“.

Und Schmauder wirft seiner eigenen Zunft ein gewisses Versagen vor. Die Diskussion hätte – auf fachlicher, und damit sachlicher Ebene – viel früher beginnen müssen. „Wir Wissenschaftler sind gefragt, mit Reenactmentgruppen zu reden.“ Das ist etwas, das sich Michael Theren von Kavalleriegruppe „Timetrotter“ schon lange wünscht. Seit fast 20 Jahren betreibe er historische Darstellung und ist mit seiner Gruppe oft Teil von museumspädagogischen Programmen. „Aber bislang gab es niemals ein qualitatives Feedback von den Museen“, sagt Theren. Auch seine militärhistorischen Darstellungen könnten von manchem Besucher als „kriegsverherrlichend“ gewertet werden, gäbe es nicht die begleitenden Kommentare.

Theren stellt klar: „Ideologiefreies Reenactment gibt es praktisch nicht.“ Und meint damit die fast unausweichliche Vermengung von puren Rekonstruktionen archäologischer Funde mit einer gewissen Interpretation. Denn genau das tun viele Darsteller mehr oder minder ausgeprägt.

Und was wird nun?

Es zeigt sich schnell: Die Podiumsdiskussion kann lediglich der Auftakt zu einer ganz grundsätzlichen Debatte sein. Eine Debatte, die das Gros der Anwesenden indes vornehmlich auf das Verhältnis zwischen Museen und Living History beschränkt. Die praktisch vorhandene Mischzone hin zu weniger musealen Veranstaltungen und Gruppen wird dabei ausgeblendet. Doch selbst für das fokussierte Feld stehen weitere Schritte noch aus. Als einziger Ausblick kommt der Vorschlag einer Museumsmitarbeiterin aus Hamm, per Anschreiben auch die Museumsverbände einzubeziehen.

Das zweite Fazit ist für Ulfhednar eine bittere Pille: Für Ziliox sei klar, dass derzeit kaum ein Museum seine Gruppe noch buchen werde. Wirtschaftlich könnten sie vor dem Aus stehen.

Und da ist noch mehr: Unterschwellig schwingt bei manchem Vertreter der Living-History-Szene nun die Sorge mit, dass eine – seit langem diskutierte – Zertifizierung nach Qualitätsaspekten künftig von einer Überprüfung der privaten Gesinnung überlagert wird. Gibt es dann keine Inszenierung kultischer Handlungen, etwa von römischen Riten, mehr? Gelten dann Darsteller von Ritterorden, die oft auch kirchliche Zeremonien zelebrieren, plötzlich allesamt als religiöse Fanatiker? Und sind esoterisch angehauchte Keltenfans dann gefährliche Heiden, die die Grundfesten unserer Gesellschaft erschüttern wollen?

Diese zugespitzten Fragen illustrieren, welche Sorgen im Raume stehen. Und fraglich bleibt auch, ob es sich Reenactors und Museumsleute leisten können, etwa die Szene der Mittelaltermärkte auszublenden. Auch von dort rücken immer wieder Akteure in die Reihen jener Gruppen nach, die es mit ihrer Ausstattung möglichst historisch exakt nehmen. Und schließlich dürfte die Wahrnehmung des Publikums für tatsächliche oder angebliche Grenzen entscheidend sein. Will heißen: Erleben Menschen beispielsweise auf sogenannten „Wikingermärkten“ rechtsradikale Gesinnungen, könnten sie dies sehr wohl mit Nordmanndarstellungen im musealem Umfeld vergleichen. Der Museumswelt, aber auch anderen Organisatoren historisch geprägter Veranstaltungen, steht ein schweres Stück Arbeit bevor: Sie müssen den Spagat schaffen, ihr Publikum vor extremistischen Darstellern zu schützen – ohne aber zugleich Gefahr zu laufen, aus Zeit- und Kostendruck pauschale Verurteilungen vorzunehmen.

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133 Kommentare

  1. Sehr umfassender Artikel Marcel;
    eine Korrektur:
    Der Schwerpunkt von Timetrotter liegt derzeit noch bei der Kavallerie – mit unserer zivilen Kulturdarstellung sind wir erfreulicherweise aber auch recht erfolgreich

    01. Juli 2008, 14:07 Uhr • Melden?
  2. Zwei Ergänzungen:
    1.) Kritisiert wird die Verwendung von Swastiken, für die es keine archäologischen Belege gibt bzw. die so verändert wurden, dass sie mit dem archäologisch nachgewiesenen Objekten nichts mehr zu tun haben (bsp. der 5 Markstück große Riemenverteiler von Niederstotzingen Grab 9, der in stark veränderter Form als Motiv einer Standarte verwendet wird). Da Herr Ziliox vorab über die Fragen informiert war, wäre ein Beleg (wenn es ihn denn gäbe) leicht möglich gewesen.
    2.) Inwieweit die Erklärung von Prof . Dr. Jockenhövel “undemokratisch” sein soll, erschließt sich mir ebenso wenig wie der Vorwurf von “Sippenhaft”. Wenn eine Gruppe von einem Museum zu so einer Vorführung gebucht wird, ist diese Gruppe natürlich für das Auftreten ihrer Mitglieder verantwortlich. In diesem Zusammenhang wurde auch zu Recht von einer Teilnehmerin der Podiumsdiskussion darauf hingewiesen, dass weder durch den Verantwortlichen der Gruppe, Herrn Ziliox, noch durch den Veranstalter Herrn Dr. Eggenstein eine Strafanzeige gegen den Träger dieser verbotenen Tätowierung gestellt worden ist.

    01. Juli 2008, 15:07 Uhr • Melden?
    von Ralf Hoppadietz
    2
  3. Der Artikel gibt die Stimmung in Paderborn ganz gut wieder, allerdings kamen dort die Sorgen der Living-History-Akteure nur am Rande zur Sprache, dafür war die Zeit leider viel zu kurz.

    Die Germanentümelei hat schon einmal Geschichte im Wortsinn „gemacht“, indem sie durch heftigste Geschichtsklitterung arische Kulturhöhe beweisen sollte, die Folgen kennt jeder, dessen IQ größer ist als seine Schuhgröße. Durch das partielle Kokettieren mit Himmler und Co., die “Reichsmuseen Deutscher Vorzeit” samt Ausbildungsstätten für Schüler, bei deren Anblick heutige MuseumspädagogInnen ob der hervorragenden Ausstattung blass würden, wäre da nicht dieser braune Überzug, wurde die (experimentelle) Archäologie so diskreditiert, dass sich nach 1945 jahrzehntelang kein Mensch getraut hat, öffentlich zu experimentieren, geschweige denn LH oder Archäotechnik zu präsentieren, aus Angst, in die braune Ecke gestellt zu werden. Erst Ende der 1980er war in Deutschland so etwas wie lebendige Geschichte überhaupt wieder möglich, das Publikum dankte es deutlich, und kaum 20 Jahre später wird das (inzwischen gar nicht mehr so zarte) Pflänzchen erneut niedergetrampelt. Ich denke, der Flurschaden wird beträchtlich sein, nicht nur bei den „Ulfhednar“, sondern die gesamte “Szene”, all unsere Bemühungen um lebendige ideologiefreie Geschichtsvermittlung, die Spaß macht, sind desavouiert worden, unter anderem durch Versäumnisse und eine gewisse Blauäugigkeit auf Museumsebene, obwohl´s die Raben aus allen Eschen raunten…
    Meine Konsequenz seit Längerem: Ich versuche gar nicht mehr, mit Konstruktion zu arbeiten bzw. vermeide sie, wo´s nur irgend geht oder weise sehr deutlich darauf hin, dass alles modellhaft ist, und versuche im Gegenteil mit Dekonstruktion, mit Theater, mit Differenzierung der Blickwinkel den Besuchern klar zu machen, dass Geschichte grundsätzlich eine Konstruktion ist. Illusion erzeugen und dann brechen, das scheint mir ein machbares Rezept zu sein. Wenn wir „die Funde zum Sprechen bringen“ und in metaphysische Bereiche eintreten wollen, müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass die Funde an sich nicht sprechen können, dass manche Geständnisse nur unter Zwang erfolgen und dann das gesagt wird, was der Fragende gerne hören möchte. Die Sprache der Funde ist unsere eigene Sprache und bestenfalls eine passable Übersetzung der Informationen, die das Original uns gibt (oder zu geben scheint), so dass wir gar nicht in der Lage sind, Geschichte authentisch darzustellen, schon gar nicht zu “leben”, sondern bestenfalls nachzuempfinden, wobei die Empfindungen unsere eigenen, heutigen sind. Ich widerspreche aber M. Theren: Es gibt Geschichtspräsentation nicht ohne die persönliche Note des Vorführenden, aber sehr wohl ohne ideologische Einfärbungen, dafür müssen die Protagonisten selbst und ihre Auftraggeber sorgen, in welcher Form auch immer, wenn sie ihrem Bildungsauftrag gerecht werden wollen.
    „Ulfhednar“ tanzen offenbar Polka auf ganz dünnem Eise und jonglieren dabei auch noch mit dem Feuer. Wenn mit diesem Feuer die Fackel entzündet wird, die – frei nach Ricarda Huchs Definition von Tradition – weitergegeben werden soll, anstatt die Asche aufzubewahren, dann sollte diese Fackel nur einem Zweck dienen: Licht ins Dunkel zu bringen. Der „Living-History“ und der Reenactmentszene haben „Ulfhednar“ mit ihrem – gelinde gesagt – indifferenten Umgang mit eindeutig besetzten Symbolen einen gewaltigen Bärendienst erwiesen. Es ist in meinen Augen so absolut unnötig wie unmöglich, diese Symbole zu rehabilitieren, im Gegenteil, ich würde ihnen die Funktion einer Wracktonne zuweisen, die ein gefährliches Unterwasserhindernis anzeigt.

    01. Juli 2008, 15:07 Uhr • Melden?
    von Wulf Hein
    3
  4. Zitat: die fast unausweichliche Vermengung von puren Rekonstruktionen archäologischer Funde mit einer gewissen Interpretation.

    Ja, und genau weil manchmal diese Freiheit vorhanden ist, muss man ein gewisses Zeichen in Deutschland nicht unbedingt verwenden oder sehr , sehr sensibel damit umgehen. Dieser bewusst vorsichtige Umgang fehlte Ulfhednar und das ist ihnen auf die Füsse gefallen. Gerade wenn man wirtschaftlich auf diese Einnahmen angewiesen ist, sollte man mit sachlich und sensibel in der Darstellung vorgehen. Schon ein Blick auf die Internetseiten der Gruppe reichte mir für einen Eindruck und der war nicht positiv. Dieser Eindruck wird in Halle auch von der Archäologie geteilt. Da hilft nur ein bedauernswertes Mea culpa, aber kein trotziges “Weiter so!”
    Und vielleicht sollte man auch ab und zu sein Publikum und die Museumsbesucher fragen, ganz persönlich: Die wollen es nicht sehen, auch wenn ihr es noch so sehr erklärt. Auch wenn es noch so sehr belegt ist.
    Deshalb meine Bitte: Laßt es weg, nehmt etwas anderes. Es muß nicht sein. Es schadet nicht nur Ulfhednar, sondern uns allen…

    01. Juli 2008, 15:07 Uhr • Melden?
    von Torsten Kreutzfeldt
    4
  5. Sollte die aktuelle Diskussion nicht weiter führen als sich nur mit der politischen oder religiösen Gesinnung von Darstellern zu beschäftigen, dann fürchte ich, dass nur an Symptomen herumgedoktert wird.

    Meines Erachtens sollte zum einen die Kette “vermutete Publikumserwartung” —> “Hoffnung auf erhöhte Besucherzahlen” —> “Beauftragung durch Veranstalter” beleuchtet werden. Knapp gesagt präsentieren die Ulfhednar sich recht martialisch und sehr fotogen und waren damit sehr erfolgreich, während die Darstellung von Handwerk und Mode nicht so spektakulär scheint.
    Das Angebot der Darsteller“szene” entwickelt sich auch entsprechend der Nachfrage durch die Veranstalter.

    Zum anderen wäre es eine positive Auswirkung dieser Diskussion, wenn Darstellergruppen vor, aber auch während des Engagements von den meist fachlich hochqualifizierten Auftraggebern genauer wahrgenommen würden und mit Rückmeldungen und konstruktiver Kritik versorgt würden. Sowohl in Bezug auf die Qualität der gezeigten Rekonstruktionen als auch auf die Art der Publikumsansprache.

    Bisher ist mein persönlicher EIndruck eher der: “Gebucht —> auf’s Publikum losgelassen —> vergessen.”
    Würde das anders gehandhabt, würden sich fragwürdiger Umgang mit ideologiebelasteten Themen genauso wie schlampige Ausstattung sehr schnell verbessern. Gerade auch bei Hobbygruppen, deren Zugang zur Geschichtsdarstellung sich auf dem langen Weg von der Lagerfeuerromantik zur akribischen Rekonstruktion befindet. Hier wäre, auch ohne schweres Geschütz, leicht Besserung zu erzielen.

    Deswegen möchte ich darum bitten, den Schwarzen Peter nicht allein den Darstellern zuzuschieben. Wer Darsteller als illustrierende Bereicherung seiner Bildungseinrichtung engagiert, sollte sich dessen bewusst sein, dass aus Publikumssicht das dort gezeigte den Segen des jeweiligen Museums hat und entsprechend bewertet wird. Die Mühe, dem von den Darstellern Gezeigten etwas fachliche Unterstüzung und Rückmeldung zu gewähren, wäre durch die öffentliche Verteilerwirkung der Gruppen sicher gerechtfertigt.

    01. Juli 2008, 18:07 Uhr • Melden?
    von Stefan Deuble
    5
  6. Nach Rücksprache mit Ralf Hoppadietz (2. Kommentar) liefere ich hier noch einen Link zu einem Text nach, den er mit Ko-Autorin Doreen Mölders verfasst hat. Darin geht es u.a. um die Grenzbereiche zu Heidentum, Pagen Metal etc.. Mehr also im Beitrag Odin statt Jesus

    01. Juli 2008, 19:07 Uhr • Melden?
    von Marcel Schwarzenberger
    chronico
    6
  7. Zu Wulf Hein;

    Du hast es mit mit “Illusion erzeugen” und dann brechen”, sehr schön auf dem Punkt gebracht, das genau ist mein Ziel hübsche Bilder erzeugen, die Leute auch unterhalten, dann aber mit der möglichen/wahrscheinlichen Realität konfrontieren und mit der Verschmelzung von Schönheit und Ekel aber mit Faszination und Interesse fürs “Eigenstudium” nach hause schicken. Und damit, daß die Römer garantiert nicht so aussahen wie wir hier; fängt immer alles an…

    Habe ich wirklich “ideologiefrei” gesagt? Nun gut die aktionsorientierte Militärdarstellung mit scharfen Waffen und blumigen Schilderungen ihrer Wirkung, im missionarischen Bestreben der Pazifizierung des Publikums (die so mein Ding ist), ist vermutlich doch recht ideologielastig; im Prinzip war aber gemeint, das jeder historische Interpreter wenn er es nicht wie wir absichtlich (und nach einem gewissen Konzept) macht, dann unbewußt seinen ganzen persönlichenHintergrund mit einbringt

    Im übrigen würde ich mich aber nicht auf die “Germanen” “einschießen”, nach meiner Erfahrung sind andere Zeiten eher noch “durchsetzter” und schlußendlich ist jede Szene ein Spiegel der Gesellschaft und mir ist keine Gruppierung bekannt die “verdeckt operiert”, Internet und
    Telefon… und auch ganz ohne Verfassungsschutz könnte jeder Veranstalter wissen, welche Prägung welche Gruppe trägt.

    01. Juli 2008, 19:07 Uhr • Melden?
  8. Zitat M. Theren: „Ideologiefreies Reenactment gibt es praktisch nicht.“

    Mit solcher Aussage werden alle Aktiven auf eine Ebene gehoben – die Distanz zu der aktuell im Brennpunkt des Interesses stehenden Gruppierung wird auf +/- 0 minimiert. Und dagegen verwahre ich mich aufs Schärfste! Abgesehen davon entspricht die Aussage Therens in keinster Weise der Realität.

    Es gibt sie sehr wohl: Die Aktiven, welche objektiv und puristisch an die Thematik herangehen und Rekonstruktionen hart am Befund erarbeiten.

    Manifestationen persönlicher Ideologien erkennt man zum einen an der – mitunter nicht geringen – Entfernung zum Befund! Des weiteren an Symbolen oder Ausführungen, welche am “rekonstruierten” Original gar nicht zu finden sind und welche – in den historischen Kontext gebracht – wenig oder nicht plausibel wirken!

    01. Juli 2008, 19:07 Uhr • Melden?
  9. Das Auseinandernehmen einer einzelnen Aussage hilft vermutlich nicht viel weiter. In diesem Sinne verstehe ich Ideologie quasi als Synonym für persönliche Einstellungen, den Interpretationen eben.
    Dass diese nicht bei allen Akteuren im Vordergrund stehen, habe ich auch im Beitrag herausgestellt.

    01. Juli 2008, 19:07 Uhr • Melden?
    von Marcel Schwarzenberger
    chronico
    9
  10. Ich verstehe es in diesem Fall nun mal so, wie man meiner Replik entnehmen kann, Marcel.

    01. Juli 2008, 20:07 Uhr • Melden?
  11. Zweierlei Maß? Sätze aus dem Archeoforum, werter Steve:: „Es ist leicht einen Krieger darzustellen solange man nicht zeigen muss, dass man eigentlich gar nicht das Herz eines solchen hat!“.
    Oder im Zusammenhang mit christlicher Symbolik auf Bauwerken, wie bspw. tumuli oder sog. Hünengräbern, wurden dann solche Sätze laut: „(…)auch wenns radikal klingt, ich sehe hier keinen großartigen Unterschied zu div. Schändungen von jüdischen Friedhöfen.
    Hier wurde jemand mit einem Ritus seiner Religion bestattet und irgendjemand meinte später er müsse hier provokativ das Zeichen einer anderen Religion oben drauf stellen.“
    Dieses Thema wurde mit genau dieser Richtung von dir eröffnet.
    Hart am Befund? Oder doch eigene Wertigkeit, eigenes Wertsystem, eigene Ideologie?

    01. Juli 2008, 20:07 Uhr • Melden?
    von Tobias Gabrys
    11
  12. Zu Zitat I

    Man beachte, dass der zitierte Text nicht von mir stammt, noch dass mein Eingangsposting beeinflussend formuliert wurde – wie von T. Gabrys vorgeworfen.

    Zu Zitat II

    Bemerkenswert finde ich allerdings den Umstand, wie schnell man “passende” Aussagen meinerseits findet. Ad hoc wohl kaum möglich.>:-)

    01. Juli 2008, 20:07 Uhr • Melden?
  13. Ersteres Zitat stammt von dir. Zweiteres Zitat stammt nicht von dir, was ich auch nicht behauptet habe, aber der betreffende Eröffnungspost stammt von dir, und dort wie wiederholt schlägst du in die gleiche Kerbe, wenn du forderst, dass Veränderungen an diesen Orten vorgenommen werden, indem die christliche Symbolik, die z.T. schon Jahrhunderte dort steht und deren Kontext falsch oder gar nicht wiedergegeben wurde entfernt werden soll.
    Die Tendenz der Verurteilung und Bewertung(!) ist also die gleiche. Das so dargestellte Verständnis von Geschichte kann man eben nicht als “hart am Befund” bezeichnen, da hilft jetzt auch nicht auf die genaue Wortwahl zu verweisen.

    Und ja, derlei im Netz gefundenes speichere ich mir ab. Ich habe da noch einige Schätze im Fundus bereitliegen, da mich solche Forderungen sehr erschüttern.

    01. Juli 2008, 21:07 Uhr • Melden?
    von Tobias Gabrys
    13
  14. Ich bin mir nicht sicher, ob viele Leser die Verweise oben auch kennen und einordnen können – und ob es noch in den Kontext passt.

    01. Juli 2008, 21:07 Uhr • Melden?
    von Marcel Schwarzenberger
    chronico
    14
  15. Tobias Gambrys,

    ich bin gerade nicht derjenige, der Wortklauberei betreibt.:-)

    Aber danke für Deine Offenheit, dass Du mich beobachten würdest. Gönne jedem seine Hobbies.

    Wie Marcel schon sagt:

    Können wir dann wieder zum eigentlichen Thema zurückkommen?

    01. Juli 2008, 21:07 Uhr • Melden?
  16. Zuletzt wurde hier über den Transport von Überzeugungen oder Ideologien gesprochen.
    Das allein war schon jenseits dessen, was faktisch vorliegt. Ulfhednar hat sich selbst geschadet wenn nicht gar Suizid begangen, indem sie ohne den benötigten Hintergrund Hakenkreuze u.ä. Symbolik verwandten. Das ist Fakt und bekannt und unausweichlich (und richtig).
    Die sich oben nachlesbar anschließende Diskussion um Transport von Ideologie und die scharfen Attacken bedürfen m.E. in einer ausgewogenen und fairen Diskussion auch der Gegenprobe.

    Nachvollziehbar werden die genannten Zitate durch einen besuch besagten Forums und der Suche nach den eben diesen Sätzen.

    01. Juli 2008, 21:07 Uhr • Melden?
    von Tobias Gabrys
    16
  17. Steve,
    erstens Gabrys, zweitens, wo schrieb ich, dass ich dich beobachte?
    Ich schrieb, dass ich derlei Fehlgriffe wenn ich darauf stoße abspeichere. Dies tue ich unabhängig von den Personen die dahinter stehen.

    Alle weiteren persönlichen Anmerkungen können wir beide denke ich uns schenken, sonst fehlt schlußendlich jede Sachlichkeit.

    01. Juli 2008, 21:07 Uhr • Melden?
    von Tobias Gabrys
    17
  18. Ooops, da hat sich ungewollt ein M dazwischengeschmuggelt – war keine Absicht. Sorry.

    Deiner Formulierung nach war´s so zu verstehen, dass ich unter Deiner Beobachtung stünde. Aber wenn ich nur ein Schmetterling unter vielen in Deiner Sammlung bin – auch gut.:-)

    Dennoch sollte auch ein Advocatus Diaboli keine Frage stellen, deren Antwort er nicht kennt.

    Danke für die Einblicke!

    01. Juli 2008, 22:07 Uhr • Melden?
  19. Jetzt geht es wieder zu wie in Schloß Neuhaus; “Ulfhednar-Problem” bleibt außen vor (oder gab es sonst schon “Auffällige”) und man kabbelt sich über Diktionen, was wollt ihr eigentlich?

    Über Ulfhednat sind jetzt alle aufgeklärt, die werden wohl so schnell auch keine Nachahmer finden; “Problem” gelöst, Thema erledigt?

    Oder wo soll es jetzt hingehen?

    Muß Ulfhednat physisch zerschlagen werden?

    Das man belegte Hakenkreuze darstellen kann
    (aber nicht muß) ist Konsenz.

    Das jede Gruppe ihren eigenen Sermon von sich gibt und es am Kunden liegt was und wie er dies Einschätzt, ist das Leben

    Schalten wir doch sonst wieder um auf die Qualitätsdiskussion und lassen die Nazis in ihrem Ghetto anstatt sie durch Aufmerksamkeit ständig aufzuwerten…

    01. Juli 2008, 22:07 Uhr • Melden?
  20. Ich habe es im Rahmen einer Archaeoforums-Diskussion zum EXAR-Rundschreiben in dieser Sache am 18.6.08 bereits geäußert.

    Link

    Es besteht doch überhaupt kein “Ulfhednar-Problem”!

    Die Gruppe repräsentiert lediglich einen der Aspekte des eigentlichen Problems. Und wenn darüber Meinungen geäußert werden seitens etlicher Aktiver, so ist das mit “so ist das Leben” nicht einfach abzutun. Das impliziert nämlich eine Meinung aus niederen Beweggründen. Was es defintiv nicht ist.

    Auch ist die polemische Frage nach dem Auseinandertreiben der Gruppe fehl am Platze. Das fordert hier niemand und es war auch nie gefordert. Die Gruppe wurde von niemandem verfolgt, Beobachtung war gar nicht notwendig, denn die eindrucksvolle Präsenz der Gruppe sorgte von sich aus für einen information overflow.

    Einzig, was man Herrn Reimund “Arian” Ziliox nun vorwerfen kann ist sein Beharren, sein Trotz – und seine abstruse Idee von einer “linken Verschwörung”! Allein diese Aussage setzt ihn selbst doch in das Licht, in welchem er doch eigentlich nicht gesehen werden will! Das und einige persönliche Belange* machen es für mich sehr schwer, diesem Mann unvoreingenommen zu begegnen.

    Link

    Was das Belassen von radikalen Netzwerken anbelangt, so bin ich hingegen durchaus für eine Beleuchtung solcher Umstände, statt diese aus Ignoranz oder mangelndem Verantwortungsgefühl im Dunkel vor sich hin schwären zu lassen.

    Die Schönfärberei der Situation durch Instanzen und Akademiker – nach meiner Vermutung um ein Abfärben auf die eigene Person in Grenzen zu halten – empfinde ich persönlich als verabscheuungswürdig.

    02. Juli 2008, 10:07 Uhr • Melden?
  21. @Steve
    Dein Link geht richtig zum Thema mit dem EXARC-Rundschreiben. Und Exarc meinst du sicher auch.

    Müssen wir hier richtig stellen, denn mit EXAR gibt es ja die europ. Vereinigung für experimentelle Archäologie. EXARC ist jene im Beitrag erwähnte Vereinigung von Freilichtmuseen.

    02. Juli 2008, 10:07 Uhr • Melden?
    von Marcel Schwarzenberger
    chronico
    21
  22. Ich meine EXARC. Das C ging aus morgendlichem Kaffeemangel verloren. Sorry 4 that!

    02. Juli 2008, 10:07 Uhr • Melden?
  23. Keine eigene Meinungsäußerung, sondern lediglich der Hinweis auf eine ausführliche Darstellung mit weiteren Interwievs, der mir heute morgen beim Frühstück aus dem Radio entgegenflatterte:

    heute, 02.07.2008 19:30 Uhr

    Deutschlandradio Kultur
    ZEITREISEN

    “Germanen, Götter und Gelehrte”
    “Living History” und die Suche nach Identität
    Von Rolf Cantzen

    Wie immer alsbald auch als (Voll)-Text unter http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/zeitreisen/ .

    02. Juli 2008, 10:07 Uhr • Melden?
    von Roman Grabolle
    23
  24. Was die Ulfhednar angeht, so war das meine erste reale Begegnung mit ihnen und was man so zu hören bekam im Laufe der Veranstaltung, hatte ich wirklich den Eindruck, dass sie sich anscheinend nicht bewusst sind, oder seien wollen, dass die Symbole die sie benutzen in Form und Farbe und ihre ganze Art, auf viele Leute so wirkt, dass die erste Assoziation ist, dass sie z.B. völkisch germanophil sein könnten.
    Was sie wirklich sind, kann ich gar nicht sagen, da man ihnen nicht in den Kopf gucken kann und der Nachweis über das Denken eines Menschen ist eine sehr schwierige Sache.
    Aber, die nicht von der Hand zu weisenden Argumente, was ihre Bildsprache angeht, wird für sie schwer zu widerlegen sein, wenn sie daran in dieser Weise festhalten sollten, egal ob sie diese Dinge wirklich nur tragen, weil sie sie einfach nur „hübsch“ finden, oder doch damit versuchen eine Ideologie transportieren.
    Privat können sie meinetwegen tun und lassen was sie wollen, aber in der Öffentlichkeit hat so was dann nichts zu suchen.

    Die gesamten Verquickungen von Reenactment, Musik und Religion, was mit der Übernahme eines Bildungsauftrages und einer nicht zu unterschätzenden Vorbild- und auch Meinungsbildnerfunktion einhergeht, sollte aber Jeden, der in dieser Rolle steht, eine eingehende Selbstreflexion üben lassen.
    Auch wenn die Museen natürlich verantwortlich dafür sind, wen sie engagieren, darf man die Selbstverantwortung für die Eigenwirkung des Aktiven auf das Publikum nicht von sich weisen.
    Deswegen sollten wir uns alle jederzeit fragen:
    Wie wirke ich auf andere und welche Schlüsse könnten diese daraus ziehen?
    Welche Bilder transportiere ich mit meiner Darstellung und wünsche ich, dass dieses oder jenes Bild entsteht?

    Naivität ist hier eine abzustellende Eigenschaft, da sie nicht selten zu Missverständnissen führt, die wie hier zu sehen, weit reichende Probleme nach sich ziehen können. Unwissenheit schützt leider nicht vor Strafe und schon gar nicht vor Gerüchten.

    Was in Paderborn leider viel zu kurz kam, ist, wie Michael Theren schon sagte, dass die meisten Darsteller sich sehr wohl im Klaren darüber sind, dass sie nicht wild Hakenkreuze benutzen sollten auch wenn sie durch §86 (3) StGB abgesichert sind, denn man kann von außen jederzeit für einen Nazi gehalten werden, was einem entweder Abscheu oder ungewollte Sympathien seitens der Betrachter bringen kann.
    Da wir durch viele Lücken, die wir füllen müssen, um Geschichte überhaupt darstellen zu können, einige Freiheiten in der Gestaltung haben, sollten wir uns fragen, warum wir diese Lücken mit bestimmten Dingen füllen, oder warum man gerade die erhaltenen Teile mit Hakenkreuzen oder Ähnlichem wählt, denn diese Wahl entscheidet darüber, wie man gesehen wird.
    Persönliche Vorlieben dürfen hier nicht als einzige Legitimation gelten.
    Bei Rekonstruktionen sollte einzig allein die Quellenlage der Indikator für die Gestaltung sein, um der persönlich weitgehend ungefärbten und damit sachlichen Geschichtsvermittlung gerecht zu werden.

    02. Juli 2008, 11:07 Uhr • Melden?
  25. Klarstellung:

    mit Ulfhednar “physisch vernichten” habe ich nicht zur Gewalt gegen Ulfhednar aufgerufen, natürlich ist es polemisch gemeint, aber eher in Sinne von wirtschaftlich (zum Verkauf der Ausrüstung zwingen usw.) zugrunderichten.

    Aber auch das hat Steve Lentz jetzt dankenswerterweise klargestellt, es ging darum Ulfhednar zur “Verhaltensänderung” zu bringen – aber Leute, hätte man das nicht “netter” und weniger Kampagnenartig erreichen können?

    Bildungsauftrag ?

    Höre ich in letzter Zeit viel; natürlich wollen die meisten mit Ihrer Arbeit (die selbst im “professionellen Bereich” nur eine magere Rendite bringt, auch irgendetwas persönliches herüberbringen (zu meinem Konzpet hatte ich mich ja schon geäußert; Krieg ist Scheiße…).

    Das ich bzw. meine Firma einen Bildungsauftrag (was immer das sein soll) haben, weise ich aber von mir; wir betreiben
    “Histotainment at it´s best” – und wenn ich mir so die große Masse von Reenactern anschaue, sollte man auch froh sein, das “Bildung” von den Veranstaltern eher nicht gefordert wird

    02. Juli 2008, 14:07 Uhr • Melden?
  26. Das klingt nun schon wieder noch vorsätzlicher Untergrabung und geplantem Vorgehen. Davon muss endlich auch mal weggekommen werden:

    1. Den Stein des Anstoßes lieferte nicht der Fotograf, sondern der Träger der Tätowierung.

    2. Jener war Auftragsnehmer beim Geschäftsführer der Gruppe. Somit ist letzt Genannter in der Pflicht.

    3. Flucht-nach-vorne-Manöver (Ziliox-Rundschreiben) geht massiv in die Hose, weil Infos in die Öffentlichkeit durchsickern.

    4. Auftraggeber sehen – endlich, da Druck wächst – öffentlichen Handlungsbedarf und beraumen eine Podiumsdiskussion an. Bemerkenswerter Weise wird die Qualität der Auftragnehmer in den Vordergrund gestellt, weniger die der Auftraggeber.

    Jeder der Punkte birgt das Potenzial für Reaktionen unterschiedlicher Leute mittels unterschiedlicher Medien. Die Summe derer als Kampagne sehen und propagieren zu wollen, scheint mir doch arg weit hergeholt und beleidigt die Intelligenz dessen, der´s versucht und derer, die´s glauben sollen.

    Netter? In meinem ganz persönlichen Fall ist das etwas zu viel verlangt. Selbst mit “”.

    Man kann nämlich auch mit mir reden!

    02. Juli 2008, 15:07 Uhr • Melden?
  27. Netter ? Ja, wäre eine Möglichkeit gewesen, aber das Gelächter der Ulfhednar, wenn ich nett und lieb z.B. mein Post 4 Ihnen unterbreitet hätte, wäre wahrscheinlich bis nach Halle zu hören gewesen, wenn es nicht sofort in die “Ablage P.” gelangt wäre.

    02. Juli 2008, 15:07 Uhr • Melden?
  28. Nur eine kleine Korrektur: Der Tätowierte zog seine ‘Tunika’ nicht nach dem Auftritt aus, sondern während er den Spießwurf auf eine Zielscheibe beaufsichtigte, umringt von einer Gruppe Familien, vor allem viele Kinder. Also vollkommen während des Auftritts !

    02. Juli 2008, 16:07 Uhr • Melden?
    von Dana Schlegelmilch
    28
  29. An sich ist die Grundfrage beantwortet: die benannte Gruppe verbreitet faschistische Symbole, ihre Webseite, speziell auch die “Kunstseite” strotzt nur so von “völkischen” Begriffen, auch zu einem Pseudonym “Arian” ist es kaum nötig, noch etwas zu kommentieren.
    Oder, Klartext: selbstverständlich verbreitet jene Gruppe rechtsradikales Gedankengut. Für mich ist das völlig außer jeder Frage.

    Wie reagiert die “Szene” nun? Das ist meines Erachtens die relvante Frage. Hier nun wäre es wünschenswert, wenn in denjenigen Teilen der “Szene” die bisher gesellschaftlichen Fragen indifferent oder gar latent rechtslastig positioniert sind, ein Umdenken stattfände.
    “Geschichte” besteht eben nicht nur aus Kostümen und aufgemotztem Pfadfindercamping. Aktives Geschichtshobby erfordert gesellschaftliches Verantwortungsgefühl. Die “Szene” kann es sich nicht erlauben, in einem gelegentlich braun angetünchten Elfenbeinturm zu leben, die “Szene” muss lernen, diejenigen zu erkennen, die via “Reenactment” oder “Living History” gefährliche und nicht akzeptable Inhalte transportieren. Hier muss klar und eindeutig Nulltoleranz gegenüber jeder Form von Rechtsextremismus, völkischem Gedankengut etc gezeigt werden.
    Dies bedeutet u.a. keine Mitarbeit mit Veranstaltern die rechtslastige Gruppen einladen, Beenden jeder Art von Zusammenarbeit mit rechtslastigen Gruppen, eben ganz genau das, was in unserer Gesellschaft völlig korrekt als “Nulltoleranz gegenüber Rechtsextremismus” genannt wird.
    Allerdings fürchte ich, dass angesichts einer erkennbar tiefen Durchdringung der “Szene” durch rechte Elemente dies nicht einfach sein wird.

    02. Juli 2008, 16:07 Uhr • Melden?
    von Georg Mackowiak
    29
  30. Zur Äußerung von Michael Theren: Zitat:
    “Bildungsauftrag ?

    Höre ich in letzter Zeit viel; natürlich wollen die meisten mit Ihrer Arbeit (die selbst im “professionellen Bereich” nur eine magere Rendite bringt, auch irgendetwas persönliches herüberbringen (zu meinem Konzpet hatte ich mich ja schon geäußert; Krieg ist Scheiße…).

    Das ich bzw. meine Firma einen Bildungsauftrag (was immer das sein soll) haben, weise ich aber von mir; wir betreiben “

    Diese Einstellung ist natürlich Ihr gutes Recht. Ob dies jedoch so für ein Museuum gelten kann, möchte ich hiermit deutlich in Frage stellen. Im Endeffekt würde dies bedeuten, dass ein Museum die Gruppe “Timetrotter” ausschließlich für einen, durch das Museum kommentierten Auftritt buchen könnte.

    02. Juli 2008, 18:07 Uhr • Melden?
    von Ralf Hoppadietz
    30
  31. Danke Ralf, das wäre mir in der Tat sehr angenehm, fouragieren und an den FrüchtInnen des Landes erfreuen, das ist das Reiterleben, die Intellektuellen sollen doch alle zur Artillerie…

    Zumindest Georg hat ja jetzt ´mal den Kern der Sache erkannt und auch benannt – also kommt jetzt ein Zusammenschluß aller entsprechend sich selbstverpflichtenden, das ganze dann politisch unterstützt damit die Museen begreifen wo es langgeht?
    Oder bleibt es beim wehklagen?

    02. Juli 2008, 22:07 Uhr • Melden?
  32. Natürlich hat ein Museum einen Bildungsauftrag, darüber besteht wohl kein Redebedarf. Genau deswegen ist es Aufgabe eines Museums, die Gruppen, die es engagiert zu prüfen und die gewünschten Performance-Aufträge so genau wie möglich zu formulieren. Genau da lag doch der Knackpunkt der Veranstaltung: Sind die Museen in der Pflicht, genauer zu prüfen, wen sie sich ins Haus holen? Ja, sind sie! Was ein Herr Ziliox und seine Mannen im stillen Kämmerlein machen, kann dem Rest der Welt egal sein, so lange es eben in jenem Kämmerlein bleibt, denken war noch nie illegal, auch wenn die Inhalte nicht immer gesellschaftskonform sind. Aber eben diesen Gedanken eine Plattform zu geben, die nicht nur der Öffentlichkeit gezeigt, sondern in musealem Rahmen auch noch bilden soll und darüber hinaus auch noch von dieser Öffentlichkeit finanziert wird: Hier haben die Museen ganz klar eine Verantwortung, die sie, zumindest so mein Fazit nach der Veranstaltung, bisher sträflich vernachläßigt haben. Es kann schlicht nicht sein, dass die Verantwortlichen sich nicht oder zu wenig kümmern weil es lästig ist und man eine Attraktion weniger zeigen kann. Der Auftritt von Herrn Eggenstein, so sehr man seine wissenschaftliche Arbeit auch schätzt, war diesbezüglich mehr als aussagekräftig. Sicher sind Gruppen wie Ulfhednar Publikumsmagnete, was die Ausstattung und das handwerkliche know-how betrifft sicherlich auch zu Recht, dennoch muß zwingend auch auf die Inhalte geachtet werden.

    02. Juli 2008, 22:07 Uhr • Melden?
    von Iris Gillessen-Brandt
    32
  33. Für M. Theren:

    Link

    Auch ein Reiter sollte mindestens einmal am Tag zu Fuß gehen.

    03. Juli 2008, 11:07 Uhr • Melden?
  34. … und dabei aufpassen, dass er nicht irgendwo gegenrennt beim Lesen z.B. dieses Dokuments:

    Link

    03. Juli 2008, 12:07 Uhr • Melden?
    von Wulf Hein
    34
  35. Für mich bleibt die Frage nach den Konsequenzen in Raum.

    Ein Überdenken von Eventkonzepten seitens der Auftraggeber wurde auch schon vor dem Paderborner Vorfall in verschiedensten Publikationen angeregt.
    Eine auch hier im chroniko geführte Diskussion weist den Weg zur Qualitätsfrage. Ein Angebot auf Qualität in Vermittlung und Hardware (Sachkultur) zu prüfen, obliegt dem Auftraggeber. Eine Überprüfung des Leumunds für den Anbieter ebenfalls. Alle 3 Säulen der Auftragsvergabe ruhen letztendlich auf einer verantwortlichen Arbeit des Auftraggebers. Wenn ein Träger das von Herrn Reimund Zillox und seiner Firma Ulfhednar gezeigte Bild und die Qualität der Ausstattung für buchenswert hält, ist es an mir zu entscheiden, ob ich für eine Institution arbeiten möchte, die dieses Geschichtsbild durch die verantwortlich getroffene Auftragsvergabe unterstützt.
    Um solche Entscheidungen zu treffen, ist Transparenz und eine öffentliche Auftragsausschreibung zu Vergabe für meine Begriffe unumgänglich.
    In Paderborn habe ich diese Entscheidung nicht treffen können, da ich auf Nachfrage nicht erfahren habe, daß die Firma Ulfhednar im Rahmenprogramm ist. Meine persönliche Konsequenz wäre ein Ablenung des Auftrags gewesen.

    Einem “hire and forget” seitens der Museen sollte begegnet werden können.

    Wenn die Konsequenz der Auftraggeber ein generelles Streichen von Aktionen mit LH-Aktiven ist, wäre das vielfach für die Qualität von Veranstaltungen kein Verlust. Aber dann sollte die Forderung nach Internationalen Standards in der Vermittlung mit Hochdruck vorangetrieben werden.
    Eine generelle Klärung würde den Verschwörungstheoretiker mit Transparenz und Nachhaltigkeit den Wind aus den Segeln nehmen. Verleumdungen und Mobbing gehören in der Vergabe ebenso wie im wirtschaftlichen Tagesgeschäft zum Alltag. Darüber sollten keine Illusionen bestehen. Und so ist für meine Begriffe auch die Argumentkette: „Hinweis auf Qualität = Verschwörung zur Vernichtung“ zu sehen. An dieser Stelle hat der Gesetzgeber Möglichkeiten geschaffen Maßnahmen zu ergreifen.

    Das kleinliche Zitate in Schatzkästchen hüten und irgendwo ein rotes Sternchen hervorzaubern sind meiner Meinung nur bunte Blüten eines überzogenen Futterneides. Ginge es nur um monetäre Auftragsinteressen, wäre eine Erklärung einfach. Aber die ständige Erwähnung von Identität und Ahnenverbundenheit gibt dem Streit um öffentliche LH-Auftritte etwas Pseudo-religiöses.
    Wie von mir mehrfach (vermutlich hat der eine oder andere hier auch ein schönes Foren-Zitat bei der Hand) sollten viele LH-Aktive erstmal überdenke wie und warum vor die Öffentlichkeit gegangen wird und was zu bieten ist. Zeitgleich ist die Auftraggeberseite gefordert sich zu positionieren. Bis zu einer im Sinne der Selbstdefinierten Museumsarbeit geführten Vermittlung sind von beiden Seiten noch eine Hausaufgaben zu machen. Und ein Ausweichen auf professionelle Agenturen ist meiner Meinung nach keine Lösung.

    03. Juli 2008, 13:07 Uhr • Melden?
  36. Wie in einigen Beiträgen bereits erwähnt wurde, gibt es eine Qualitätsdiskussion bereits seit längerem. Die deutschen Freilichtmuseen haben die Diskussion um Pro und Contra Living History und auch um das Wie bereits begonnen und intensiv geführt, dazu fanden zwei Tagungen in Oldenburg und zuletzt im Freilichtmuseum Kiekeberg statt.

    Dort wurde recht bald deutlich, dass jedes Museum für sich selbst ganz eigene Erwartungen und Ansprüche an das Vermittlungsmedium Living History hat, die sich nur schwer zusammenfassen lassen. Die Essenz der Diskussion in Kiekeberg war vielleicht, und hier stimme ich von ganzem Herzen zu, dass man tatsächlich mehr auf die inhaltliche Qualität von Living History-Darstellungen achten müsste als bisher.

    Selbstverständlich bleibt es dabei letztendlich den Museen überlassen, wen sie nun engagieren oder nicht – denn wie gesagt, die Erwartungen der einzelnen Einrichtungen können stark von einander abweichen.

    Wo Museen nicht mit dem eigenen Personal Living History gestalten, wäre eine öffentliche Ausschreibung auf den ersten Blick natürlich wünschenswert, jedoch würde dies unweigerlich den Wettbewerbsdruck enorm steigern. Der Wettbewerb würde dann in erster Linie über den Preis geführt, was letztendlich wieder u.U. Qualitätsverlust führen könnte (ich verweise dazu auf meinen eigenen Beitrag im Tagungsband von Kiekeberg: A. Beyer/A. Sturm, Die Qualität von Living History in Deutschland – eine kritische Selbstbestimmung. In. H. Duisberg (Hrsg.), Living History in Freilichtmuseen. Neue Wege der Geschichtsvermittlung. Schriften der Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg 59 (Ehestorf 2008) 151-161.)

    Dabei krankt die Living History in Deutschland doch eher an einem Mangel von klaren und allen Beteiligten verstandenen sowie anerkannten Grundlagen. Die Wichtigkeit der vier von Prof. Hochbruck definierten Qualitätskriterien (1. materielle Qualität, 2. historisches Wissen, 3 didaktische Konzepte, 4 dramaturgische Vermittlungsfähigkeiten
    chronico.de) wurde in Kiekeberg auch von unseren Kollegen unterstrichen und war konsensfähig.

    Ich für mich – als langjähriger Heritage Interpreter und Archäotechniker im Bereich Bekleidungsrekonstruktionen – glaube mich mit Prof. Hochbruck einig, dass letztendlich nur eine Weiterentwicklung mit Hilfe dieser vier Qualitätskriterien der Living History in Deutschland die Zukunft weisen wird.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Andreas Sturm

    03. Juli 2008, 16:07 Uhr • Melden?
  37. An dieser Stelle möchte ich die Bandbreite auch noch einmal ganz weit aufmachen:

    Mein Eindruck ist ebenfalls, dass es in dieser Thematik nicht so sehr darauf ankommt, ob Hobbyisten oder professionelle Akteure zum Zuge kommen. Und nicht einmal darauf, ob Museen sich “nur” im Pool der Living History bedienen. Museen, sowie überhaupt Veranstalter, greifen aus ganz unterscheidlichen Motiven auf Akteure sehr unterschiedlicher Couleur zurück – was deren Ausstattung, Programme angeht. Also womöglich auch Akteure, die sonst außerhalb des musealen Bereichs auftreten.

    Im Übrigen spreche ich auch andere Zeiten an. Es geht hier ja nicht nur um Germanendarsteller. Die Museumsarbeit reicht bis in die Gegenwart, die Themen von Living History umfassen ja auch WK II, Vietnamkrieg etc. Auch wenn es auf dem ersten Blick wenig mit Museumsveranstaltungen zu tun haben mag – auch dort sind etwaige Ausschlüsse bzw. Vorurteile womöglich wenig hilfreich.

    03. Juli 2008, 16:07 Uhr • Melden?
    von Marcel Schwarzenberger
    chronico
    37
  38. Beim Lesen von Beitrag 36 wurde ich unwillkürlich an den Fahrradverkäufer in “The wild bunch” erinnert, welcher dem frisch zusammengetrommelten Verfolgertrupp die neueste Errungenschaft schmackhaft machen will.

    Können wir hier Werbeveranstaltungen bitte aussen vor lassen? Hier ist wohl jede individuelle Lösung d i e Lösung!;-)

    03. Juli 2008, 16:07 Uhr • Melden?
  39. Werbeveranstaltung? Steve, wenn du den Verweis auf den Tagungsband meinst, mangels Internetlink halte ich den Hinweis für vertretbar. es sind ja auch andere Verweise bereits gesetzt worden. Solange sie direkt mit dem Thema zu tun haben, und nicht für sich allein stehen, kann es die ruhig geben.

    03. Juli 2008, 16:07 Uhr • Melden?
    von Marcel Schwarzenberger
    chronico
    39
  40. Mit dem Tagungsband Kiekeberg werden einige sehr interessante Standortbestimmungen vorgelegt. Dies ist mit Sicherheit sehr hilfreich für die Eigendefinition, einige Beiträge geraten in Teilbereichen zu Selbstdarstellung.

    Sicherlich ist Wettbewerb ein von mir zu kurz gefasster Begriff. Bevor es zu einem Wettbewerb kommen kann, müssen vergleichbare Ausschreibungsbedingungen geschaffen werden. Dies ist jedoch nur unter Mitarbeit der Fachwelt möglich. Nicht nur die Museen sind wie von mir angesprochen gefordert, sondern natürlich auch die Forschung. Denn ohne Kontakt mit der Forschung ist die Forderung nach korrekter Anfertigung der Hardware (Sachkultur) erschwert. Die Basis von Vermittlung ist nicht nur die Präsentation, Sachwerte sind ebenfalls Bedingung.

    Auch diese Überlegungen sind, wie vieles andere, nicht neu.
    chronico-Link

    Hier wurden bereits viele Gedanken aufgegriffen und die Arbeit mit der Sachkultur vorgestellt.

    Grundlagen der Arbeit mit Vermittlung und Sachkultur werden ebenfalls in der Definition des Archaetechnik-Forum Federnsee angesprochen:

    Link

    Es ist jetzt vielleicht ein weiterer Anstoß da die Publikationen zum Thema der letzten Jahre aufzugreifen und umzusetzen.

    Des Weiteren wurde der Stand der handwerklichen Umsetzungsmöglichkeiten vorgeschichtlicher Techniken in den letzten Jahren in der Archaeotechnik stark vorangetrieben. Hier sind nun wieder die LH-Aktiven gefordert, Ergebnisse sachlich korrekt zu voröffentlichen und sich an die entsprechenden Gremien und Ansprechpartner zu wenden.
    Dieser Weg hat sich für meine eigene Arbeit in den letzten Jahren bewährt. (Für Details bin ich unter meiner Mailanschrift ansprechnbar.)

    Dieser Dialog kann letzendlich der Sache seriöser Geschichtsvermittlung nur förderlich sein.

    03. Juli 2008, 17:07 Uhr • Melden?
  41. Was “Werbeeinblendungen” in gezeigter Form (Beitrag 36) angeht haben wir unterschiedliche Meinungen, Marcel.:-)

    Es ist eigentlich ganz einfach:

    1. Keine Belegmappe = kein Auftrag!

    2. Keine in §86a StGB fallenden Interpretationen ohne Beleg (d.h.: keine “freien Rekonstruktionen”, welche o.g. Paragraphen berühren)!

    Wer seine Erkenntnisse für sich im dunklen Kämmerlein behalten möchte, muß dann dort halt bleiben.

    03. Juli 2008, 18:07 Uhr • Melden?
  42. Zur Info: Ich habe soeben ein Zitat von Arian Ziliox im Artikel entfernt, das aus einem Vier-Augen-Gespräch stammt, und ich so nicht hätte bringen dürfen. Ich bitte das zu entschuldigen. An den Grundaussagen ändert es natürlich nichts.

    03. Juli 2008, 19:07 Uhr • Melden?
    von Marcel Schwarzenberger
    chronico
    42
  43. Ich versuche mal, das bisher Gesagte, in groben Stichpunkten bzw. Fragen zu bündeln:

    * Die Frage der Belege ist eine ganz entscheidende (was sicher überhaupt für Rekonstruktionen gilt, nicht nur für Swastika etc.)
    * Es gibt Unsicherheiten allgemein in der Living History-Szene, was die Auseinandersetzung mit bestimmten Themen und Epochen angeht. Darin auch die Frage nach “Flurschäden”, die die Debatte nun etwa für Darsteller aus dem Bereich germanische Kultur ausmachen könnte
    * Es gibt die Frage nach der persönlichen Note, wie ein Akteur in historischer Kleidung Geschichtsvermittlung betreiben kann.
    * Was erwartet das Publikum? Was der Veranstalter? Was bieten Darsteller?
    * Konsens bisher ist offensichtlich die Forderung, dass nicht Darstellern die ganze Verantwortung überlassen wird, sondern der Veranstalter ein qualitatives Feedback (bzw. gute Vorbereitung) geben sollte. Gemeint sind vor allem Museen (ich weite das mal auf Veranstalter historischer Events ganz allg. aus).
    * Wie können und sollten Darsteller etwaige Lücken schließen, wenn sie “lebendige Geschichtsvermittlung” betreiben? Will heißen: Wissenslücken weniger persönlicher als vielmehr wissenschaftlicher / archäologischer Natur
    * Inwiefern hat Debatte mit der Diskussion um Qualität ganz allgemein der Akteure zu tun?
    * Was könnten nun wirklich Lehren bzw. Konsequenzen sein, die sich nun ziehen lassen – und wen müsste man dafür einbinden?

    03. Juli 2008, 20:07 Uhr • Melden?
    von Marcel Schwarzenberger
    chronico
    43
  44. 1.Das ursprüngliche Thema war der Hintergrund der Ulfhednar, denen aufgrund unsachgemäßen Umgangs mit Realien eine politische Gesinnung unterstellt wird (zu Recht oder Unrecht wird der Verfassungsschutz festzustellen haben, wenn da eine Untersuchung erfolgt). Dabei ging es nicht um die ansonsten in der Reproduktion wohl recht positiv aufgefallenen Realien, mit Ausnahme der fraglichen, von ihrem mutmaßlichen Hintergrund beeinflußten. Inwiefern nun der generelle Wechsel auf eine Kontrolle der Realienkunde hier erfolgte ist mir nicht nachvollziehbar.
    2.Auch verstehe ich den Gedankengang nicht. Es soll also das nicht Kontrollierte (die Darsteller und ihre Darbietungen sowie deren Ausrüstung) durch das Nichtkontrollierte (Archäotechnik, ein nicht geschützter Begriff der weder Ausbildung noch akademischen Grad bezeichnet, beinhaltet oder vorraussetzt), das zudem nur eine der Fragestellungen, die Sachkunde und diese auch nur in Bezug auf die Herstellung aufgreift?
    3.„Dies ist jedoch nur unter Mitarbeit der Fachwelt möglich.“ Die Kontrolle ist nur durch die Fachwelt selbst möglich. Eine Kontrolle durch die Museen bedarf Mitarbeiter in diesen, die in allen zur Debatte stehenden Fragen gebildet und qualifiziert sind. Diesen Stab in jedem Museum zu erwarten oder vorauszusetzen würde den Spielraum der Museen massiv einschränken, hohe Kosten vom Zaun brechen und kleinere Museen disqualifizieren. Laien und „engagierte“ Laien sind ja gerade das zu besprechende „Problem“, diese als Lösung anzusetzen hieße, das Huhn mit dem Ei bewerfen.
    Es ist also Aufgabe der Museumspädagogen, Historiker (!! denn von diesen wird der Hintergrund bearbeitet und die Fragen beantwortet, welche sich nicht aus den Realien allein erschließen lassen) und Archäologen.

    Zu Marcel
    „Es gibt die Frage nach der persönlichen Note, wie ein Akteur in historischer Kleidung Geschichtsvermittlung betreiben kann.“ Gibt es die Frage wirklich? Im Reenactment steht sowas einem sicherlich frei, in der Museumsarbeit nicht. Wenn jemand bspw. den Herrn v. Morken „rekonstruiert“ kann er nicht „den privaten Gusto“ mit einbringen, denn dann ist es ja kein Abbildung, kein Abziehen der Vorlagen sondern etwas neues. Die Frage stellt sich also nur in Berührungspunkten beider Ebenen wie auf Museumsfesten.

    „Konsens bisher ist offensichtlich die Forderung, dass nicht Darstellern die ganze Verantwortung überlassen wird, sondern der Veranstalter ein qualitatives Feedback (bzw. gute Vorbereitung) geben sollte. Gemeint sind vor allem Museen (ich weite das mal auf Veranstalter historischer Events ganz allg. Aus).“ Dem Stimme ich nicht zu. s. 3.

    „Wie können und sollten Darsteller etwaige Lücken schließen, wenn sie “lebendige Geschichtsvermittlung” betreiben? Will heißen: Wissenslücken weniger persönlicher als vielmehr wissenschaftlicher / archäologischer Natur“ Darsteller gar nicht. Sie können mit guten Rekonstruktionen sicherlich Beiträge leisten, ihr Material und ihren Einsatz zur Verfügung stellen. Mitunter auch eigene Kleinstversuche unternehmen, die es dann in Wissenschaft und Forschung zu berücksichtigen gilt, wenn denn mal, selten genug, eine angemessene Dokumentation vorliegt.
    Die Lücken die Darsteller schließen könnten (!) liegen beim Publikum. Die Zeiten in denen offene Fragen mal eben auf die schnelle ausgestet wurden sind vorbei.

    „Inwiefern hat Debatte mit der Diskussion um Qualität ganz allgemein der Akteure zu tun?“
    Qualität definiert sich eben nicht nur durch Realien und Ausrüstung, sondern auch durch, wie Herr Hochbruck so gut erkannt hat, durch die Vermittlungsqualitäten, also die Museums- und allgemeinen pädagogischen Fähigkeiten sowie das Hintergrundwissen. Eine Belegmappe ist also nur ein winziger Schritt, der aber zur Präsentation selbst kaum etwas aussagt. Eine Kontrolle umfaßt denn auch die Auftritte selbst wie auch ein Blick auf die Personen. Nicht im Sinne eines Big Brothers, wohl aber auf ihr Wissen, Verhalten und Denken rund um die zu behandelnde Materie.

    03. Juli 2008, 21:07 Uhr • Melden?
    von Tobias Gabrys
    44
  45. @Tobias
    Ich habe versucht, einige wichtige Punkte bzw. Fragen herauszustellen, die bisher genannt worden. Es sind also keine Aussagen, die ich selbst treffe.

    Mit dem Punkt “Lücken schließen” habe ich mich etwas ungenau ausgedrückt: Nicht Lücken, die durch Darsteller geschlossen werden, sondern gewisse Lücken bei Darstellern. Wenn es also beispielsweise um Ausrüstung geht, die nicht ganz auf Belege zurückgreifen kann.

    03. Juli 2008, 21:07 Uhr • Melden?
    von Marcel Schwarzenberger
    chronico
    45
  46. Ich glaube auch nicht, dass die Laien und sogar die von Dir als “engagiert” hervorgehobenen Laien die akademische Rige an die Wand spielen wollen. Diesbezüglich braucht kein Studierter um seine Pfründe zu fürchten.

    Aber es fällt sehr vielen Laien (die mitunter über ein nicht geringes Fachwissen verfügen) schwer, in Kontakt mit den Akademikern zu treten. Und das liegt nicht mal an den Laien – was das Schlimme an der Angelegenheit ist. Der Stellenwert ist gleich Null. Und die von Dir heruntergestuften Archäotechniker können mehrheitlich mit mehr sozialer und technischer Fähigkeit aufwarten als die Mehrheit der MusPäds. Da aber der Begriff – wie Du erwähnst – nicht geschützt und deshalb sieht sich jeder Pfeilbastler als Archäotechniker, und seitens der Museen wird das so dann auch nicht weiter hinterfragt. Ich hatte diesbezüglich erst vergangenes Wochenende ein aufklärendes Gespräch mit einer Kuratorin, welche fortan sensibler mit dieser Bezeichnung umgehen wird:

    Bei der Auftragsvergabe!

    Ach ja, sie meinte auch, sehr froh zu sein, uns vor Ort zu haben, da sie selbst so wenig Fachwissen zum Thema (Living History) hätte. Und sie war offensichtlich dankbar, als ich ihr meine Hilfe anbot.

    Ja, es muss mehr – viel mehr – differenziert werden. Auf beiden Seiten. Und das Verantwortungsbewusstsein muss offensichtlich hochgeschraubt werden. Aktuelle Diskussionen in anderen Foren zeigen mir die “Ich mach´das aus Spaß!”-Phänomen, welches unter sehr vielen “Darstellern” grassiert. Einhergehend mit dem “Ich muss das unbedingt im Museum machen!”-Syndrom. DAS ist der Schwachpunkt innerhalb der darstellenden Parteien. Uneinigkeit darüber, wer ins Museum darf und wer nicht. Und zu wenig Selbstreflexion beim Einzelnen, ob man seinen Spaß nicht auch einfach auf der grünen Wiese haben könnte.

    Aufgrund dessen verlangen nur wenige Darsteller eine Gage, was dazu führt, dass man ihnen eigentlich nur freie Hand lassen kann als Organisator. Eine Kröte – wenn überhaupt – die viele Museen schlucken. Hauptsache buntes Treiben.

    Das Problem sind nicht die Laien, Tobias. Nicht nur und nicht primär.

    03. Juli 2008, 22:07 Uhr • Melden?
  47. Zu Deiner Frage nach den verkleideten Darstellern, Marcel: Ich schildere mal meinen Umgang mit meiner Rolle als Interpretator/Moderator, wie ich sie verstehe, aus der Perspektive des Archäotechnikers (jaa, vielleicht hätte ich mir den Begriff doch schützen lassen sollen…), der Steinzeit „begreifbar“ machen will: Mit jeder Filmszene, die wir als Mammutjäger verkleidet auf der schwäbischen Alb drehen, prägen wir das Urgeschichtsbild zahlreicher Menschen mehr, als wir denken. Sind wir doch angetreten, mit den antiquierten verquasten Bildern von grunzenden Primitivlingen oder arischen Kraftprotzen aufzuräumen, werden wir und unsere Bemühungen unter Umständen in 50 Jahren selbst mitleidig belächelt. Denn Aussagen zu urgeschichtlichen Lebensformen besitzen zunehmend kürzere Halbwertszeiten; was heute noch hochaktuelle Lehrmeinung ist, wird morgen vielleicht durch den neuesten, nie für möglich gehaltenen Fund widerlegt und muss verworfen werden. Ein gelungenes Experiment zu einer archäologischen Fragestellung bedeutet lediglich, dass etwas so möglich gewesen sein könnte, nicht dass es damals wirklich so war. Die Inszenierung einer Vergangenheit auf der Basis von archäologischen Funden oder experimentell gewonnenen Erkenntnissen spiegelt gewissermaßen immer nur den aktuellen Stand des Irrtums wieder. Oder anders gesagt, erfahren wir von einer Vorführung auf dem Museumshof, einem Dokumentarfilm mit szenischen Einspielern, einer Ausstellung, einem grafischen Lebensbild viel mehr über die An- und Absichten des Urhebers als über das Subjekt selbst.
    Ich trete z.B. äußerst ungern und eigentlich gar nicht im steinzeitlichen Fellkostüm auf, obwohl ich mehrere Sätze Kleidung zu verschiedenen Epochen der Vorgeschichte besitze. Diese sind nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft angefertigt, und ich nutze sie gern, um Techniken wie Gerben oder Nähen mit der Knochennadel zu demonstrieren. Auf dieser Ebene kann ich immer noch gut den theoretischen Charakter des Gezeigten wahren, ziehe ich die Kleidung hingegen an, werde ich Teil einer Inszenierung, das Fleisch an den mageren Knochen der Grabungsfunde beginnt zu leben. Jetzt wird es schwierig, denn wenn der Mann da so gut Feuersteine bearbeiten kann, dann ist die Kleidung die er trägt, genauso gut gemacht und damit wahr. Damit nehme ich mir und dem Publikum die Möglichkeit der Interaktion, Fragen werden nicht mehr so häufig gestellt, ich transportiere vorgeformte Bilder. Dabei wissen wir über die Kleidung der prähistorischen Menschen eigentlich so gut wie gar nichts. Natürlich kann man die Ziegenfellgewänder des „Ötzi“ als hochgebirgstaugliches High-Tech-Wanderequipment ansehen und darstellen, aber wenn man sich die Funde einmal genau und „unvoreingenommen“ anschaut, wird aus dem vermeintlichen Gras“mantel“ eine schlichte Fasermatte, der Rest der „perfekten Bergsteigerkluft“ wirkt wie hastig aus allen möglichen Ecken eines neolithischen Dorfes zusammengesucht. Würde ich also vor Publikum im „Ötzi“-Dress herumlaufen, würde sich das Bild einprägen: „In der Steinzeit waren alle Menschen in Ziegenfelle gewandet!“ Stattdessen lege ich die nachgebildeten Kleidungsstücke vor mich hin, erkläre und demonstriere ihre Herstellung und versuche, gemeinsam mit dem Publikum zu den einzelnen Sachen moderne Entsprechungen zu finden. Heraus kommt dann das Bild eines älteren, kranken und verwundeten Mannes, der mit zwei verschiedenen Birkenstockschlappen, zigmal geflickten Hosen, einem abgetragenen dünnen Mantel, einer ramponierten Isomatte, einem kaputten Messer und einem halbfertigen Gewehr mit zwölf Patronenhülsen ohne Patronen im Hochgebirge herumrennt. Das sind die Informationen, die seine „Ausrüstung“ uns gibt.
    Durch diesen eher vielschichtigen interpretativen Ansatz und einer Mischung aus Dekonstruktion und Konstruktion habe ich ganz andere Möglichkeiten, mit den Besuchern verschiedene Szenarien zu entwerfen, wie der Mann gelebt hat und warum er am Similaun zu Tode kam. Und warum die Menschen zur gleichen Zeit am Bodensee ganz anders gelebt haben und gekleidet waren. Denn mein Anliegen ist es ja nicht, dass der Besucher das Gefühl mit nachhause nimmt „So war es in der Steinzeit“, sondern vielleicht: „Erstaunlich, was die Forschung heute alles herausfindet!“ oder „Blöd waren die ja damals nicht!“
    Es gilt in meinen Augen nicht, Lücken zu schließen, sondern Mut zur Lücke zu haben, Altertumskunde als Prozess darzustellen, Fragen aufzuwerfen, statt sie vorschnell nur aufgrund der mageren Sachlage mit Lagerfeuerromantik, Kartoffeleintopf und ein bisschen Herrenreitertum zu füllen.
    Und, Tobias: die zum teil umfangreichen und hochprofessionellen Dokumentationen zu „Kleinstversuchen“ (wie niedlich) füllen mittlerweile allein im deutschsprachigen Raum ganze Bände, mit der Wissenschaft hat sich in den meisten Fällen ein sehr fruchtbares Verhältnis von Geben und Nehmen etabliert, von dem beide Seiten profitieren.
    Eine Qualitätskontrolle ist hier schon anderweitig kommentiert worden, ich setze weiterhin auf Eigenverantwortlichkeit, bewährte Zusammenarbeit zwischen Darstellern und Museen und Zusammenkünfte/Foren/Arbeitsgruppen auf lokaler Ebene, die dann evtl. unter einem größeren Dach (z.B. EXARC) gebündelt werden. Für eine Geschichts-TÜV fehlen personelle und finanzielle Mittel, außerdem sind die meisten von uns doch zu sehr Individualisten, und das ist auch gut so.

    03. Juli 2008, 22:07 Uhr • Melden?
    von Wulf Hein
    47
  48. So sinnvoll und wichtig Diskussionen über qualitative Einzelfragen und deren Einbeziehung in den Komplex publikumsnaher Präsentationen in musealem oder vergleichbarem Umfeld sind – dies erscheint mir eher ein Randbereich der hier zu thematisierenden Problemtaik zu sein.
    Tatsächlich glaube ich durchaus, dass fachlich basierte selbstregulierende Mechanismen (wie es gerade geschieht) im wissenschaftlichen und wissenschaftsnahen Umfeld durchaus in der Lage sind, bedenkliche Darstellungen zu isolieren.

    Sehr viel höhere Problematik liegt meines Erachtens im Gesamtbereich Entertainment, oder neudeutsch “Histotainment”. Sei dies ein touristisches Burgfest oder eine andere auf “Bespaßung” abzielende Veranstaltung, hier findet keine wissenschaftliche Betreuung statt, die auch – durchaus nicht unbegründet – als sachfremd oder unnötig angesehen würde.
    Gerade dies sind jedoch öffentlich stark wahrgenommene Veranstaltungen, gerade hier finden sich in hohem Maße ganz genau jene Gruppen, die rechtsextremes Gedankengut verbreiten. Nicht selten, ohne dass sich die Exponenten der Gruppen dessen wirklich in Konsequenz bewusst sind.
    So wird Geschichtsdarstellung reduziert auf unreflektierte Kriegsdarstellung (Schlachten-Reenactment), unter völliger Vernachlässigung der (zivilen) Opfer und der gesellschaftlichen Umstände; neuheidnische Glaubensrichtungen mit wirren Blut-und-Boden-Ideen machen erhebliche Teile sämtlicher “Szene-Mittelalter-Foren” aus; generell besteht “in der Szene” eine nahezu völlige Unsensibilität gegenüber den Anzeichen für rechtsextreme Ideologien. Selbst wenn in Einzelfällen auf rechtsextreme Elemente, Personen oder Gruppen hingewiesen wird, bleibt dies für die Rechtsextremen in der Regel folgenlos. Die “Szene” zuckt mit den Schultern und denkt ‘ist mir wurscht’.

    Hier ist dringender Handlungsbedarf, und zwar “in der Szene”. Es geht nur ganz nebenbei um ‘Fehler in der Einzeldarstellung’, es geht vielmehr essentiell darum, rechtsextremes Gedankengut in der Szene zu erkennen und wo immer derartige Tendenzen manifestiert sind, aktiv aufzuklären und im Falle die Betreffenden unbelehrbar sind, diese auszugrenzen.
    Nicht nur bei “Museumsveranstaltungen” sondern überall.

    03. Juli 2008, 23:07 Uhr • Melden?
    von Georg Mackowiak
    48
  49. Da die Diskussion in eine interessante und meines Erachtens weiterführende und überaus fruchtbare Richtung läuft, habe ich Bedenken, die folgenden Zeilen zu schreiben, und hoffe, damit nun nicht wieder fünf Schritte zurückzufallen. Aber der erste von Tobias Gabrys genannte Punkt enthält ein grundsätzliches Missverständnis über die Aufgabe bestimmter staatlicher Organe, das auch an anderer Stelle immer wieder anzutreffen ist. Er schrieb:

    „1. Das ursprüngliche Thema war der Hintergrund der Ulfhednar, denen aufgrund unsachgemäßen Umgangs mit Realien eine politische Gesinnung unterstellt wird (zu Recht oder Unrecht wird der Verfassungsschutz festzustellen haben, wenn da eine Untersuchung erfolgt).“

    Das ist nicht die Aufgabe des Verfassungsschutzes! Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) gibt auf seiner Website eine Antwort auf die Frage: „Was genau macht der Verfassungsschutz?“: http://www.verfassungsschutz.de/de/das_bfv/waswirtun/was_genau.html

    „Gemäß § 3 Bundesverfassungsschutzgesetz hat das BfV gemeinsam mit den Landesbehörden für Verfassungsschutz (LfV) “Auskünfte, Nachrichten und sonstige Unterlagen” zu sammeln und auszuwerten über
    1. Bestrebungen, die – gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung oder – gegen den Bestand und die Sicherheit des Bundes oder eines Landes gerichtet sind oder – durch Anwendung von Gewalt oder darauf gerichtete Vorbereitungshandlungen auswärtige Belange der Bundesrepublik Deutschland gefährden oder – gegen den Gedanken der Völkerverständigung (Art. 9 Abs. 2 GG), insbesondere gegen das friedliche Zusammenleben der Völker gerichtet sind …

    Kürzer fasst es die Wikipedia zusammen: „Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) ist ein deutscher Inlands-Nachrichtendienst, dessen wichtigste Aufgabe die Überwachung verfassungsfeindlicher Bestrebungen in der Bundesrepublik Deutschland ist.“
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesamt_f%C3%BCr_Verfassungsschutz

    Das BfV ist also ein Nachrichtendienst – auch Geheimdienst genannt – und somit eine verdeckt und mit nachrichtendienstlichen Mitteln operierende Behörde, die Informationen zur innen- und sicherheitspolitischen Situation sammelt und diese auswertet.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Nachrichtendienst

    Es ist nicht die oberste Instanz oder Schiedsstelle bei der Frage, ob bestimmte Parteien, Gruppen, Institutionen etc. als extrem rechts bewertet werden müssen oder können. Das ist letztendlich Ergebnis einer gesellschaftlichen Debatte und einer gemeinsamen Verständigung darüber, was wir in unserer Gesellschaft (bzw. im kleinen in der “Szene”) tolerieren können und wollen. Wichtigstes Kriterium für das Amt ist, ob diese die FDGO oder Ansehen oder Sicherheit bzw. Bestand der Bundesrepublik Deutschland gefährden. So können Parteien, Gruppen und Institutionen, die der extremen Rechten zumindest sehr nahe stehen und/oder in der Gesellschaft zu einem nicht unbeträchtlichen Teil als rechtsextrem angesehen werden, aus der Beobachtung durch das BfV herausfallen. Beispiele sind die Partei „Die Republikaner“ oder die Wochenzeitung „Junge Freiheit“. Die Politikwissenschaft und andere Medien sind da überwiegend anderer Meinung.

    Da es sich um einen Nachrichten- oder Geheimdienst handelt, wird das Amt auch nicht alle seine Erkenntnisse auf Anfrage herausgeben, um die eigene Arbeit nicht zu gefährden. So wird selbst auf Kleine und Große Anfragen im Bundestag oder den Landtagen nicht selten geantwortet: Die Bundes- bzw. Landesregierung sieht davon ab, Anfragen öffentlich zu beantworten, die auf die Ausforschung des Kenntnisstands der Sicherheitsbehörden und insbesondere des Bundes- oder Landesamtes für Verfassungsschutz gerichtet sind.

    Ich will damit nun überhaupt nichts über die genannte Reenactment-Gruppe oder gegen die Einrichtung des Bundes- und der Landesämter für Verfassungsschutz sagen, sondern lediglich, dass hier die falsche Frage an die falsche Institution gestellt wurde.

    In ähnlicher Weise wird bei in der Auseinandersetzung um das Tattoo des bei der Veranstaltung Mitwirkenden immer mal wieder geäußert, dass ja noch kein Gerichtsurteil vorliegt und solange „in dubio pro reo“ zu gelten hat. Hier ist es jedoch ganz ähnlich. Auch hier wird eine juristische Auseinandersetzung mit einer gesellschaftlichen Debatte verwechselt. Unter Umständen wird es in dem Fall eine juristische Auseinandersetzung geben, doch wenn überhaupt, so wird dies wohl noch eine Zeitlang in Anspruch nehmen. Danach wissen wir, ob ein Verstoß gegen das Strafgesetzbuch § 86a (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) vorlag und ob dieser geahndet wird. Bis dahin gilt natürlich “im Zweifel für den Angeklagten” bezüglich des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Allerdings wissen wir schon jetzt, dass der junge Mann den Leitspruch der Waffen-SS auf dem Bauch tätowiert bei der Veranstaltung in Paderborn zeigte. Mir reicht dieses Wissen – zumal im Zusammenhang mit der zeitgleich um den Hals baumelnden Kette mit einer Erkennungsmarke der Wehrmacht oder SS – für meine Meinungsbildung zu. Ob es nun noch rechtlich einen Straftatbestand darstellt, ist für mich sekundär.

    Langer Rede, kurzer Sinn: Wie an anderer Stelle schon mehrfach ausgeführt, ist die Frage, ob und inwieweit auch extrem rechte oder gar neonazistische Einstellungen und Äußerungen in dieser Gruppe oder anderen Gruppen anzutreffen oder gar bestimmend sind, nur ein kleiner Teil der Diskussion. Mittlerweile liegen dazu auch einige Stellungnahmen und Einschätzungen vor und die sollte jede_r für sich selbst auf ihre Aussagefähigkeit und Glaubwürdigkeit hin überprüfen. Das Ergebnis ist die Bildung eine persönliche Meinung, über die man gegebenenfalls gemeinsam diskutieren könnte – aber hier wohl auch nicht sollte! –, die aber nicht ohne weiteres an den Verfassungsschutz oder an Gerichte „abgeschoben“ werden darf:
    http://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?t=1992
    http://www.tempus-vivit.net/taverne/thema/4762 (z. B. Eintrag #24 vom 08. Jun. 2008 )

    In der Diskussion geht (ging?) es in erster Linie darum, ob Museen, Universitäten und andere archäologische Institutionen gut daran tun, bestimmten Living-History-Gruppen wie Ulfhednar mit einem zumindest in meinen Augen recht eigenartigem Verständnis von „unseren Ahnen“ und frühmittelalterlicher Geschichte und Religion allgemein und einem erklärten neopaganen, antichristlichen „Sendungsauftrag“ ein Podium zu bieten. Besucher_innen könnten da schnell den Eindruck gewinnen, das nahezu einzige, omnipräsente und damit „arteigene“ Motiv wäre das Hakenkreuz und das moderne „Neuheidentum“, speziell Asatru, hätte tatsächlich irgendwas mit den religiösen Vorstellungen im frühen Mittelalter gemein.

    Diese Fragen scheinen mittlerweile ebenfalls weitgehend einvernehmlich beantwortet zu sein. Ich freue mich sehr, dass aus dieser Diskussion heraus nun auch weiterreichende Fragen gestellt, hoffentlich ebenso rasch und einvernehmlich beantwortet und die Ergebnisse im besten Falle zum Nutzen aller, d.h. der Museen, der Darsteller_innen und der Archäologie und der Vermittlung ihrer Forschungsergebnisse an die Öffentlichkeit umgesetzt werden.

    04. Juli 2008, 01:07 Uhr • Melden?
    von Roman Grabolle
    49
  50. @Roman Grabolle
    In der Tat hätten knappe Hinweise auf die entspr. Links es vermutlich auch getan.

    Und ich möchte nochmals darauf verweisen: Es gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung, bis das Gegenteil bewiesen ist.

    04. Juli 2008, 08:07 Uhr • Melden?
    von Marcel Schwarzenberger
    chronico
    50
  51. Dann hier in sehr knapper Form:

    Die Unschuldsvermutung gilt glücklicherweise bei rechtsstaatlichen Strafverfahren ( http://de.wikipedia.org/wiki/Unschuldsvermutung ) Hier geht es jedoch nicht um eventuell strafbare Handlungen, sondern um persönliche Bewertungen eines Sachverhaltes, die von Person zu Person auch differieren kann, je nach eigenen Erfahrungen, Maßstäben, Ansichten.

    04. Juli 2008, 09:07 Uhr • Melden?
    von Roman Grabolle
    51
  52. Wulf, der Begriff “Archaeotechnik” wäre wirklich schützenswert gewesen!
    Ich persönlich habe meine Arbeit erst nach einem langen Gespräch mit einem Museumsdirektor in Süddeutschland angefangen in diesem Kontext zu sehen. Das ist jetzt einige Jahre (… einige Veröffentlichungen und Referenzen etc.) her. Als methodisch denkender Mensch bin ich immer wieder gefordert solche Begriffe zu hinterfragen.

    Der für die Päsentation in erst Line “neuerer” Geschichte geprägte Begriff “Museumstheater” ist für viele Anwendungsbereiche und Epochen keine ausschließliche Lösung. Die Vermittungstechniken sind seit vielen Jahren publiziert – und auch die Risiken und Gefahren.
    Siehe z.B. http://www.lebendiges-museum.de/

    In der Archaeotechnik (Wulf, ich hoffe, daß ich das korrekt wiedergebe) steht die Sachkultur im Vordergrund. Die Vermittlung in moderner Kleidung, mit PP-Präsentation und nachgefertigten Gegenständen, sowie Technik-Präsentationen hebt sich zwar auf den ersten (und oft auch auf den zweiten) Blick von LH-Darbietungen ab, ist aber mit den gleichen Problemen behaftet.

    Aber anders als in der LH zählt hier in erster Linie das Ergebnis. Und Ergebnisse sind prüfbar. Wer nur die simpelsten Textilen Techniken beherrscht, wird wohl kaum in der Oberliga spielen können. Da hilft auch ein Zusammenkaufen von Ausstattung nicht weiter.

    Die LH in der Darstellung ist schwieriger einzuschätzen und zu bewerten. Sicher sind Referenzen ein Kriterium – aber dürfen nicht das einzige bleiben. Wie Steve geschrieben hat, fehlt es (verständlicher Weise) in einigen Fällen an Informationen zu LH Möglichkeiten. Und diese sind nicht leicht zu beschaffen, denn das lauteste und populärste Angebot ist oft nicht das mit dem besten Preis/Leistungs/Qualitätsverhältnis. Das ist wahrscheinlich kaum anderes als bei Fensterbau und Waschmitteln.

    Und hier sollte für die Zukunft angesetzt werden:

    Die Geschehnisse um die Firma Ulfhednar haben einiges aufgewühlt und ein Lücke mit der Chanche auf Durchblick gerissen.

    04. Juli 2008, 09:07 Uhr • Melden?
  53. Ich wollte noch kurz Roman ergänzen, selbst wenn eine Urteil zu dem Fall des Tattoos gesprochen wird, ist nicht gesichert, das eine die Allgemeinheit davon erfährt.
    Entweder ist ein Journalist oder Beobachter bei dem Verfahren dabei und berichtet darüber oder der Beschuldigte geht selber an die Öffentlichkeit.
    Spätere Akteneinsicht in den Fall wird auch nur bei berechtigtem Interesse erteilt.
    Die Justiz wiegt hier den Schutz der Privatsphäre gegenüber der Information der Öffentlichkeit sehr genau ab.

    Eine Diskussion darüber wie vorhandene Lücken in der Darstellung gefüllt werden bleibt vor allem der Szene vorbehalten und am ehesten dem einzelnen Darsteller! Im Mittelpunkt sollte dabei Selbstreflektion und Außenwirkung stehen.
    Am konkreten Fall ob die Botschaft eine andere ist, wenn man die Tunika mit Hakenkreuzen oder mit Blümchen dekoriert.

    04. Juli 2008, 09:07 Uhr • Melden?
    von Sascha Klauss
    53
  54. Richtig, entscheidend bleibt die Einstellung zur Vermittlungsarbeit und die Bereitschaft, für den Bildungsauftrag die nötige Neutralität aufzubringen. Ich zitiere nochmal den unvergessenen Peter Reynolds:
    “[Re-enactment ist] bestenfalls Theater, schlimmstenfalls die Befriedigung von Charaktermängeln”.
    Ein unterforderter Mitteleuropäer auf Wurzelsuche, der sich eine “Gewandung” im Internet zusammenkauft und auf einschlägigen Spektakeln als Prinz Meisenscherz auf seinen Schild schlägt, von dem er nicht mal weiß, aus welchen Holz der zusammengesetzt ist, hat in der musealen Geschichtspräsentation genauso wenig zu suchen wie ein detailversessener Archäobastler, dessen Perfektionismus ihn dann verlässt, wenn er Häkelkreuze auf seinen 1:1 hauptamtlich musealtauglich rekonstruierten Schild malt, wo in Wirklichkeit keine waren.
    Die Museen machen sicher keinen Fehler, wenn sie in Zukunft mehr “Trau, schau wem” praktizieren, und Darsteller, Archäotechniker etc. tun gut daran, im ständigen Kontakt miteinander für eine “Selbstreinigung” der “Szene” zu sorgen. Wenn die Mißstände allerdings wirklich schon solche Ausmaße angenommen haben sollten, wie G. Machowiak sie beschreibt (ich würde mir da ein paar Kommentare/Statements von Insidern des (Früh)Mittelalter-LH wünschen) und die causa Paderborn kein Einzelfall ist/bleibt, dann liegt ein Haufen Arbeit vor uns allen.

    04. Juli 2008, 10:07 Uhr • Melden?
    von Wulf Hein
    54
  55. Was mich momentan viel mehr nervt ist die Tatsache, dass sich seit über 50 Beiträgen nur Darsteller die Kopfe zerbrechen, wie solche Sachverhalte zukünftig zu bearbeiten, vornehmlich zu vermeiden sind.

    Hält es die Museumsleitung in Paderborn und der Geschäftsf ührer der Firma Ulfhednar Professionelles Reenactment tatsächlich für ausreichend, ein Wams und eine Podiumsdiskussion als Lösung anzubieten?

    Was wäre denn bitte die Lösung gewesen, wenn der Tatverdächtige jemanden mit einer scharfen Waffe (statt nur eines politischen Statements – und nichts anderes ist eine Tätowierung mit einer solchen Aussage auf dem Bauch und die Wehrmachts-Erkennungsmarke um den Hals) angegriffen hätte?

    “Tu mal das Wams über die blutige Klinge!”

    “Man hielt die Gefahr so für gebannt!”

    Das ist so grotesk, das ist einer Aufarbeitung durch Volker Pispers würdig!

    Ich will mal endlich ein paar Antworten aus Paderborn oder Bad Laasphe vernehmen:

    1. Wurde seitens der Museumsleitung von
    “Eine Welt in Bewegung” in Paderborn oder weiteren intervenierenden Personen im Museumsrahmen Strafanzeige gegen einen Tatverdächtigen nach §86a StGB gestellt?

    Wenn nicht, warum nicht?

    2. Wurde seitens der Geschäftsleitung der Firma “Ulfhednar – Professionelles Reenactment” in Paderborn oder weiteren intervenierenden Personen im Gruppenrahmen Strafanzeige gegen einen Tatverdächtigen nach §86a StGB gestellt?

    Wenn nicht, warum nicht?

    Für mich bleibt nämlich zu allererst – noch vor der Recherche nach Modellen für zukünftige Handhabung besprochener Problematik noch die Frage zu klären, ob hier noch Nachholbedarf (Stellen von Strafanzeigen wegen §86a StGB, resp. wegen Begünstigung desselben) besteht.

    http://dejure.org/gesetze/StGB/257.html

    Allein deswegen wäre es für alle beteiligten Parteien vorteilhaft, würde man die Aufarbeitung transparenter gestalten!

    04. Juli 2008, 12:07 Uhr • Melden?
  56. Es ist mehrfach deutlich gesagt worden, dass die Museumsleitung Paderborn keine Anzeige gestellt hat. Die Stadtverwaltung Paderborn ist am Zuge, etwas zu entscheiden.

    Und ist hier nicht der Ort, wo eine Aufarbeitung stattfinden muss, was den konkreten Fall in Paderborn angeht. Da kann man niemanden zwingen, sich ausgerechnet hier zu äußern. Es gibt einen Beitrag im Magazin, und dazu sind im Grunde diese Kommentare hier gedacht.

    Ich fände es allerdings auch wichtig, wenn Museumsvertreter hier zu Worte kommen. Was sie aber bislang oft lesen, ist eine fast intern anmutende Debatte zwischen Vertretern der Living History.

    Deshalb rege ich an dieser Stelle nochmals an, Fragestellungen, die nun wichtig sind, zu benennen – oder auch Gemeinsamkeiten seitens der Darsteller.

    04. Juli 2008, 13:07 Uhr • Melden?
    von Marcel Schwarzenberger
    chronico
    56
  57. “Die Stadtverwaltung Paderborn ist am Zuge, etwas zu entscheiden.”

    Eigentlich obliegt es jedem mündigen Bürger, der von einer Straftat weiß, diese anzuzeigen. Darüber gibt es keine politischen Entscheidungen zu treffen.

    Dass hier nicht d e r Ort der Aufarbeitung ist, war mir klar, Marcel.

    Aber manche Fragen gehen gerne im Wust anderer Fragen unter! Und dem wollte ich entgegen wirken.

    Hier ist ein(e) jede® von uns in der Pflicht! Ohne Kompromisse!

    04. Juli 2008, 13:07 Uhr • Melden?
  58. „Eigentlich obliegt es jedem mündigen Bürger, der von einer Straftat weiß, diese anzuzeigen. Darüber gibt es keine politischen Entscheidungen zu treffen.
    Hier ist ein(e) jede® von uns in der Pflicht! Ohne Kompromisse!“
    Bitte Steve, dir steht es frei etwas zu unternehmen, wenn Du es für nötig hältst.

    04. Juli 2008, 14:07 Uhr • Melden?
    von Sascha Klauss
    58
  59. Ja, ich halte es für nötig, Sascha. Offensichtlich nötiger als andere. Aber das ist das, woran diverse Gruppierungen in der Darstellung nun mal kranken:

    Eine Krähe hakt der anderen kein Auge aus.

    04. Juli 2008, 14:07 Uhr • Melden?
  60. Vorweg, mein letztes Posting zu dem Thema. Dies ist ja kein Forum sondern eine Kommentarfunktion. Zudem gleiten wir ständig und weiter weg vom Thema.
    @ Steve: „Und die von Dir heruntergestuften Archäotechniker können mehrheitlich mit mehr sozialer und technischer Fähigkeit aufwarten als die Mehrheit der MusPäds.“
    Das ist dicker Tobak. Ist dir bewußt wie viele Museumspädgogen es in Dtl. und dem dt.sprachigen Raum gibt? Wie viele erfolgreiche Ausstellungen wurden in letzter Zeit von Museumspädagogen organisiert, wie viele Elemente gehören zu einer Ausstellung und sind dort der Museumspädagogik zuzuordnen? Wie lange Museumspädagogen bereits aktiv sind und wie selten ein Vorfall vorkam wie er sich jetzt gerade um Ulfhednar abspielt? Wie viele sensible Themen durch diese Personen behandelt wurden und werden?
    Dies nur um deinen Satz:
    „ja, es muss mehr – viel mehr – differenziert werden. Auf beiden Seiten.“ Ins rechte Licht zu rücken.
    Und ich „Stufe Archäotechniker“ nicht herab. Ich hab die Voraussetzungen genannt um sich so zu nennen. Und diverse Personen hier pflichten bewußt und unterbewußt bei.

    In diesem Lichte betrachtet sind die Äußerungen rund um „keine Konkurrenz zu Fachkräften“ und „kein Wunsch nach besonderer Position“, zusammen mit dem Begriff „Oberliga“ zumindest interessant.

    @ Wulf Hein:
    Die Probleme der Vor- und Frühgeschichte sind altbekannt. Bei mangelnder schriftlicher Überlieferung kommen Historiker kaum zum Zuge, was bspw. zu gewissen Unsicherheiten führen muß. Daraus die Legitimation eines neuen Berufes zu nehmen oder Fachkräften mangelnde Fähigkeiten auszusprechen, ja gar eine aufklärerische Mission daraus abzuleiten kann ich nicht oder nur zu kleinen Teilen nachvollziehen. Arbeitsweisen der Fachkräfte vorzustellen oder den Charakter einer Theorie zu erläutern, dafür bedarf es keines vollkommen neuen Personenkreises.

    @ Roman Grabolle:
    Bodenlos! Dazu hat Steve einen Link gepostet, der zu einem altbekannten Informationsblatt des Verfassungsschutzes führt das dem entgegenhält:
    5.1.Verfassungsschutzbehörden
    Die Verfassungsschutzbehörden des Bundes und der Länder haben die gesetzlich bestimmte Aufgabe, Strukturen und Aktivitäten von extremistischen Organisationen auch mit verdeckten Methoden, so genannten nachrichtendienstlichen Mitteln, zu beobachten, aktuelle Entwicklungen festzustellen und hierüber die politischen Verantwortlichen sowie die Öffentlichkeit zu unterrichten.

    Link
    In jeder Hinsicht das Gegenteil des hier behaupteten. Weder wird der Verfassungsschutz als Nachrichtendienst (oder im Volksmund „Geheimdienst“) definiert, noch wird durch ihn Information verschwiegen noch ist seine Aufgabe in unserem hier diskutierten Fall eingeschränkt. Dies hier ist genau sein Aufgabenfeld, und er gab Paderborn im Vorfeld Auskunft.

    Auch die Formulierung einer Meinungsbildung unabhängig oder sogar gegenläufig rechtsstaatlicher Vorgehensweisen empfinde ich als bedenklich.
    Im hiermit zusammenstehendenen weiteren Diskussionsverlauf taucht auch das Wort „Selbstreinigung“ im Zusammenhang mit einer Menschengruppierung auf. Ich bin ehrlich gesagt sprachlos…

    04. Juli 2008, 14:07 Uhr • Melden?
    von Tobias Gabrys
    60
  61. Ich darf mal ergänzen, daß Wulf Hein die Definition und Voraussetzungen als Selbstbezeichnung für die Archäotechnik entwickelt hat – wie in dem von mir verlinkten Beitrag Archäotechnikforum Federsee zu lesen.

    Die Mitglieder in diesem Forum werden sich nicht ohne Grund und Auswahl so nennen, oder?

    Museumspädagogik ist etwas völlig anderes, selbst wenn es Überschneidungen gibt. In der Museumspädagogik ist die Frage nach der Konformität zu den Zielen in der Museumslandschaft in einem besonderen Maße geben.

    Ich habe schon häufig mit den Museumspädagogischen Abteilungen von Museen gearbeitet, Material und technisches Know-How beigesteuert um die die Unterschiede in der Arbeitsweise zu erkennen.

    @ Tobias Gabrys
    Fachkräfte/Fachleute gibt es für viele Bereiche. Welcher Bereich ist hier bitte gemeint?
    Dem Konkurrenzbegriff kann ich so nicht folgen, da scheinbar völlig verschiedene Arbeitsgebiete angesprochen werden.

    04. Juli 2008, 15:07 Uhr • Melden?
  62. Ok, ich relativiere meine Aussage. Ich ging davon aus, dass es klar ist, wie ich es meine:

    “Und die von Dir heruntergestuften Archäotechniker können mehrheitlich mit mehr sozialer und technischer Fähigkeit aufwarten als die Mehrheit der MusPäds, welche in diesem Bereich der Geschichtsvermittlung tätig sind.”

    Besser verständlich? Ich gelobe Besserung und will fortan darauf achten, alles haarklein auszuformulieren.

    04. Juli 2008, 16:07 Uhr • Melden?
  63. “Vorweg, mein letztes Posting”

    Schade, Tobias, und ich dachte, nu, vielleicht schreibt er ja doch noch was Konstruktives, Erhellendes zum Thema, anstatt sich an falsch zitierten Beiträgen anderer abzuarbeiten…

    Das war mein letztes Posting, Dank an Marcel, bleib hart am Wind!

    04. Juli 2008, 22:07 Uhr • Melden?
    von Wulf Hein
    63
  64. Ist leider zunächst etwas off topic, aber da Tobias Gabrys mir hier bodenlose Frechheit und falsche Aussagen vorwirft, möchte ich kurz darauf reagieren. Ich hatte zunächst eine ausführlichere Version erstellt mit mehreren Einzelnachweisen, doch bat mich Herr Schwarzenberger, den Text auf die wirklich wichtigen Aussagen reduzieren und nur die
    wichtigsten Links anzugeben. Dem möchte ich gern nachkommen, die ausführlicher Version gibt es für Tobias Gabrys und andere Interessierte auf Nachfrage per eMail.

    „Weder wird der Verfassungsschutz als Nachrichtendienst (oder im Volksmund „Geheimdienst“) definiert …“
    Die Definition „Der Verfassungsschutz ist ein Nachrichtendienst“ findet sich in diesem oder ähnlichen Wortlaut unter anderem auf den Websites der Landesämter für Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen. Die Websites des BfV und der 12 anderen Landesbehörden habe ich jetzt nicht überprüft, aber ich hoffe, meine Aussage schon damit hinreichend belegt zu haben. Ganz abgesehen davon, dass schon in der ersten Mail jeweils Links als Belege für die Aussagen angegeben sind.

    … „noch wird durch ihn Information verschwiegen noch ist seine Aufgabe in unserem hier diskutierten Fall eingeschränkt. Dies hier ist genau sein Aufgabenfeld, und er gab Paderborn im Vorfeld Auskunft.“

    Inwieweit der VS zur Auskunft Bürgerinnen und Bürgerinnen verpflichtet ist, nicht nur über andere Personen und Organisationen, sondern auch über selbst Betroffene, ist an verschiedenen Stellen im www beschrieben. Diese sind auch leicht zu finden, z.B. die websites der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder. Der Aufgabe der Information der Öffentlichkeit über verfassungsfeindliche Bestrebungen kommen Bundes- und die Landesämter für Verfassungsschutz im wesentlichen durch die Herausgabe der jährlichen Verfassungsschutzberichte und verschiedene Einzelveröffentlichungen nach. Die Beantwortung von Anfragen aus der Bevölkerung gehört meines Wissens nicht zur Haupttätigkeit der Verfassungsschutzbehörden.

    Das Ergebnis der Anfrage aus Paderborn beim Bundesamt für Verfassungsschutz lautete offenbar, dass keine Erkenntnisse über die Gruppe Ulfhednar vorliegen. Daran möchte ich auch überhaupt nicht zweifeln. Ich denke nicht, dass der Verfassungsschutz Living-History-Gruppen beobachtet.

    Meines Wissens war das bislang nur einmal der Fall und da ging es um ganz andere Sachverhalte, die überhaupt nicht mit den hier diskutierten vergleichbar sind. Im Jahr 2004 gingen Verfassungsschutz, Polizei und Justiz gegen den “Europäischen Darstellungsverein für lebendige Geschichte” (EDLG) vor. Die Vereinsmitglieder rekonstruierten im Ausland historische Schlachten des Zweiten Weltkrieges und traten dabei als “Leibstandarte SS Adolf Hitler” auf. Unter diesem Deckmantel verbreitete der Vereinsvorsitzende nationalsozialistisches Gedankengut. Bei bundesweiten Durchsuchungen stellten Staatsanwaltschaft und Polizei Waffen, Kriegswaffen und größere Mengen Sprengstoff sicher und leiteten Strafverfahren ein. Zuvor hat die Gruppe aber längere Zeit im Ausland, vor allem Tschechien und der Slowakei, unbehelligt agieren können. Ihr Anführer war mehrere Jahre lang als V-Mann des Verfassungsschutzes tätig gewesen. Er hatte angegeben, der Verein sei “nur an der geschichtlichen Darstellung interessiert”. Mit Politik habe er nicht das Geringste im Sinn. Seinem Anwalt gegenüber beteuerte er, kein Rechtsradikaler zu sein.
    Link
    Link

    Im Jahr darauf wurden bei einer EDLG-Nachfolge-Organisationen in Bielefeld und Augsburg wiederum Waffen und Uniformen aus der NS-Zeit sichergestellt. Link

    Das sind Fälle, mit denen sich Polizei und Verfassungsschutz zu beschäftigen haben.

    Das Präsentieren einer SS-Losung auf dem Bauch eines Mitarbeiters bei einer Museumsveranstaltung in Paderborn, eine nicht geringe Zahl von großen und kleinen Hakenkreuzen und eine diskussionswürdige Auffassung von germanischer Geschichte und Religion gefährden dagegen sicherlich nicht die Sicherheit bzw. den Bestand der Bundesrepublik Deutschland.

    Aber unter Umständen und im Wiederholungsfalle möglicherweise das Ansehen der archäologischen Museen und der Reenactment-/Living-History-Szene. Also sollte die Debatte jetzt nicht an die Staatsanwaltschaft oder Verfassungsschutz wegdelegiert, sondern von Archäolog_innen, Museumsmitarbeiter_innen und historischen Darsteller_innen geführt werden.

    04. Juli 2008, 23:07 Uhr • Melden?
    von Roman Grabolle
    64
  65. Da auch ich (fast) alles gesagt habe, möchte ich nun auch abschließen.

    Reimund “Arian” Ziliox und der Gruppe Ulfhednar.com möchte ich sagen, dass sie sich keine Legitimation zum Sentimentalisieren ihrer aktuellen Situation durch diese Aktion erarbeitet haben. Sie haben sehenden Auges gearbeitet und mit dem Wissen, dass ihre Art der Interpretation und “Rekonstruktion” nicht nur sie in den Focus bringt, sondern die gesamte Szene, ungeachtet individueller Integrität oder Zeitstellung.

    Die Herangehensweise der Offiziellen an diese Situation erachte ich als grenzwertig.

    Ich begrüße allerdings den Umstand, dass die Allgemeinsituation endlich neu beleuchtet wird und dass es – auch wenn viele so tun, als könnte man zum alten Trott zurückkehren – entsprechende Organe und Institutionen dementsprechend sensibilisiert hat. Ich hoffe, dass es so ist und bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt.

    05. Juli 2008, 15:07 Uhr • Melden?
  66. Die Proscriptionslisten werden ausgestellt die Pharisaeer sollten sich aber nicht zu früh freuen.
    Um es für den interessierten unbeteiligten 3. aber auf dem Punkt zu bringen (bisher herrscht auf der “Täterseite” (natürlich) aber leider auch auf der Opferseite (wer sich verteidigt klagt sich an), die Omerta.

    Seit geraumer Zeit laufen Anrufkampagnen, um Mitbewerber (bisher sind mir 4 Geschädigte bekannt, weitere mögen sich melden) bei Veranstaltern zu diskreditieren.
    Ging es in der Vergangenheit um vorgeblich zu hohe Preise und schlechte Darstellungsqualität, so haben die Verleumdner jetzt das Sujet gewechselt und agieren mit der “Nazikeule” (schon das erwähnen Derselben gilt ja wieder als entsprechendes; “Catch 22” läßt grüßen (empfehlenswerter US-Film).
    Das ich mich hier exponiere ist klar und die Konsequenzen werden dann sicher mein Urteil bestätigen, aber leider waren bisher völligst harmlose LH-Akteure betroffen, die nur gewissen Leuten im Weg standen (Falls es jemand noch nicht gemerkt hat, mit Ulfhednar hat dieser Kommentar nichts zu tun) – und war es bisher “bloß” mobbing, so geht es jetzt richtig zur Sache…

    Und nochmal für Doowe; dashier ist meine persönliche Meinung!!

    Wenn es den Oben skizzierten Menschen wirklich um den Kampf gegen rechts ginge, so hätte ich eine Vielzahl von Möglichkeiten, gerade auch im Reenactment als Vorschlag – Aber den fleißigen Telefonierern und besorgten Bürgern geht es offenkundig allein um ihre Spielchen, Marktbereinigung und natürlich eine machtvolle Selbstbestätigung…

    06. Juli 2008, 15:07 Uhr • Melden?
    von Michael Theren
    66
  67. An dieser Stelle hake ich mal ein:
    Ich denke, die Positionen sind jeweils sehr ausgiebig betrachtet worden. Im Augenblick dreht sich die Diskussion im Kreis. Sie hat auch den eigentlichen Gegenstand, den nebenstehenden Artikel, längst verlassen.

    Es ist klar geworden, dass der Umgang mit Symbolen, gleich welcher Art und Epoche, durchaus Emotionen wecken kann. Was sich daraus nun für die Living-History-Szene ergeben kann, das sollte durchaus intensiv aufgearbeitet werden. Nach wir vor ist es wichtig, dass Akteure und Museen miteinander im Gespräch bleiben oder ins Gespräch kommen.

    Dies sollte aber sicher an geeigneter Stelle stattfinden. Wo immer das passiert, steht auch chronico für eine inhaltliche Aufbereitung zur Verfügung. Dafür ließe sich aber ein redaktioneller Ort finden, der geeigneter als diese Kommentarlinie ist.

    06. Juli 2008, 16:07 Uhr • Melden?
    von Marcel Schwarzenberger
    chronico
    67
  68. Zurück zum Thema;

    während wir uns hier kabbeln ist die Realität an uns vorbeigezogen, im neuen Karfunkel “Die Germanen” sind neben den üblichen redaktionellen Pannen (falsche, entstellende Bildunterschriften, Luren bei den Germanen usw.), ganz keck, sogar nach eignener Aussage “rechte” Germanengruppen mit den politisch absolut integren Chasuariern (deren Photos zudem dan Band fast komplett dekorieren) auf eine Ebene gestellt.

    Insgesamt gewinnt man den Eindruck die Germanenszene ist alles in allem doch sehr “patriotisch”

    Der unbedarfte Leser sieht alle seine Vorurteile bestätigt; schwarz auf weiß

    07. Juli 2008, 14:07 Uhr • Melden?
    von Michael Theren
    68
  69. Und jeder verdächtigt jeden, könnte ich zum Schluss noch anmerken. Muss man zukünftig über den Platz laufen und denken, der ist … der ist sicher nicht. … der ist vielleicht … das neben dem üblichen Kinderkram der ohnehin meistens vorhanden ist ? Und zurück zu Ulfhednar: Dafür sind sie nicht verantwortlich, sondern wir selber, weil wir weder mit dem Problem Qualität noch mit dem Problem Politik richtig klarkommen. Jeder macht seins und keiner besitzt das Vertrauen, im Interesse aller zu sprechen.
    Schon traurig, so mein persönliches Schlusswort.

    08. Juli 2008, 10:07 Uhr • Melden?
  70. Der Artikel von Marcel ist wirklich sehr gut gelungen. Was mir allerdings dann nicht mehr so gut gefällt, ist die danach folgende Diskussion, bei der so manch einer vom hundertsten ins tausende kommt, was doch eigentlich garnicht nötig wäre. Verfassungsschutz hier, PAragraphen dort. Wozu das? es würde wirklich vollkommen reichen, wenn man die in seiner Darstellung benutzten Dinge wirklich in einer Belegmappe sammelt. Dann kann man auch einen Vierertierwirbel auf einem Riemenverteiler benutzen, aber nur da. Und wenn die Ulfhednar wissen wollen wie ein merowingischer Reiterkrieger aussah, gibt es da ja den Reiterstein von Hornhausen. Oder es gibt zum Beispiel eine Darstellung eines Adligen in einem langen blauen Mantel mit Hakenkreuzen über die ganze Tunika verteilt., usw., usw. Da soll man dann besagtes Bekleidungsstück oder was auch immer so nutzen dürfen wie es bekannt ist. Aber bei der DArstellung der Ulfhednar ist ja dann so einiges in die Hose gegangen. Also das was es gab ja, das was nicht nachweisbar ist ob durch bildliche Darstellung oder Textbeschreibung eben nicht.

    11. Juli 2008, 11:07 Uhr • Melden?
    von Guenther Krause
    70
  71. Ein interessanter Fall, eine interessante Diskussion, nur generelle Auswirkungen für andere Darstellergruppen sehe ich derzeit nur bedingt. Der Fall kann zu einer weitergehenden Betrachtung von Möglichkeiten führen, die Qualität von museal auftrenden Hobbydarstellern zu prüfen- was wünschenswert wäre, und erstaunlicherweise immer noch nicht passiert.
    Grundsätzlich halte ich Austausch der Museumswelt mit, ja schon Feedback an die Darsteller für zu gering.
    Wäre dies anders, würden entsprechende Interpretationsspielräume in der Umsetzung im Vorfeld diskutiert und kritisiert.
    Insofern sehe ich das Ganze, jenseits politischer und ideologischer Aspekte, die bei uns im Hobby nichts zu suchen haben, entspannt, und harre hoffnungsvoll der Zeit, in der Museen die Arbeit der Darsteller auch mal stärker prüfen- und dann für beide Seiten sich Möglichkeiten der Verbesserung ergeben.

    11. Juli 2008, 12:07 Uhr • Melden?
  72. Es ist die Einkaufsmentalität und das mangelnde kritische Denken in vielen Museen, die immer wieder zu blamablen Ergebnissen führen. Das ungewollte Verbreiten brauner Inhalte ist dabei lediglich ein Extremfall. Mittlerweile werden von vielen Museumsmanagern große Teile ihres Programms aus Kostengründen “ausgesourct”, wobei man sich die Arbeit, eigene Konzepte zu erarbeiten und das eigene Personal zu schulen komplett spart – sehr bequem und sehr riskant. Insbesondere die Tendenz, Wissenschaft und Museumspädagogik an den Museen zu trennen, halte ich für äußerst bedenklich. Teilweise besteht eine enorme Diskrepanz zwischen dem was in den Publikationen eines Museums steht und was in der Museumspädagogik vermittelt wird. Da könnte man sich ruhig eine Scheibe von den Kollegen in den Nachbarstaaten, in Übersee und in Skandinavien. abschneiden. Wenn wir statt selbst zu vermitteln und unsere wertvollen Sachzeugnisse zu kontextualisieren, Dienstleistern die Aufgabe überlassen, unsere Geschichte zu interpretieren, laufen wir als Museen Gefahr, uns ins gesellschaftliche Abseits zu stellen. Der Museumsbesucher wird sich vielleicht irgendwann fragen, warum er ins Museum gehen sollte, wenn der Histotainmentpark nebenan doch scheinbar das gleiche bietet. Damit ich nicht falsch verstanden werden. Viele Darsteller, die in Museum arbeiten, tuen dies auf einem sehr hohen Niveau. Ohne einen intensiven Informationaustausch zwischen Wissenschaftlern ,Darstellern und Kollegen aus anderen Museen ist jedoch die Qualität eines auf lebendiger Darstellung basierenden Programms nicht zu halten. Hierzu gehört es, nicht nur Kritik auszuteilen, sondern sie auch einzustecken. Ich begrüße es deshalb, wenn ich auf den einen oder anderen Fehler beim eigenen Programm hingewiesen werden, denn es hilft mir, Schwachpunkte auszumachen und gezielt Verbesserung vornehmen zu können. Wo dies jedoch fehlt, mutiert das museumspädagogische Programm schnell zum Geschichts-Karneval, und man ist auf dem besten Weg, sein Museum als kulturelle Institution mit einem breitgefächerten Aufgabenfeld zu entwerten.

    12. Juli 2008, 14:07 Uhr • Melden?
  73. sowohl als teilnehmer als auch als mitveranstalter in diesem bereich muß ich sagen, dass jeder, der sich intensiv mit diesem thema auseinandersetzt, die problematik seit längerem kennt. wobei das eine die diskussion “heidentum” ist und die andere den themenkreis “nazi-ideologien” betrifft.

    beim ersten thema sehe ich keine probleme, da mir nicht bekannt ist, das da christentum irgendeinen anspruch stellen kann. es st eben eine religion wie viele und damit steht es jedem akteur frei seinen glauben auszuüben. alles andere wäre eine unerträglich einmischung in privates.

    das thema “nazi-ideologie” wird m.e. vollkommen falsch angegangen – mit weniger berührungsangst mit den symbolen seitens der wissenschaft wäre es ein leichtes den überaus geringen zusammenhang zwischen nazi-symbolik und den ursprünglichen symbolen darzustellen. was allerdings niemals passieren darf (es wäre die falsche lehre aus der historie), ist die verleugnung von phasen unserer vergangenheit nur aufgrund des missbrauchs einiger grafischer elemente. man kann dann ebensogut teile der römischen geschichte (auch aus dem bereich “klauten die nazis”) auszublenden.

    übrigens stehen wir mit der “zensur” von nazisymbolen auch in europa reichlich alleine da.

    eine kleine anekdote zur welweiten wahrnehmung dieses themas:

    bill gates argumentierte mal, angesprochen auf den verkauf von microsoft produkten in “staaten mit eingeschränkter oder ohne ressefreiheit”, dass er, wenn er es so sehen sollte, auch an deutschland nicht mehr liefern dürfte, denn da würde im gegensatz zu den USA der extrem rechte flügel zensiert….

    14. Juli 2008, 11:07 Uhr • Melden?
    von kai
    73
  74. Habe die Gruppe “Ulfhednar” schon mehrfach live erleben dürfen und habe mich auch über die offene Zurschaustellung der Hakenkreuze gewundert. Zwar ist mir bekannt, dass das Symbol womöglich in der Merowingerzeit verwendet wurde aber ich fand auch, dass “Ulfhednar” es mit der Zurschaustellung übertreiben. Da wäre weniger mehr gewesen.

    Ihnen allerdings allein daraus einen Strick zu drehen und sie fast schon zu kriminalisieren, halte ich für falsch und völlig überzogen. Eine rechtsextreme Hetze oder dergleichen findet durch “Ulfhednar” definitiv nicht statt, die Gruppe oder Mitglieder sind soweit ich weiß nicht durch Straftaten auffällig geworden und sie werden offenbar auch nicht durch den Verfassungsschutz beobachtet. Insofern sollte man die Kirche im Dorf lassen und die Gruppe nicht in die Nähe einer Nazivereinigung rücken.

    18. Juli 2008, 11:07 Uhr • Melden?
    von Dietmar Klopf
    74
  75. Wenn es nur bei dem Zierart geblieben wäre..

    Was mir die letzten Jahre zu Ohren gekommen ist, hat mich als Berater für Veranstaltungen davon abrücken lassen, jemals auch nur zu erwägen diese Gruppe zu empfehlen.

    Es blieb nicht bei der Symbolik, wie ich mich bei einem persönlichen Gespräch 2004/05 überrascht feststellen musste..
    Die in diesem Gespräch zu Tage getretene Gesinnung, war nicht gerade das was ich Kinder als Wert verlitteln würde. Ich nahm davon Abstand diese Gruppe zu empfehlen.

    Die Gruppe ist fern davon entfernt reflektiert mit der Situation umzugehen.
    Interesssant ist es auch, daß das einzige was als Erklärung für die jetzige Situation herangezogen wurde eine “Linke” Verschwörung ist.

    Ich äussere mich nie vor Veranstaltern und Auftraggebern negativ über eine Gruppe.. hier würde ich klar abraten, besonders weil nur unzureichende Erklärungen abgegeben wurden.

    20. Juli 2008, 09:07 Uhr • Melden?
    von C.Meiritz
    75
  76. es kann nicht sein das ein symbol unter dem millionen von menschen: juden homosexuelle, lesbische, transsexuelle, körperlich,- und geistigbehinderte, politischorientierte, kriminelle und was weiß ich noch für welche, also eigentlich alle außer denen die mitgelaufen sind und den perversen überzeugungstätern, auf brutalst mögliche art und weise, versklavt, gefoltert und ermordet wurden, das diese abzeichen in diesem land öffentlich zur schaugestellt werden.
    egal wie lange das her ist.
    wehret den anfängen

    06. August 2008, 21:08 Uhr • Melden?
    von feuer
    76
  77. Bravo,

    solche mutigen anonymen Beiträge voll von innovativer, nie gehörter Aussagekraft, bringen uns voran; Danke

    Aus dem vorherigen Kontext schließe ich ´mal das das Hakenkreuz gemeint ist, habe aber spontan ebenso an den fünfzackigen (roten) Stern und das Lateinerkreuz gedacht…

    Aber im Ernst,
    hat jemand Erkenntnisse über die geplanten Hooliganaktionen gegen die “Römer” in Kalkriese 2009 ?

    08. August 2008, 09:08 Uhr • Melden?
    von Michael Theren
    77
  78. hallo
    es wird immer versucht andere symbole mit dem hakenkreuz unter einen verbrecherischen hut zu bringen, das halte ich prinzipiell für völlig falsch, weil die aussage dabei ist das stalinismus und kreuzzüge und Inquisition ect. mit dem faschismus verglichen werden können, beziehungweise gleich gestellt werden.
    das ich halte persönlich für nicht richtig und nicht vergleichbar.
    die perfidität des faschismus, der wohl bemerkt, von deutschem boden ausging, hat wohl in seiner bürokratischen und buchhalterischen menschenverachtung alles bisher dagewesene übertroffen.
    zu sachlichkeit in dieser diskussion gehört wohl auch die einsicht und die diskussionsbereitschaft von teilen von ulfhednar.
    überhaupt keinen sinn machen verallgemeinerungen und vergleiche mit anderen diktaturen oder menschenverachtenden systemen. weil, wie ich vorher bemerkte, das nur egalisiert.

    ich persönlich finde es schade das dieses symbol so negativ besetzt ist und bei vielen vielen menschen im in ,- und ausland unverständniss und ablehnung hervorruft, ganz abgesehen von straftatbeständen im eigenen land.

    aber lassen sie mich noch eine anmerkung an sie persönlich machen:

    sehr geehrter herr theren, ich erinnere sie nur mal daran, das dass ideal dem sie mit ihrer truppe fröhnen das römische imperium ist, ein sklavenhalterstaat dessen reichtum auf der eroberung und ausbeutung anderer völker beruhte. wie ist ihr slogan “ diene dem cäsaren”
    man könnte auch imperator sagen, das wäre dann ein alleinherrscher. also ein diktator. trotzdem käme es mir nicht in den sinn, sie und die timetrotter in eine diktatorische ecke zu stellen,
    obwohl man sicherlich darüber diskutieren könnte wie sie mit den geschichtlichen tatsachen, versklavung, kriegerische eroberungen und christenermordung im gespräch mit dem zuschauer umgehen.
    hochachtungvoll
    und mit freundlichem gruß

    09. August 2008, 10:08 Uhr • Melden?
    von feuer
    78
  79. Ist es wirklich nötig, jetzt noch eine “welches Regime war schlimmer” Diskussion anzufangen?
    Würden anstatt Leuten, die dankbar sein können und sollten, von derartigem nicht betroffen zu sein, die Opfer mitreden, kann ich mir kaum vorstellen, dass diese einen Vergleich anstellen würden, wer denn mehr gelitten hat, wo mehr Leute gestorben sind!

    Jedwedes Regime, das Leute unterdrückt und Menschen verletzt oder gar tötet, ist bekämpfenswert, da gibt sich Maoismus, Stalinismus, Faschismus und zahlreiche Andere garnix.

    Und ich kann jedem, der solche Reden führt, nur dringend raten, mal über den Tellerrand der Geschichte zu sehen, und sich mal den Opfern in anderen Länder zuzuwenden, die es sogar heute noch tagtäglich gibt, anstatt auf eine – und hier liegt eine bittere Ironie- Überlegenheit eines deutschen Regimes, was Schlechtigkeit angeht, zu pochen.

    Und abschliessend wäre es ganz toll, wenn die ohnehin schon teils viel zu weit von der Sache entfernte Diskussion auch nur annähend beim Thema bliebe.

    Dankesehr.

    11. August 2008, 12:08 Uhr • Melden?
  80. also zu “feuer” würde ich mich gerne noch bzgl. differenzierter Römerdarstellung äußern, aber anonym nicht…
    Unterschiede Faschos, Nazis, dito…

    Die Sache mit (rechten?) Hools und Kalkriese ist aber ernstgemeint, und wie ist es mit “begeisterten” Skins auf Veranstaltungen?
    Wir waren immer gut bewaffnet, wenn wir bedroht wurden, mich täten Erfahrungen anderer Darsteller interessieren…

    12. August 2008, 17:08 Uhr • Melden?
    von Michael Theren
    80
  81. zu Michael Therens Einwurf:

    Da ich fürchte, es könnten Namen genannt werden, die hier womöglich nicht oder nicht in diesem Kontext genannt werden sollten, mache ich folgenden Vorschlag: Solche Erfahrungsberichte am besten per Mail an die chronico-Redaktion. Das ließe sich dann redaktionell aufbereiten.

    12. August 2008, 19:08 Uhr • Melden?
    von Marcel Schwarzenberger
    chronico
    81
  82. Alles Mumpitz!
    Mann sollte mal Aufklären, welche Symbole im 3. Reich misbraucht wurden und welche Religion eigentlich überhaupt niemals als mittel zur Verfolgung Andersdenkender Missbraucht wurde und wird.

    Das so genannte, Hakenkreuz wird wieder missbraucht. Diesmal als Hetze hilfsmittel von so genannten Gutmenschen der Linken und Rechten Szenen. gegen Leute die Eben nicht Wikinger Spielen Sondern dieses Leben.
    Auch wir Wikinger verkehren mit Behinderten oder Andres Farbigen Menschen und das ohne Vorbehalt. Merkt euch das bevor ihr uns unsere Alten ymbole Wegnehmt und sie so, den Nazis in die Hände gebt.

    Die Swastika muss wieder von seiner Last befreit werden. Sonst werden wierterhin Hindus und Buddhisten aus aller Welt sich Fragen ob wir Deutschen eigentlich eine Macke haben.
    Das Symbol für die Gott zu verbieten
    Und das Schaffen wir nicht indem wir es aus Museen, Videospielen oder Filmen verbannen. Geschweige den es aus dem Reenactment zu entfernen.

    Sondern indem wir auch in Bildungs- und Arbetinehmer schwachen Gegenden das Licht der Bildung und der Ethik intensivste verbreiten und der NPD und anderen rechten Gruppen, die Luft zum Atmen und Unsinn in die Köpfe der Kinder zu setzen ,nehmen

    Dafür rauchen wir so etwas wie das Friesacker Sippentreffen, oder andere Veranstaltungen in Brandenburg, aber auch in großen Teilen des Westens, ja in ganz Europa.

    Denn „der Jude“ ist nicht der Feind des Germanen oder Wikingers gewesen.
    Es ist und war der Nazi.

    Denken wir immer daran.

    28. Oktober 2008, 14:10 Uhr • Melden?
    von Bernfried
    82
  83. An “Bernfried”:

    “[…]Leute die Eben nicht Wikinger Spielen Sondern dieses Leben[…]”
    “[…]Auch wir Wikinger[…]”
    “[…]unsere Alten ymbole[…]”

    Ich glaube, ich habe selten einen Text gelesen, der einen derartigen Verlust an Realitätssinn, Orthographie und historischen Verständnis gleichzeitig offenbart.

    Danke für dieses Beispiel des eigendlichen Grundproblemes.
    Erst ein derartiger Umgang mit der Geschichte hat das Ganze erst ausgelöst.

    Ich hoffe, dass es jedem Leser klar ist, dass gottlob der Großteil derer, die sich im Hobby mit der Geschichte beschäftigen, einen etwas klareren Blick besitzt.

    29. Oktober 2008, 09:10 Uhr • Melden?
  84. hallo
    Werter Jens Börner, ich stimme mit Ihnen über den Realitätsverlust überein, und zwar völlig.
    Weiter haben Sie richtig erkannt, dass Grundproblem ist und bleibt die Bildung.
    Herr Theren, ich warte auf Ihre differenzierte Darstellung.

    Herr Bernfried, ich verstehe Ihre Haltung gegen über dem Hakenkreuzes.
    Nun ist es aber leider so, das das unter diesem Zeichen, nicht nur in unserem schönen land,
    soviel unermeßliches Leid angerichtet wurde das es verboten wurde. Meinen Sie wirklich, das irgend jemand in diesem Land dieses Zeichen noch mit gutem und reinen Gewissen tragen kann. Ich glaube das dem nicht so ist. ich bin wefer Rechts noch Links noch
    Gutmensch. ich bin einfach nur Weltbürger.
    Wenn Sie Herr Bernfried, wissen, was ich meine.
    feuer

    23. November 2008, 23:11 Uhr • Melden?
    von feuer anonym
    84
  85. Neues Jahr, neues Niveau der Debatte? Denkste. Soeben lief beim ZDF ein Bericht über die in unserem Beitrag behandelte Geschichte.

    Es ist eine Wiederholung längst bekannter Fakten und Diskussionsbeiträge. Und leider hat das ZDF-Magazin auch vergessen zu erwähnen, dass Ulfhednar in dort ausgestrahlten Filmen auftrat. Nun gut, ich möchte all das auch gar nicht an dieser Stelle neu lostreten. Aber es sind noch einige Fragen offen, denen wir mal an geeignetem Platz nachgehen werden.

    16. Januar 2009, 22:01 Uhr • Melden?
    von Marcel Schwarzenberger
    chronico
    85
  86. Marcel fand ich klasse, den Museen vorwerfen, das man nicht genug darauf geachtet hat und die ZDF Verbindungen verallgemeinern.
    Der Bericht ging jetzt ein wenig weg von U. und politischer Gesinnung, hin zu dem Hakenkreuzgebrauch, worum es eigentlich gehen sollte in der Diskussion!
    Von daher hoffe ich, das dies weiter diskutiert wird und ich verallgemeinere hier mal, die „Szene der Darsteller“ durch eine kritische Diskussion über für und wieder auffällt.

    17. Januar 2009, 09:01 Uhr • Melden?
    von Sascha Klauss
    86
  87. Neues war es – für uns – tatsächlich nichts.

    Aber für eine breite Abnehmergruppe des “Aspekte”-Formats außerhalb der darstellenden Szene war es stark annehmbar was neues.

    Und wenn man dem ZDF vorhalten möchte, dass die sich selbst nicht belasten (als ehemaliger Auftraggeber und Mitfinanzierer), so kann dem entgegen gehalten werden, dass es hier nicht um das ZDF, sondern um einen Bericht über eine LH-Gruppe ging, welche (sich) durch einen übermäßig hohen Gebrauch bemerkenswerter – und stellenweise den §86a StGB streifender – Symbolik in den Fokus rückte.

    Wer den Bericht aufmerksam verfolgt hat wird festgestellt haben, dass einige Spielszenen (die “Kelten” im Wald) nicht auf die Urheberrechte anderer Sendeanstalten hinwiesen. Somit wird wohl klar, dass es sich um ZDF-eigenes Bildmaterial gehandelt hat. Die “Selbstbezichtigung” erfolgte also doch – wenn auch sehr subtil.

    Wem ich Respekt zollen möchte neben den beiden Journalisten Silke Meinhardt und Lukas Berkel sind Uta Halle und Karl Bangard. Mit den beiden letzt Genannten zeigen endlich auch mal Leute mit Museumshintergrund nicht nur Flagge, sondern auch ihr Gesicht!

    Jedenfalls hat sich ein erwähnter “führender Archäologe Deutschlands” anbetracht der Situation wohl nicht mehr dazu bewegen lassen, Bildrechte für die Reportage freizugeben.

    Und – @Sascha Klauss:

    Die “Szene der Darsteller” fällt eben nicht dadurch auf, diese Situation zu diskutieren! Entweder man fühlt sich persönlich angegriffen, in einen Topf mit den Verantwortlichen geworfen, dadurch unterhalten oder schlichtweg nicht betroffen.

    Die Zahl jener, welche sich darüber ernsthaft miteinander unterhalten, ist sehr überschaubar.

    Steve Lenz
    Admin Archaeoforum.de (mit “ae”)

    19. Januar 2009, 23:01 Uhr • Melden?
  88. Meiner Meinung nach wird bei dem Thema Hakenkreuzgebrauch immer noch zu sehr nur die Gruppe Ulfhednar beleuchtet. Neue Fakten zu dieser Gruppe gibt es nicht, aber auch keinerlei neue Ansichten zum eigentlichen Problem, des Hakenkreuzgebrauchs an sich, weder “Szeneintern” noch in der Museumslandschaft.
    Es ist doch eher so das einige Leute sich das Recht nehmen Hakenkreuze legitimer benutzen zu dürfen als andere.
    Wie man natürlich “Szeneintern” einen “Gesinnungsnachweis” führen will, der die einen mehr als die anderen berechtigt mit den Dingern rumzulaufen ist mir allerdings schleierhaft.
    Die bloße Tatsache, dass einige eben die authentischeren 1:1 Repliken haben, kann dabei nicht alleine ausschlaggebend sein, denn auch hierbei sollte man sich immer fragen, warum den ausgerechnet dieser Fund?
    Sind wir etwa doch alle insgeheim Swastikaphil, oder hat es in der Szene noch mehr Nazis, wie manche Aussagen einem Glauben machen wollen?
    Ich für meinen Teil hab den Kanal gestrichen voll von den Leuten, die von vorne anklagen und von hinten genauso stinken, wie das was sie anklagen, nur aus einer anderen Richtung.
    In dieser ganzen Diskussion geht es doch nicht um die Sache, was eine wissenschaftliche Darstellung ist, die sich all ihrer Problematik bewusst ist, sondern nur darum wer jetzt an den Drücker kommt, um zu bestimmen wer “Gesinnungskonform” ist und somit zu den “Guten” gehört und weiter mitspielen darf.
    Man darf gespannt sein, wer sich alles berufen fühlen wird in der “Szene” zu “selektieren”. Hoffen wir nur, dass hier nicht auch der “Sozialdarwinismus” Einzug hält, oder gar ein Konzept a la “Might is Right”….

    20. Januar 2009, 00:01 Uhr • Melden?
    von Nina Schnittger
    88
  89. Frau Schnittger, es wird hier nicht um das Thema “Hakenkreuzgebrauch” diskutiert. Es geht hier explizit um das Auftreten einer Gruppe, wobei u.a. auch deren Verwendung des Hakenkreuzes und insbesondere dessen Verteilung und Zahl in Verbindung mit anderen Hinweisen auf Ahnenkult, dem die Gruppe offen huldigt, ein Bild generiert, welches nicht nur einer Diskussion würdig ist, sondern dieser – nicht nur auf Szene-Ebene – bedarf!

    Hier nun wieder den mittlerweilen staubigen Einwurf der Pfründesicherung einzubringen ist auch nur wieder ein Kapitel aus “Täglich grüßt das Murmeltier”. Und wie dem Protagonisten aus diesem Film geht es mir, wenn ich mir überlege, was man denn nun noch ausprobieren könnte, damit endlich was anderes im Radio läuft.

    Vielleicht kann ich das Bild anhand Ihnen, werte Frau Schnittger, skizzieren:

    Man fühlt sich jemandem verbunden, jemand anderem weniger. Man weiss, dass letztere ein bestimmtes Online-Medium regelmäßig frequentiert und dass sich hier auch andere interessante Menschen bewegen.

    Man trägt sich nun ein und schaut einmal dem Treiben zu, was andere so von sich preisgeben. Von sich selbst gibt man nichts preis. Überhaupt nichts!

    Statt dessen zerrt man mal bei Gelegenheit den Stoff einer Diskussion aus dem beobachteten Forum in eines, wo man sich stärker fühlt, es zur Debatte zu bringen. Im beobachteten Forum vermeidet man solche Auftritte aber tunlichst.

    Dann wiederum ignoriert man die Durchsage im beobachteten Forum, dass aufgrund einer Datenbereinigung Langzeit-0-Poster nach einer Frist (sagen wir mal: fast ein Jahr) gelöscht würden. Nun tritt diese Ankündigung in Kraft und man fällt in diese Kategorie.

    Man schreibt aber nun nicht den Admin an und erkundigt sich nach Lösungsmöglichkeiten, sondern fragt unmittelbar darauf in einem anderen Chat, ob´s im bislang beobachteten Forum denn gar etwas zu verbergen gäbe?

    Und das müsste man doch nach der Zeit längeren Beobachtens entweder mit Sicherheit festgestellt haben – wenn´s denn tatsächlich so wäre – und nicht erst öffentlich erfragen müssen, oder?

    Worauf ich hinaus will:

    Diejenigen, welche sich in diese Diskussion einbringen, tun dies äußerst selten aus wirklich objektiven Gründen.

    Vielmehr wird hier seitens solcher “Gegenkläger” die Situation tatsächlich (aus)genutzt, um eigene urpersönliche Animositäten zu pflegen.

    Was ich hier zeichne nennt man übrigens eine Indizienkette.

    Und eine solche kann nun mal – objektiv und nicht anders betrachtet – im Falle einiger Personen einen eher ab- denn zuträglichen Eindruck vermitteln.

    Es kommt nämlich stets darauf an, in welchem Kontext sich jemand darstellt!

    Nicht, in welchem er von anderen dargestellt wird!

    Jedenfalls möchte ich dem geneigten (szenefremden) Leser dringend nahelegen, Informationen extrem quellenkritisch zu filtern!

    20. Januar 2009, 21:01 Uhr • Melden?
  90. Hallo zusammen,

    Ich selber habe mit dem Thema Reenactment etwas zu tun und kenn mich von da her etwas aus.

    Seit Beginn der Thematik habe ich diverse Forendiskussionen und deren Ersteller kennen gelernt.
    Ich habe mich damals schon öfter im fma-portal geäußert und möchte das jetzt hier auch tun:

    Ich habe diese Folge von Aspekte rein zufällig gesehen und sie mir dann zu Ende angeschaut.
    Ich war etwas schockiert und verärgert darüber, warum so etwas überhaupt auf ZDF kommt.
    Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass schon wieder die gleichen Leute auf dem immer gleichen Thema herumreiten.
    Es macht sich der Verdacht breit, dass es um etwas ganz anderes geht, als um die Auseinandersetztung mit dem Zeichen an sich oder der Gruppe als Darsteller. Ich habe viel mehr den Eindruck, dass bestimmte Leute, die sich, wie ich denke, auch privat untereinander kennen einen “Narren” an der Gruppe und dem Thema gefressen haben.
    Würde es wirklich um so etwas gehen, wie die vermehrte Darstellung nicht verfassungskonformer Symbole, würden zivilisierte Menschen andere Wege finden, um dieses Thema aus der Welt zu schaffen.
    Wie gesagt, es ist ja nur ein Verdacht…

    Ganz interessant zu der Aspekte-Folge ist, dass ich mit einigen Leuten gesprochen habe, die mit dem Hobby und der ganzen Problemstellung nichts am Hut haben, also vollkommen unbelastet und unvoreingenommen waren.
    Diese Leute haben sich in etwa so geäußert:
    Ehrlich gesagt hatten sie den Eindruck, dass in typischer Pressemanier etwas aufgebauscht wurde, was eigentlich gar nicht so schlimm ist.
    Man hat heutzutage ganz andere Probleme, als sich mit so etwas “Geringfügigem” auseinander zu setzen. Die Hakenkreuze auf verschiedenen rekonstruierten Gegenständen wären ihnen gar nicht aufgefallen.
    Und auf den Vorwurf, dass diese Gruppe mit dem Darstellen der Swastika eine ideologische Gesinnung transportieren würde stieß auf völliges, irritiertes Unverständnis.

    Wie gesagt, so meine Eindrücke über die Sendung und die ganze Thematik.

    21. Januar 2009, 12:01 Uhr • Melden?
    von Kaylar
    90
  91. Hallo,

    ich bin kein Darsteller und kannte bis vor gut einem Jahr diese “Szene” auch nicht.

    Nun, da mein Vorredner das
    Kulturmagazin aspekte sich wohl nicht so oft ansieht, sonst wüsste er auch warum das überhaupt in ZDF vorkommt. Das Thema Idiologie wird dort auch im Bereich Kunst, Schauspiel & Geschichte gerne mal aufgegriffen.

    Aber über das hier: “Man hat heutzutage ganz andere Probleme, als sich mit so etwas “Geringfügigem” auseinander zu setzen. Die Hakenkreuze auf verschiedenen rekonstruierten Gegenständen wären ihnen gar nicht aufgefallen.” Bin ich nun wirklich geschockt.
    Das würde ja bedeuten, das jede Nationalsozialistische Gruppierung sich über das sogenannte LH problemlos tarnen könnte, da es ja wohl nach dieser Aussage in der Öffentlichkeit nicht auffallen würde. Ich frage mich daher, wo ist da die Aufklärung geblieben?

    Aber, ehrlich gesagt kann ich mir das nicht vorstellen, dass das die üblichen aspekte-Seher waren.
    Die wissen was ein Himmlerkreuz bedeutet.

    22. Januar 2009, 05:01 Uhr • Melden?
    von Ein aspekte-Seher
    91
  92. Und noch ein Nachtrag wegen:
    “Und auf den Vorwurf, dass diese Gruppe mit dem Darstellen der Swastika eine ideologische Gesinnung transportieren würde stieß auf völliges, irritiertes Unverständnis”

    Na ja, die Bilder auf aspekte erinnern mich an einen alten Film von der NSDAP. Da sah man auch Deutsche Germanen mit sehr vielen und besonders große Swastika.
    Aber ob die Darsteller wirklich alle dazu gehört haben? Und wegen Himmlers Zeichen auf dem Schild? Das konnte man ja auch schon mal in den 40’ sehen. Zufall oder Dummheit?

    Eine richtige Erklärung habe ich jedenfalls (abgesehen von Pseudobeschuldigungen an die Antifa gerichtet) bisher auf deren Seite nicht gefunden. Wenn das alles
    nur ein Irrtum ist, warum dann sich nicht deutlich davon distanzieren und sich entschuldigen? Aber einfacher ist ja immer, das
    Andere die Schuldigen sind.

    22. Januar 2009, 05:01 Uhr • Melden?
    von Ein aspekte-Seher
    92
  93. Du glaubst doch nicht wirklich, dass eine “rechte Gruppierung” hunderte und tausende von Euro ausgeben würde, um sich eine germanische Darstellung zu ermöglichen, nur damit sie endlich in der “Öffentlichkeit”, also auf historischen Veranstaltungen ein Hakenkreuz tragen können, ohne von der Polizei Ärger zu bekommen. Ich stelle mir gerade einen Haufen Glatzköpfe mit der Bierflasche in der Hand vor, die ein Kettenhemd tragen und froh sind endliche “getarnt” zu sein… so a Schmarrn!!!
    Was sollten diese “Rechten” bezwecken, wenn sie sich in der Szene breit machen. Was?
    Glaubst du im Ernst, jemand will über diese Schiene verfassungsfeindliche Denkweisen verbreiten???
    Das würde man doch über Flugblätter und Demos machen und nicht so einem höllischen Aufwand betreiben.
    Frage: Woher weißt du eigentlich, dass die Antifa – Vorwürfe pseudo sind? Ich kenne mich da ja nicht so aus, um beurteilen zu können, ob das stimmt oder nicht…

    22. Januar 2009, 07:01 Uhr • Melden?
    von Kaylar
    93
  94. Wenn du glaubst, dass “rechte Gruppierungen” nur aus Dumpfbacken mit einer Buddel Bier in der Hand bestehen, dann hast du wohl die Situation völlig verkannt. Die geben nicht nur viel Geld für Anwälte aus, um Schlüsselsymbole nach ihrer möglichen Verwendung in der Öffentlichkeit zu prüfen sondern praktizieren das auch.
    LH ist da die beste Gelegenheit dazu, da man dann das geschichtliche Unwissen der Öffentlichkeit dafür ausnutzen kann. Und ein erklärtes Ziel des Neonazismus ist nun mal die Einführung aller alten Symbole aus dem 3. Reich.
    Und eine Reinwaschung durch die Geschichte ist dafür doch wirklich perfekt.

    Du hast gefragt: “Was sollten diese “Rechten” bezwecken, wenn sie sich in der Szene breit machen. Was?” Diese Szene unterwandern und neue Anhänger für den Kampf gewinnen. Das Gleiche wie bei den Skinheads.

    “Das würde man doch über Flugblätter und Demos machen und nicht so einem höllischen Aufwand betreiben.” Ich verstehe, das organisieren von Zeltlagern für “deutsche” Kinder, militärische Übungslager, entwickeln von eigenen Druckereien, eigene Zeitungen, eigene Musiklabels, Gründung kompletter Ortsverbände…
    All das soll kein höllischer Aufwand sein?
    Ach ja, auch das kostet alles
    richtig viel Geld.

    “Frage: Woher weißt du eigentlich, dass die Antifa – Vorwürfe pseudo sind?”

    Nicht weil ich ein Antifa bin. ;) Sondern weil diese Vorwürfe eben nur Vorwürfe sind ohne eindeutige Beweise. Und ein alter Trick von den Neonazis ist immer gleich ein Antifa-Vorwurf, sobald Kritik auftaucht.
    Wobei ich nicht sicher bin, dass diese Gruppe auch wirklich dazu gehört.

    Aber:

    Frage: Warum setzen die soviele Hakenkreuz-Symbole ein? Und das mit Himmlers Abzeichen auf dem Schild, warum das?

    22. Januar 2009, 14:01 Uhr • Melden?
    von Ein aspekte-Seher
    94
  95. Tut mir leid, aber das hört sich für mich WIRKLICH ein bisschen nach Verschwörungstheorie wie aus dem linken Lager an. Ich glaube es sind gar nicht unbedingt mehr Hakenkreuz Symbole als bei anderen Darstellern zu finden. Ich kenne so viele Reenactors, die Symbole in die Richtung Sonnenrad, Swastika, Keltenkreuz und was weiß ich noch alles verwenden. Von denen ist ja auch keiner rechts. Eher im Gegenteil.

    Kennst du eigentlich diese Gruppe?

    22. Januar 2009, 16:01 Uhr • Melden?
    von Kaylar
    95
  96. “Tut mir leid, aber das hört sich für mich WIRKLICH ein bisschen nach Verschwörungstheorie wie aus dem linken Lager an.”

    Also aspekte beteiligt sich dann an dieser Verschwörung aus dem linken Lager?

    Aber wie willst du das jetzt beurteilen? Hast ja selber geschrieben:
    “Ich kenne mich da ja nicht so aus, um beurteilen zu können, ob das stimmt oder nicht…”

    Noch mal: Es steht eine berechtigte Kritik über die zahlreiche Anwendung von Hakenkreuzen bei der Gruppe Ulfhednar im Raum. Warum erfolgt dann nicht eine Erklärung über den Grund?
    Stattdessen haben die Linken und andere Personen daran die Schuld?!
    Ehrlich gesagt, dass verstehe ich nun wirklich nicht.

    Wenn auch andere LH-Gruppen dieses Symbol
    häufig einsetzen, dann nenne die doch mal hier.
    Mal Fakten auf den Tisch legen!

    Ich kenne diese Gruppe nicht persönlich. Ich versuche mir anhand der Berichte eine Meinung zu bilden. Aber anhand einer nicht vorhandenen Stellungnahme ist es nicht einfach, die Hintergründe der Gruppe zu verstehen.

    Frage: habt ihr bei euch in der Gruppe auch so viele H-Symbole?

    22. Januar 2009, 16:01 Uhr • Melden?
    von Ein aspekte-Seher
    96
  97. Diese Diskussion verfolge ich nun schon seit Mitte diesen Jahres und wundere doch etwas über ihren Verlauf und etwas mehr über den Beitrag im ZDF.

    Der Reihe nach:
    In Paderborn ist etwas unverzeihliches passiert und das hätte direkt konkrete Folgen haben müssen. Die Verantwortlichen (Ulfhednar und der Veranstalter) waren in der Pflicht sich “zeitnah”
    a) deutlich zu distanzieren
    und
    b) rechtliche Konsequenzen einzuleiten
    beide Seiten haben beides jeweils verabsäumt.

    Die weitere Diskussion ist in weiten Teilen ein Nachtreten, dessen Ursachen sich mir nicht ganz erschließen. Je nachdem, welches Lager in der nicht immer einigen Darsteller-“Szene” man hört, geht es dabei um aufrechte Empörung über eine (potentielle oder tatsächliche) rechte Unterwanderung, oder schlicht um den willkommenen Anlaß eine lange ungeliebte Konkurrenz aus dem Feld räumen zu können.

    Mittlerweile hat sich die Diskussion leider von der Frage nach greifbaren Belegen für eine evtl. rechte Gesinnung der Gruppe in eine Diskussion über die Berechtigung bestimmter Symbole (deren historische Verwendung ja nicht immer – wie bei der Wolfsangel, deren Verwendung indiskutabel ist – erst im 20. Jhdt beginnt) und ihre Häufigkeit in der Darstellung gewandelt.

    aspekte legt genau auf diese Diskussion das Hauptaugenmerk und erwähnt die eigentlichen Hintergründe nur nebenbei.
    Auf der Homepage der betreffenden Gruppe (die über Suchmaschinen sehr leicht zu finden ist) findet sich übrigens ein Statement des Vorsitzenden zur Verwendung der umstrittenen Elemente in der Darstellung.
    Beurteile jeder selbst nach Sichtung der Argumente (Wer ist eigentlich der erwähnte “ehemalige ranghöchste Museumsleiter Deutschlands” – und hatte der eigentlich nicht die nötige Qualifikation um die Darstellung besagter Gruppe zu beurteilen?) .

    Mein Fazit lautet:
    Schade. Das ZDF stochert etwas in der Suppe herum und verpaßt dabei die dicken Brocken.
    Die Diskussion hier taumelt zwischen Verharmlosung des Paderborner Vorfalls und Aufbauschung der Hakenkreuzempörung
    (gibt es da eigentlich eine Berechnung zur “kritischen Masse”, ab der sich ein Darsteller verdächtig macht?).
    Jeder Darsteller hat unter dieser Sache zu leiden und das wäre absolut vermeidbar gewesen – siehe oben, Punkte a) und b).

    23. Januar 2009, 07:01 Uhr • Melden?
    von aspekte sehender Darsteller
    97
  98. Eine Stellungnahme sollte eigentlich ein “Vorfall” erklären. Aber dort auf der Internetseite findet man nur Verfolgungswahn, Beschuldigung gegen andere Personen und nun auch noch eine weitere Beschimpfung (Schweinejournalismus) gegen ZDF und 3Sat.
    Gleiche Taktik, wie es auch gerne die Antifa UND die Neonazis praktizieren.
    Ganz übel und damit zerstört sich diese Gruppe ganz von alleine.

    “gibt es da eigentlich eine Berechnung zur “kritischen Masse”, ab der sich ein Darsteller verdächtig macht?).”

    Keine Berechnung aber gesunder Menschenverstand.
    Wenn du Symbole verwendest, die im 3.Reich entwickelt worden sind. Rang-, Gruppenabzeichen etc.. Wenn du Hakenkreuze gehäuft und auch verändert benutzt, dann stellst du dich auf der gleichen Stufe wie die Neonazis. Unabhängig davon ob du nun gleicher Gesinnung bist oder auch nicht.

    23. Januar 2009, 15:01 Uhr • Melden?
    von Ein aspekte-Seher
    98
  99. Um auf das Posting Nr. 89 zurückzukommen…

    Es geht in der ganzen Diskussion NUR um den Hakenkreuzgebrauch. Dieser ist es auch, welcher der Gruppe Ulfhednar vorgeworfen wird, da sie laut einigen Leuten einen unangemessen exponentiellen Gebrauch davon gemacht haben sollen.
    Ferner wird ihnen vorgeworfen, dass die Gruppe dadurch Ideologien transportiert haben soll (oder noch immer transportieren will?), die dem neonazistischem Milieu zugerechnet werden können.
    Wenn dem so wäre, warum kümmert sich komischerweise nicht der Rechtsstaat darum, sondern nur eine kleine Reihe von Leuten aus der so genannten „Living Historie“ Szene.
    Laut Frau Halle gibt es seit 2004 Gerüchte, die man aber erst verifizieren kann, wenn eindeutige Beweise vorliegen – wo sind diese?
    Der Junge Mann mit dem viel diskutierten Tattoo transportierte eindeutig ein Motto, welches in Deutschland nach dem geltendem Recht strafbar ist. Diese Person, ist laut höchster Stelle der Gruppe kein Mitglied, aber natürlich liegt der Schluss nahe, „wo Einer, da Alle“.
    Sippenhaft ist aber in diesem Land nicht das Mittel der Wahl auch wenn es natürlich verführerisch wäre, aber die Geschichte sollte einem besseres lehren.
    Des Weiteren ist der Hakenkreuzgebrauch sogar gesetzlich abgesichert, StGB § 86 (3) zwar ist es ein Grauzonenparagraph, aber auch hier hätten sich wohl schon längst die Behörden eingeschaltet.
    Und man sollte diese nicht unterschätzen, bei solchen Sachen sind die nicht so träge, wie man es gemeinhin gerne annimmt.
    Eine allgemeine Hakenkreuzdiskussion bzw. dessen symbolischer Gebrauch in der „Living Historie“ Szene MUSS also her und zwar unabhängig von Ulfhednar.
    Es kann in dieser Diskussion nicht darum gehen, die Gesinnung einer Gruppe zu diskutieren, oder auch einzelner Leute, wenn keine erwiesenen Straftaten vorliegen z.B. nach §130 StGB.
    Hier in Deutschland herrscht eine durch das Grundgesetz geschütze Meinungsfreiheit, die anderen gewisse Rechte garantiert.
    Wobei wir dann auch bei dieser hier themenfremden Forumsgeschichte wären.
    Ich denke jeder weiß, dass es das „A***forum“ gibt, dort konnte man bis vor einiger Zeit auch wie in anderen Foren öffentlich mitlesen. Ich habe mich dann vor einiger Zeit dort registriert, aber keinen Anlass gesehen dort etwas zu posten, was mein gutes Recht ist. Nullposter sollten gelöscht werden, auch gut… ich sah immer noch keinen Anlass zu posten, Na und? .
    Ich hab das Recht mir dort Informationen zu holen, wo ich es für nötig empfinde und so leid es mir tut, aber das „A***forum“ ist in meinen Augen in großen Teilen weniger ein Ort für geschichtliche Informationen, als eine private „Lästergrube“, von deswegen habe ich bis auf weiteres keinen Bedarf dort weiter „Mitglied“ zu sein.

    @ Aspekte Seher
    Was den Hakenkreuzgebrauch anderer Gruppen angeht, deren Namen hier auf den Tisch sollten:
    Man gehe einfach die Liste der Kommentatoren durch, dann findet man bei fast jedem ein Kleidungsstück oder Gegenstand mit Hakenkreuzzier… bei manchen sogar zwei oder gar mehr.
    Jede Gruppe aus z.B. dem Frühmittelalter aufzuzählen, die solche Symbole verwendet, würde lange dauern. Dabei wäre es auch im Kontext egal ob es inspirierte HK wären oder 1:1 Repliken.
    Ich persönlich oute mich mal, dass ich in dem von Ulfhednar erwähnten Buch „bunte Tuche gleißendes Metall“ mit einem Hakenkreuz verziertem Mantel abgebildet bin. Allerdings war ich nur „Modell“ für diese Fotos und besitze solch verzierte Kleidungsstücke nicht.
    Im Grunde ist diese Diskussion absurd, da jeder im Rahmen der geschichtlichen Darstellung Hakenkreuze nutzen darf, ohne das man ihm etwas an lasten kann. Allerdings scheint es mir immer noch so, als wäre es bei einigen legitimer als bei anderen…
    Die gesamte Berichterstattung der Medien hat sich augenscheinlich eh schon auf den „bösen hakenkreuztragenden Germanendarsteller“ eingeschossen, der nur darauf wartet vor Publikum seine Ideologie zu verbreiten. Warten wir also 2009 ab, da gibt es für die Medien bestimmt noch einige Skandale, damit dann wieder gesagt werden kann: „Wußten wirs doch!“

    23. Januar 2009, 15:01 Uhr • Melden?
    von Nina Schnittger
    99
  100. Danke für die Information, dass der Hakenkreuz in der
    Darstellerszene wohl häufiger eingesetzt wird.

    Es ist zwar richtig, dass in Rahmen der geschichtlichen Darstellung Hakenkreuze genutz werden dürfen aber genau das führt zu einem Problem, da sich die neonazistischen Gruppierungen dessen auch bewusst sind und es immer wieder ausnutzen.

    Und nach Berichten in den Medien fiel die Gruppe Ulfhednar da besonders auf.
    Und nicht nur mit einfachen Hakenkreuze sondern durch abgeänderte, vergrößerte und auch mit neueren Symbole.

    Ist das noch im Rahmen dessen, was man als ‘Geschichtsdarstellung’ bezeichnen kann oder geht das doch mehr in einer ‘neonazistischen Darstellung’?

    Meinst du wirklich, dass diese Diskussion absurd sei? Nun, wenn das in der Darstellerszene gängige Praxis ist, dann wohl ja.

    Aber ob das dann alles seine Richtigkeit hat, bezweifel ich sehr.

    23. Januar 2009, 17:01 Uhr • Melden?
    von Ein aspekte-Seher
    100
  101. Die Swastika und ähnliche / abgeleitete Formen sind (auch, aber nicht nur) in der Antike, der Völkerwanderungszeit und dem Frühmittelalter sehr häufig auf diversen Objekten aus den unterschiedlichsten Materialien (vom Mosaik bis zum Flechtwerkstein, von der Borte bis zum Manteltuch, von der Zierscheibe bis zum Schwertknauf) überliefert und treten in Ausprägungen von flächendeckend bis dezent auf.

    Das Erscheinungsbild reicht vom “klassischen” Hakenkreuz (z.B. auf koptischen Mänteln in 50×70cm Größe, oder auf Zierscheiben) über mäandernde “Zierborten” (oft auch als Füllelement), und “knotenförmige” Pilzzellentauschierung bis hin zu “Tierwirbeln” in div. Qualitätsstufen.

    Ich finde die Frage nach der “kritischen Masse”, die weiter oben gestellt wurde zwar in ihrer Formulierung polemisch, aber im Kern nicht unberechtigt, denn wer das (belegte) Symbol aus der Darstellung verbannt oder verbannen will, der tut doch eigentlich nichts anderes, als was hier teilweise verdammt wird (nämlich die Vorbilder den eigenen Vorlieben unterordnen) , nur eben andersrum.

    Keine Frage, Ideologie, persönliche Weltanschauung und
    eigene religiöse Vorstellungen haben in einer verantwortungsbewußten(!) Darstellung nichts verloren – und ganz besonders nicht da, wo diese Darstellung mit einem Vermittlungsauftrag verbunden ist (und so manchem Darsteller mit toller Ausstattung fehlen die ganz grundlegenden Kenntnisse zu Politik, Religion und Weltgeschichte “seiner” Epoche, aber das ist wohl ein anderes Thema).

    So sollte sich die Diskussion um Ideologie und ihre Vermittlung nicht bloß auf eine – mehr oder weniger belegbare – rechte Grundhaltung von Individuen oder Gruppen beschränken, sondern auch vorhandene andere unhaltbare Steckenpferde (z.B. das Bild vom “edlen Heiden, der von der Kirche korrumpiert wird”, die “Slawentheorie”, das matriarchalische Weltbild mancher KeltendarstellerInnen, etc.) beleuchten.

    Es wird sich zeigen, ob die Entscheidungsträger (Museen, Sendeanstalten, Veranstalter) aus den Vorfällen gelernt haben und in Zukunft ihrer Verantwortung gerecht werden.

    Jedem steht seine eigene, persönliche politische und religiöse Freiheit zu, aber diese muß in den Hintergrund treten, wo immer man an die Öffentlichkeit tritt um Vergangenheit lebendig zu machen.

    “sine ira ac studio”

    24. Januar 2009, 10:01 Uhr • Melden?
    von Indy
    101
  102. Eine Frage an Frau Schnittger:

    “Im Grunde ist diese Diskussion absurd, da jeder im Rahmen der geschichtlichen Darstellung Hakenkreuze nutzen darf, ohne das man ihm etwas an lasten kann. Allerdings scheint es mir immer noch so, als wäre es bei einigen legitimer als bei anderen…”

    Nun mal Fakten auf den Tisch. Es gibt nach Ihnen ja noch weitere Darsteller, die wohl nicht im Beschuss sind. Welche Darsteller?
    Und wie kommt es dann, da es bei einigen wohl legitim ist, als bei anderen?

    27. Januar 2009, 05:01 Uhr • Melden?
    von Ein aspekte-Seher
    102
  103. Hallo aspekte-Seher,

    der Ruf nach Fakten auf den Tisch ist ja ganz schön.

    Aber erstens gibt’s für so was google und diverse Linklisten
    und
    zweitens ist die Frage nach Namen von einem anonymen Poster eigentlich schlicht unverschämt zu nennen.

    27. Januar 2009, 08:01 Uhr • Melden?
    von Indy
    103
  104. Hallo Aspekte-Seher,

    ich werde den Teufel tun und hier weitere Namen nennen, um damit vielleicht noch weiteres Futter für die Medien zu liefern, auch wenn ich hier sehr viele Leute nennen könnte.
    Wer auch immer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt, wird, wie Indy so schön schrieb, im Internet mehr als fündig.

    Und die Absurdität erklärt sich von alleine, wenn man meinen Komentar 99 liest.
    Ansonsten möchte ich Indy für Kommentar 101 noch beipflichten.

    27. Januar 2009, 15:01 Uhr • Melden?
    von Nina Schnittger
    104
  105. Aus Admin-Sicht kurz folgendes Statement: Hier ist keinesfalls der richtige Ort, um Mutmaßungen oder gar Namen zu äußern, die im Artikel gar nicht vorkommen. Solche Nennungen würden von uns ganz gelöscht oder unkenntlich gemacht.

    27. Januar 2009, 16:01 Uhr • Melden?
  106. Danke für die Kommentare.
    Ich habe damit gerechnet, dass hier keine Namen von Gruppen genannt werden.
    Es scheint mir nur, dass laut der Aussage von Frau Schnittger eben die Gruppe Ulfhednar in eine Medienhetzkampagne geraten ist, obwohl auch andere Gruppen (dessen Namen sie ja kennt)
    zahlreiche Hakenkreuze verwenden. Insgesamt scheint das ein generelles Problem in der Darstellersztene zu sein.
    Und wie ich schon geschrieben habe, wenn das Normalität sei, dann ist zumindest in der Darstellerszene diese Diskussion darüber tatsächlich Absurd.
    Aber nicht in der Bevölkerung.

    Herr Indy (anonymer Poster) da sie laut Google vermutlich zu der gleichen Darstellergruppe gehören, wie Herr Kaylar ( anonymer Poster).
    Lesen Sie sich bitte noch mal Beitrag Nr. 93 von Ihrem Kollegen durch. Das fand ich sehr interessant.

    Schalom!

    27. Januar 2009, 16:01 Uhr • Melden?
    von Ein aspekte-Seher
    106
  107. “Ich hab das Recht mir dort Informationen zu holen, wo ich es für nötig empfinde…” -> “… auch wenn ich hier sehr viele Leute nennen könnte.”

    Na bei dem Engagement darf das ja wohl auch zu erwarten sein!

    Übrigens gilt das Recht auf Information für den Bürger nur gegenüber Behörden. Nicht im Sinne privater Rahmen – wie z.B. das Archaeoforum.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Informationsfreiheitsgesetz

    Und etwas anderem als der Anonymität gefrönt haben sie dort auch nicht, Frau Schnittger!

    Und wenn wir schon beim Vergleichen sind:

    Es waren rombische Rahmen mit aus den Ecken auslaufenden Schlängelenden – ein etruskisches Motiv und mit viel Mühe (oder aus einiger Diszanz/ Auflösung) als Hakenkreuz interpretierbar. Klar erkennbare Hakenkreuze gibt es (tatsächlich) nun mal – auch in größer Menge/ höherer Dichte auf hallstattzeitlichen Textilfunden! Diese liegen m.W. allerdings nicht in gleichem Aufkommen in spätantiken/ frühmittelalterlichen Fundkomplexen hier im Artikel hauptsächlich beleuchteter Kulturen vor. (Man darf sich eingeladen fühlen, mich zu belehren!)

    Es ist und bleibt ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen, aufgehängt einzig an einem Symbol!

    Der Unterschied ist hier darin zu erkennen zu müssen, dass einige das Symbol zentralisieren und ihnen das Symbol alleine nicht ausreicht – und andere es lediglich als Facette sehen.

    Dies zu entscheiden überlasse ich dem geneigten Leser. Und:

    Hierbei hoffe und baue ich auf die Medien. Denn nichts ist schlimmer, als wenn nur einem kleinen Kreis die Möglichkeit zu vergleichen geboten wird.

    Das Recht der Information!:-)

    27. Januar 2009, 22:01 Uhr • Melden?
  108. sach ma… was hat eigentlich dein A-forum mit dem Artikel hier zu tun?
    hab ich mich schon bei deinem letzten Posting gefragt… aber naja… scheinst das ja für überaus wichtig dem Thema zuzurechen…
    Und warum so förmlich? kannste nich verknusen, dass ich dein Forum nich so dolle finde und weitere Partizipation ablehne?
    Naja Du weisst ja eh bei jeder Gelegenheit im Netz darauf hin, dass so Leute wie ich Kriegsgewinnler und Maulwürfe sind…
    Ich frage mich wirklich welche Art von Krieg das sein soll, oder siehst Du die Diskussion um die Hakenkreuze als Krieg?
    Was für einen Krieg führen wir hier denn, gegen die Ulfhednar, die freie Benutzung von Fundgut, oder was ganz anderes?
    Ich denke die Forennummer ist hier doch genug durchgekaut worden und mehr als offtopic, oder aber Du bringst mal gute Gründe warum dein Forum hier so eine wichtige Rolle spielt.

    Und was meinst du mit “DEM” Engagement?

    Da ich mich mit dem Thema Hakenkreuz im Hobby seit ca. 2003 auseinandersetze, könnte man das schon Engagement nennen, aber deinen ganzen Anspielungen zur Folge, habe ich eher im Gefühl, dass du mir hier was unterstellen willst… fragt sich nur was ggg
    Aber mach nur… du wirst dir schon deine Wahrheit basteln, wie sie dir passt…

    28. Januar 2009, 02:01 Uhr • Melden?
    von Nina Schnittger
    108
  109. Guten Morgen Aspekte-Seher,

    ich gebe zu bedenken, dass nicht nur die Verwendung von Symbolen (die maßgeblichen Paragraphen wurden bereits genannt), sondern auch der Kontext betrachtet werden sollte.

    Dies gilt sowohl für die Darlegung und Nachvollziehbarkeit des erstellten Lebensbildes an sich, wie auch den Träger einer (öffentlichen) Präsentation.

    Die Umstände, der zu der Diskussion Anlass gaben, ereigneten sich im Rahmen einer Präsentation, die durch einen staatlichen Träger an die bekannte Agentur beauftragt wurde.

    Die Parameter für Geschichtsbilder, die Qualität der Ausstattung, die Qualifikation der Beteiligten und viele verwandte und weiterführende Fragen sind bereits seit einigen Jahren Thema von Tagungen, Fachpublikationen und auch allgemein gehaltenen Veröffentlichungen.

    Auf Mail-Nachfrage gebe ich gern Literaturhinweise und Hinweise auf aktuelle Tagungsankündigungen.

    Des Weiteren möchte ich noch mal auf die „Adressenfrage“ eingehen: Vollzieht man den Themenkomplex nach, fallen viele Namen.
    Sicher sollte es kein Problem sein, die betreffenden Personen direkt anzuschreiben. Auf sachlich gehaltene Fragen, wird man vermutlich eine sachliche Antwort bekommen. Ähnliches gilt für Forenanfragen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Sylvia Crumbach

    28. Januar 2009, 08:01 Uhr • Melden?
    von Sylvia Crumbach
    109
  110. Steve spricht schon das Problem an.
    Für seine dargestellte Zeit sind Hakenkreuze nach seiner Aussage belegt auf der Kleidung. Somit ist anscheinend die Nutzung für die Zeit legitim?

    Anders im mitteleuropäischen Frühmittelalter, der Merowingerzeit.
    Leider gibt es im Vergleich zu Metallfunden z.B., nur wenig Textiles.
    Ein, zwei Kleidungsstücke von denen man eine Art Vorlage entnehmen kann, zumeist aber nur ein paar Quadratzentimeter sind erhalten. Der Darsteller ist nun vorwiegend angewiesen von anderen Sachen zu übertragen.
    Hier ist je nach Wahl der Vorlage doch einiges zu finden.
    Das Hakenkreuz als Schnitzerei oder als Einlegearbeit bei Metallstücken.
    Allerdings bleibt es jedem Darsteller überlassen ob er sich dabei auf eine Swastika oder Abwandlungen dieser, als Übertragungsobjekt für sein textiles Stück wählt oder auch ein Pilzmotiv, um bei Tauschierungen zu bleiben. Vorlagen gibt es einige, auch an Hakenkreuzen.

    Eine andere Möglichkeit wie die Übertragung, wäre den Auswahlhorizont zu erweitern, z.B. ins Koptische Gebiet, wo es sehr schöne Vorlagen von Tuniken mit Hakenkreuzen gibt.
    Allerdings bleibt generell eine Aussage über Statistik, wie sie in der Aspekte Sendung gemacht wurde nicht möglich, einfach weil es keine Fundgrundlage für die mitteleuropäische, merowingerzeitlichen Textilien gibt, die eine zuverlässige Aussage ermöglicht.
    Die Funde sind als Einzelfälle zu betrachten.

    28. Januar 2009, 08:01 Uhr • Melden?
    von Sascha
    110
  111. Ich persönlich bin davon überzeugt, daß der von Herrn Banghard getroffen Aussage zur Statistik, welche sich übrigen nicht ausschließlich auf die Textilen bezogen hat, eine fundierte Recherche zugrunde liegt. Herrn Banghard als Fachmann für die Merowingerzeit und Präsentationen in Freilichtmuseen (siehe Publikationsliste) sollten derart Feststellung qualifiziert gelingen. Auf Frage nach der „Legitimation“ in der „Darstellung“ bin ich in meinem Vorbeitrag bereits eingegangen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Sylvia Crumbach

    28. Januar 2009, 08:01 Uhr • Melden?
    von Sylvia Crumbach
    111
  112. Da bin ich einmal gespannt, wie die Statistik aussieht.
    Bis jetzt sind alle Texte, welche ich gelesen habe zur Kleidung sehr vage.

    Nebenbei stelle ich mir mal eine Tunika vor, welche eine wie auch immer geartete Statistik erfüllt.
    Vielleicht 10% Pilzmotive, 10% Hakenkreuze, 10% Treppchen, Rest Tierstil I oder so.
    Da kommt dann etwas ganz buntes heraus, was völlig absurd halt ist.

    28. Januar 2009, 09:01 Uhr • Melden?
    von Sascha
    112
  113. Lieber aspekte-Seher,

    eigentlich wollte ich nichts mehr schreiben, aber nachdem Sie mich (uns) persönlich ansprechen tu ich es trotzdem.

    Sie konnten sich ja mittlerweile sicher einen Eindruck von unserer Darstellung und Herangehensweise machen.
    Sollte dazu noch Klärungsbedarf bestehen, so nutzen Sie doch bitte die Gästebuchfunktion auf unserer Seite – wenn Sie dort eine email Adresse hinterlassen stehen wir jederzeit gerne zum direkten Austausch bereit
    (Sie können sich natürlich auch gerne an die angegebene Kontaktadresse wenden).

    Zu Beitrag 93 sage ich nur folgendes:
    Da ich mich – ebenso wie mein Kollege – in Darstellerkreisen besser auskenne als bei der sog. Antifa kann ich Aussagen zu Inhalt und Anspruch von Darstellungen besser beurteilen als Aussagen und Inhalte anderer “Medien”.
    Vielleicht formulieren Sie Ihre Fragen einfach mal klar und deutlich, dann bin ich vielleicht in der Lage zu einer klaren und deutlichen Antwort.

    28. Januar 2009, 13:01 Uhr • Melden?
    von Indy
    113
  114. Sehr geehrte Damen und Herren, die Sie in den letzten Tagen posten,

    bitte sehen es Sie mir nach, dass ich mich mit “Joe User” bewußt in eine Position “außen” begebe, aber meinen Sie nicht, dass Sie durch das offensichliche Austragen ihrer privaten Animositäten in Form vorgeschobener und daher scheinsachlicher Argumente den Falschen in die Hände spielen?

    Mit freundlichen Grüßen
    JU

    28. Januar 2009, 13:01 Uhr • Melden?
    von Joe User
    114
  115. “Ich denke jeder weiß, dass es das „A***forum“ gibt, dort konnte man bis vor einiger Zeit auch wie in anderen Foren öffentlich mitlesen. Ich habe mich dann vor einiger Zeit dort registriert, aber keinen Anlass gesehen dort etwas zu posten, was mein gutes Recht ist. Nullposter sollten gelöscht werden, auch gut… ich sah immer noch keinen Anlass zu posten, Na und? .
    Ich hab das Recht mir dort Informationen zu holen, wo ich es für nötig empfinde und so leid es mir tut, aber das „A***forum“ ist in meinen Augen in großen Teilen weniger ein Ort für geschichtliche Informationen, als eine private „Lästergrube“, von deswegen habe ich bis auf weiteres keinen Bedarf dort weiter „Mitglied“ zu sein.”

    Frau Schnittger (ich bitte im übrigen höflich aber bestimmt um Wahrung der Form, da alles andere zu einem Gesprächsniveau führt, wie Sie es aktuell darbieten), ich sehe es so, dass nicht ich das Archaeoforum hier in die Diskussion eingebracht habe. Ich sah es lediglich nochmals erwähnenswert (siehe “z.B.”) um den Kreis ihres persönlichen Rechtsempfindens zu schließen.

    Des weiteren kann ich Ihren Vorworf nicht nachvollziehen, da Sie ja am Forum überhaupt nicht partizipiert haben. Der Profit (in welcher Form auch immer) fiel hier meiner Meinung nach viel eher einseitig ab.

    Des weiteren unterstelle ich nicht, sondern stelle fest. Wenn Sie sich durch meine (nicht personalisierten) Äußerungen in anderen Online-Treffpunkten (wo ich durchaus auch mal meine Meinung über profitierende Dritte fälle) angesprochen fühlen so ist das nicht mir anzulasten, bitte.

    Krieg sehe ich keinen, aber durchaus einen Ausnahmezustand. Und dieser wird sich meiner Meinung in der Tat durch (eigentlich unbeteiligte) weitere Parteien ausgenutzt (so, dass es Mitleser wie einen “Joe User” auf den Plan ruft). Verfolgt man die Statements auf der Ulfhednar-Webseite drängt sich der Schluß auf, dass hier – seitens wem auch immer – Indiskretionen stattgefunden haben oder aber schlichtweg falsches Zeugnis wider die Betroffenen abgelegt worden ist. In meinem persönlichen Falle weiss ich sogar von wem und es wurde mir durch niemand geringeren als Herrn Ziliox selbst sogar bestätigt in einer (sehr) persönlichen Antwort per E-Mail. Und andere schlagen in die gleiche Kerbe.

    Durch seine Aktionen gegen mich, gegen das Archaeoforum sowie gegen einige gute Bekannte und Freunde kann ich nicht gerade Sympathie für Herrn Ziliox empfinden. Aber aktuell tut er mir sogar Leid, da er als Werkzeug anderer Leute Interessen Verwendung findet. Da diese ihm zutragen, was er gerne hören mag.

    Und das ist so ziemlich das Schäbigste, was ich in meiner Zeit als Darsteller erleben musste. Ich bin zwar erst seit 2005 “so richtig” dabei, aber ich fürchte, dass ich so schnell keine Steigerung erleben kann. Das hier ist schon so ziemlich der Superlativ.

    Und – @Joe User:

    Kiebitze gibt´s beim Skat. Bitte nicht hier!

    28. Januar 2009, 17:01 Uhr • Melden?
  116. Sehr geehrte Frau Cumbach,
    vielen Dank für diese Information. Ich werde mich bei Ihnen noch melden.

    Lieber Herr Indy,
    in der Tat habe ich mir die Seite Ihrer Gruppen angesehen.
    Und nichts dabei entdecken können. Ist eine schöne und gut erklärende Seite über das Hobby, dass Sie ausführen.

    Nun eine klare Frage:
    Wieso erkennt man bei Ihnen in der Gruppe nicht die Gefahr einer Unterwanderung in der LH-Szene durch politische oder religiösen/sekten Gruppierungen?

    Eine Frage wie diese hier:
    “Was sollten diese “Rechten” bezwecken, wenn sie sich in der Szene breit machen. Was?” Zeigt mir einen Teil der Problematik innerhalb der LH-Szene.

    Anmerkung noch von meiner Seite:
    da ich alles zu diesem Thema gesagt habe, werde ich mich hier nur noch als Mitlese beteiligen.

    28. Januar 2009, 17:01 Uhr • Melden?
    von Ein aspekte-Seher
    116
  117. Steve, schön das Du jetzt das Niveau ansprichst.
    Ich hoffe Du hältst es auch ein.
    Bis jetzt machte es den Eindruck, dass Du alle ehemaligen User angesprochen hast, leider ganz ohne Niveau, welches Du jetzt von anderen einforderst!
    Auf Nachfragen von mir, kamen von Dir, Ausflüchte, Verdrehungen, Phantasienamen etc.
    Eine Klärung von Deiner Seite war nicht gewollt.
    Ich bin mal gespannt, wie es jetzt läuft.

    Gruß

    Sascha

    28. Januar 2009, 18:01 Uhr • Melden?
    von Sascha
    117
  118. Eine klare Frage verdient eine klare Antwort:
    “Wieso erkennt man bei Ihnen in der Gruppe nicht die Gefahr einer Unterwanderung in der LH-Szene durch politische oder religiösen/sekten Gruppierungen?”

    Es ist durchaus nicht so, daß wir mit Scheuklappen durch die Welt laufen.
    Allerdings weckt die aktuelle Diskussion (und ihre Rezeption
    in diversen Medien) m.E. eine doch etwas überzogene Erwartung. Ich kann aus meiner (mittlerweile über 10-jährigen) Erfahrung als Aktiver behaupten, zumindest die Szene der “Frühmittelalterlichen” ganz gut zu kennen.
    Ich halte die Aussage, daß es sich bei den Individuen, welche sich dort betätigen um einen ziemlich repräsentativen Durchschnitt der Gesellschaft handelt. Vom arbeitslosen Maurer bis zum Zahnarzt, vom Polizisten bis zum Universitätsdozenten, vom Agnostiker bis zum Pastor, vom Säugling bis zum Rentner. Das interessante an “der Szene” ist aber, daß hier erstmal der Mensch zählt, von vielen Bekannten weiß ich nichtmal den Beruf, das genaue Alter oder den “amtlichen” Namen – uns verbindet nur die Begeisterung für die Auseinandersetzung mit der Materie.
    Unser Betätigungsfeld ist international, ich war auf Veranstaltungen mit dutzenden Nationalitäten und konnte dort keine Vorbehalte erkennen.
    Im Gegenteil halte ich dieses Hobby durchaus für geeignet, eine große Rolle für die Völkerverständigung zu spielen, denn es gibt immer mindestens ein Thema, für das sich alle Gesprächspartner interessieren und mit dessen Hilfe man zueinander findet.

    Bevor ich hier nun vor lauter Euphorie abhebe, nun aber zum (wie ich vermute) Kern der Ausgangsfrage:
    Natürlich (s.o. “Querschnitt der Gesellschaft) gibt es in “der Szene” auch Leute mit Ansichten, die nicht immer leicht mit der gesellschaftlichen Mitte in Einklang zu bringen sind.
    Die gibt es allerdings auch bei der Freiwilligen Feuerwehr, bei den Pfadfindern, im Schützenverein, bei der Polizei, bei Greenpeace, der Bundeswehr, in diversen Landtagen und im Europaparlament (ich habe sicher etliche vergessen).
    Und deshalb sehe ich das Infragestellen der Motivation “rechter Elemente” zur Unterwanderung speziell unseres Hobbies durchaus nicht so kritisch wie Sie.

    Wo er mir allerdings wirklich stinkt ist an dem Punkt, an dem mir (z.B. hier) implizit unterstellt wird, ich würde eine “rechte Unterwanderung” stillschweigend tolerieren, oder sogar gutheissen.

    Die Konsequenz für uns als Gruppe ist aktuell, daß wir öffentliche Auftritte momentan quasi auf Null zurückgefahren haben, da zur Zeit weniger die fachliche, als vielmehr die ideologische Auseinandersetzung mit der Darstellung eine Rolle spielt.
    Sollte es also wirklich “Unterwanderungsbestrebungen” geben, so ist gerade eine Nische dafür freigeworden.

    29. Januar 2009, 08:01 Uhr • Melden?
    von Indy
    118
  119. Ziemlich fatalistisch, Indy.

    Und ich sähe dies auch als falschen Weg. Da wäre m.E. ein wichtiger Gegenpol frühmittelalterlicher Darstellung weggebrochen.

    @Sascha (Klauss):

    Um mein Niveau zu bewerten sehe ich Sie in wenig geeigneter Position.

    Hiermit ist nun auch meinerseits (nicht mehr nur fast, sondern endlich wirklich) alles gesagt.

    31. Januar 2009, 10:01 Uhr • Melden?
  120. Hallo,
    was mich in der ganzen Diskussion stutzig macht ist das Leute aus dem Anklägergefüge selbst die Swastika in abgewandelter Form benutzen wie zB als Schildbemalung:
    http://www…. [Link unkenntlich gemacht; Anm. d. Admin ]

    Dort ist das zweckentfremden OK???
    Ich halte dies für eine Doppelmoral!!!

    31. Januar 2009, 12:01 Uhr • Melden?
    von Aufmerksamer Beobachter
    120
  121. @ Steve

    ich hab die letzten Tage echt überlegt, ob ich überhaupt antworten soll, weil Du dich ja wirklich perfekt selber darstellst gg
    Und dein Gesieze ist mal echt albern… denn da Ich in einem Forum bin in dem Du auch bist, wo man sich generell Duzt und Du seit neustem in nem bekannten Szenechat und Forum viel anwesend bist, in dem man sich generell Duzt, glaubst Du doch nicht wirklich, dass ich dich Sieze???

    Naja und wenn einer Infos über dich an Arian Ziliox weitergegeben hat, wäre die Art der Information dabei interessant, denn Du weißt wohl am besten, was Du so gesagt hast, was sich für die Ulfhednar in dieser Sache als relevant gestaltet.
    Musst Du dir etwa Gedanken machen, was Du so alles gesagt haben könntest?

    03. Februar 2009, 10:02 Uhr • Melden?
    von Nina Schnittger
    121
  122. Es ist völlig klar, dass da nur eine – wirklich bis ins kleinste Detail sorgfältige – Reenactment Gruppe von der Konkurrenz mit der ollen Nazi-Keule fertigemacht wurde. Hilft immer-so auch hier ! – Mal sehen wenn Rittergruppen , die Kreuzritter darstellen wegen Verbreitung religiösen Wahns drankommen….
    Mir wird übel!
    Thomas

    08. März 2009, 19:03 Uhr • Melden?
    von thomas Jung
    122
  123. Nun ja, nachdem ich auf der besagten Seite von dieser Gruppe neue wirre “Anschuldigungen” gegen andere Personen lesen konnte und auch selber dort erwähnt wurde, wobei ich ehrlich dieses
    Zitat: “…dass neben dem unterstützenden „Aspekteseher“ und dem sonst üblichen Publikum absolut niemand von anderen gemobbten Gruppen dort Zugriff hat…” nicht ganz verstehe. Frage ich mich, gegen wen wer wird nun die ganze Zeit eigentlich gemobbt? Eine Gruppe, die
    nach eigener Angabe Opfer von einer Mobbingkampagne geworden ist und dann seit Monate (ebenfalls) gegen andere Leute öffentlich mobbt, sogar mit eindeutigen Anschuldigungen. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.
    Letztendlich schadet sich damit diese Gruppe nur selber und am Ende verlieren die ihren letzten Zuspruch von Museen alleine durch ihre eigene unsachliche “Bemerkungen” auf der Gruppenseite.

    09. März 2009, 05:03 Uhr • Melden?
    von Ein aspekte-Seher
    123
  124. Ich habe hier eben einen Kommentar gelöscht. Es hat keinen Zweck, an dieser Stelle sich über eigene Kommunikationsversuche mit der beschriebenen Gruppe auszulassen. Das gehört nicht in diesen Kontext!

    20. Mai 2009, 15:05 Uhr • Melden?
  125. Lieber Marcel,
    Na ja, dann hast Du eben meinen Kommentar gelöscht. Man dankt.
    @aspekteseher:
    “nach eigener Angabe Opfer von einer Mobbingkampagne geworden ist und dann seit Monate (ebenfalls) gegen andere Leute öffentlich mobbt”. Hm, was sollen sie denn Deiner Meinung nach sonst machen? Vor allem wie? Das was und wie sie schreiben unterscheidet sich nämlich in keiner Weise von dem, was sie abbekommen. Wenn Du mit einem Schwert angegriffen würdest, wehrst Du Dich dann indem Du mit Wattebäuschchen wirfst?

    20. Mai 2009, 15:05 Uhr • Melden?
    von Guenther Krause
    125
  126. da ich persönlich ein teil der gruppe Ulfhednar kenne besonders Arian Zilliox , möchte ich meine Meinung abgeben.
    Habe selbst nie irgendwelche Tendenzen zu rechtsradikalen erkennen können, sie waren sehr aufgeschlossen und freundliche Zeitgenossen.
    Was mir nur stört ist das eine so dermaßen übertriebene Politik gegen Ulfhednar gefahren wird, die es nicht rechtfertigt.
    Wie wir alle wissen gab es in der antike Harkenkreuze, und zu einer korrekten geschichtlichen Darstellung gehören auch Dazu.
    Wer mit normalen Menschenverstand denkt und handelt kann auch damit normal umgehen, nur ich sehe hier leider ist es nicht so.
    Selbst trage ich eine Rekonstruktion eines Prarchtmantels aus dem Fürstengrab von Hochdorf der ca. 100 Harkenkreuzen auf der Borte zeigt, angefertigt von Sylvia Crumbach.
    Heute würde ich mir ihn mir nicht mehr von Sylvia Crumbach anfertigen lassen da es Personen gibt die bessere Qualität liefern und besser recherchiert arbeiten.
    Sowie habe ich ein Gürtelblelch aus Vace (Slowenien) in Arbeit wo eine Kriegerdarstellung in Situlenart dargestellt ist wo ein Harkenkreuz abgebildet ist.
    Nun jetzt können mich auch Die Damen und Herren wie zb. (Name unkenntlich gemacht, Anm. d. Red.) & Sylvia Crumbach und Steve Lenz angreifen bzw. gleich den Anwalt schicken.
    Warum greifen sie sich nicht selber an wie (Name unkenntlich gemacht, Anm. d. Red.) & Sylvia Crumbach und Steve Lenz die in Ihren Buch “Bunte Tuche und gleißendes Metall” selbst Texte schreiben und sich abbilden haben lassen wo bekanntlich massenhaft Harkekreutze abgebildet sind.
    Habt ihr nichts besseres zu tun als Leute anzugreifen die wenigstens Leistung zeigen und zu was bringen als nur Heiße Luft auszulassen.
    Ich würde mir mal Gedanken machen wieviele noch euch unterstützen bzw. mögen.
    Wie ich schon mal im _ vom Steve Lenz geschrieben habe “ _(Zitat gelöscht; Anm. d. Red.) , möchtest du bzw. Ihr irgendwann alleine in Museen sein” darauf bin ich aus seinem Forum geflogen.
    Soweit zu Demokratie.
    Viele grüße Stefan Jaroschinski

    22. Mai 2009, 20:05 Uhr • Melden?
  127. Ich bin nicht glücklich damit, in Kommentare Dritter einzugreifen. Als Mitbetreiber von chronico muss ich es tun, wenn zB Namen erwähnt werden, die nicht im Artikel stehen (oder von den Benannten selbst im Kommentar zur Sache erwähnt werden) und über die sich wertend geäußert wird! Und ich muss es tun, wenn, wiederum wertend, Domains und Zitate dritter Internetseiten hier gepostet werden.

    Sachliche Kritik ja, aber ohne persönlich zu werden. Bitte das vor dem Speichern neuer Kommentare prüfen.

    Ich behalte mir vor, neue Kommentare zu diesem Artikel nicht mehr zuzulassen, egal, welchen Inhalt sie haben. Das wäre ein Schritt, den ich am meisten bedauern würde. Aber irgendwann sind die Argumente auch mal ausgeschöpft. Und persönliche Querelen sind auch so zu behandeln: persönlich.

    23. Mai 2009, 12:05 Uhr • Melden?
  128. Moin,
    ich werde mich bemühen, hier keine Stammesfehde auszutragen, Marcel, aber gerne zwei Punkte noch erwähnen:
    1. Es kann doch niemand glauben, dass Swastiken in Deutschland noch sinnfrei benutzt werden können, damit ist ein eindeutiges Bild und eine eindeutige Bedeutung hierzulande verbunden, egal ob das Ding aus einem römischen, keltischen oder merowingischen Fundzusammenhang stammt. Es ist in den Augen des “laienhaften” Betrachtern nicht römisch usw. sondern nationalsozialistisch. Das kann keiner von uns ändern, sondern muss damit sensibel umgehen. Fahrlässig naiver Umgang mit diesen Symbolen mit der netten Entschuldigung, es ist ja römisch usw. macht mich einfach nur rasend: Etwas nachdenken über das was man macht, sollte schon drin sein, liebe Leute. Vermittlungsproblem! Und jetzt kommt mir nicht mit der Museumsvitrine. Da ist schon ein Unterschied zwischen dem Original und der lebendig herumlaufenden Kopie!

    2. Die Ulfs. Sie mögen etwas geleistet haben, Stefan, aber wie vermitteln sie das ? Mit dem grob naiven oder sogar fahrlässigen Umgang mit einem bestimmten Symbol, keiner Vermittlung, was sie da eigentlich machen und sogar extremen Beleidigtsein, wenn Leute es nicht gut finden und eine Nähe zur rechten Ecke vermuten, von Geschmacklosigkeiten wie der Bonifasius-Bildergeschichte mal ganz abgesehen.
    Solange nicht ein eindeutiger Beweis für eine Schuld der Ulfs in Punkto Rechtsextremismus vorhanden ist, sind sie für mich unschuldig. Es gäbe da allerdings eine Menge anderer Punkte, weswegen mir der Haufen nicht gefällt, ein wichtiger Punkt ist ihr Umgang mit ihren Kritikern. Hoffentlich gestehen sie sich wenigstens intern mal ein, dass Ulfhednar auch Fehler gemacht hat und nicht nur die “Bösen” von außen. Was habe ich falsch gemacht?, gibt es für die Ulfs nicht. Nur den Feind außen. Kein Wunder, dass bei Herrn Baer die Sekten-Empfangsorter auf volle Leistung gingen.
    Ich würde mir wünschen, dass die Ulfs aus Ihrer Schmollecke herauskämen und mit denjenigen, die sie nicht völlig abgeschrieben haben, einen Dialog beginnen würden. Dazu müsste man aber mal vom hohen Roß absteigen und sich in die Niederung begeben. Aber wäre das nicht der bessere Weg, bevor der Reiter völlig in den Sumpf fällt ?

    25. Mai 2009, 11:05 Uhr • Melden?
  129. es gab seinerzeit sicher zahlreiche (oder auch nur einige) Frauen und Männer die subjektiv Schadenszauber bewirken wollten…

    Was aber nichts daran ändert das der Aberglaube Daran an zehntausenden Menschen über Jahrhunderte größtes Elend und Leid verursacht hat…

    um einen bekannten (eher linken) Liedermacher zu zitieren…

    …immer noch werden Hexen verbrannt, auf den Scheitern der Demokratie…

    womit ich nicht die Ulfis meine (die sind zäh und können durchaus etwas ab)
    (Sollten allerdings Prozente von den Leuten bekommen, die ihnen demnächst ihre Planstellen verdanken… )

    16. Juni 2009, 00:06 Uhr • Melden?
    von Michael Theren
    129
  130. @ Timetrotter Michael Theren:

    “Immer noch werden Hexen verbrannt
    Auf den Scheiten der Ideologien.
    Irgendwer ist immer der Böse im Land
    Und dann kann man als Guter
    Und die Augen voll Sand
    In die heiligen Kriege ziehn!”
    (Konstantin Wecker)

    Wenn man schon zitiert, sollte man nicht interpretieren…

    Zu allem anderen habe ich nach wie vor nichts mehr zu sagen, ich mag aber den Wecker…

    18. Juni 2009, 12:06 Uhr • Melden?
  131. wo er recht hat, hat er recht – der Steve

    womit ich dann gleich die repräsentative, marktliberale, Parteiendemokratie als Ideologie tituliere – schon damit der Kontext gewahrt bleibt…

    stelle ebenfalls den Antrag auf Schluß der Debatte…

    P.S. Wecker mag ich musikalisch auch…

    18. Juni 2009, 13:06 Uhr • Melden?
    von Michael Theren
    131
  132. Das Kreuz mit dem Sonnenrad- immer wieder bin ich über die Unwissenheit erstaunt. Das Sonnenrad ist ein kann, kein muß.
    Als Reenactor (keltisch-irischer Hintergrund) verzichte ich bewußt auf dieses Zeichen (so viele Darstellungen sind nun wirklich nicht gefunden worden), es gibt auch Darstellungen, bei denen der Sonnengott Lug ein normales Wagenrad und einen Blitz (Strahl ?)in den Händen hält.
    Außerdem bleibt noch anzumerken: auch wenn die Kelten in der Zeit der Völkerwanderung viel Fläche eroberten, die Besten Erungenschaften der Verdrängten wurden von den Eroberern “assimiliert” (dadurch entstanden Stämme wie z.B. die Kelt-Iberer= spanische Kelten)- auf diese Art war die keltische Gesellschaft mit Sicherheit weniger ängstlich gegenüber dem und den Fremden, als es unsere moderne und aufgeklärte Gesellschaft ist.
    Platz für das, ws den heutigen Rechtsradikalen ausmacht, war da einfach nicht.
    Unter dem Strich kann man sagen: es ist ein unterschied, ob man sich als Kelte verkleidet oder ob man die Geisteshaltung eines Kelten annehmen kann und gegenüber allem Neuen und Fremden neugierig sein kann und das Beste fürsich daraus zieht.

    27. Juni 2009, 21:06 Uhr • Melden?
    von der Kelte
    132
  133. selbst Geschichte wird sich zurechtgelegt wie man Sie braucht, Sonnensymbole gehören zur Geschichte dazu ob man will oder nicht. verurteilt nicht eine Gruppe wegen einzelnen Personen und deren sogenannten Fehltritte! Wenn man keine Ahnung sollte man einfach mal die ….halten!!! Geschichte hat nichts mit unserer heutigen Innenpolitik zu tun. Und es wird immer Leute geben die sich mit einzelnen Symbolen identifizieren und leider auch missbrauchen.

    19. März 2010, 21:03 Uhr • Melden?
    von Asgrim Paulsson
    133

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